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Drei Fragen an . . . : Wie kann es weitergehen? . . .drei Fragen an:

  • -Aktualisiert am

Bild: gudrun/Adobestock

Die seit über einem Jahr andauernde Covid-19-Pandemie hat die Stärken und Schwächen des deutschen Gesundheitssystems wie unter einem Brennglas offengelegt. Viele Beteiligte wollen sich nachhaltig für eine gute Versorgung der Patienten und für eine bessere Gesundheit der Menschen einbringen. Sie sehen Handlungsbedarf, wenn zukünftig Innovationen schneller in die Anwendung kommen sollen. Experten, die selbst gegründet haben, Produkte entwickeln oder die Versorgung von Patienten sicherstellen, berichten über ihre Erfahrungen und zeigen Optionen zur Verbesserung auf.

          9 Min.

          Bild: Janssen Deutschland

          Welchen wesentlichen Beitrag möchten Sie mit Janssen für das deutsche Gesundheitssystem leisten?
          Als forschendes Unternehmen tragen wir dazu bei, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen – etwa, indem wir helfen, die Pandemie einzudämmen. Parallel zu unserem Engagement gegen Covid-19 haben wir nie aufgehört, an neuen Therapien zu forschen, die einen signifikanten Unterschied für Patienten machen. Dabei konzentrieren wir uns auf Bereiche, in denen der Bedarf an neuen, besseren Behandlungsoptionen am größten ist.

          Auf welche Hürden sind Sie im deutschen Gesundheitssystem gestoßen?
          Die frühe Nutzenbewertung von Arzneimitteln ermöglicht, dass Innovationen ab der Zulassung Teil der Versorgung werden. Vom Hersteller wird verlangt, dass dieser den Zusatznutzen gegenüber vergleichbaren Substanzen nachweist. Andere Länder nutzen ähnliche Verfahren. Unseres ist nach zehn Jahren jedoch sprichwörtlich in die Jahre gekommen, es hat den Anschluss an den medizinischen Fortschritt verpasst: Schon heute fallen Innovationen durch das Bewertungsraster, weil die standardisierten Kriterien nicht greifen. Wir beobachten dies vor allem in Bereichen mit einem hohen medizinischen Bedarf, fehlenden Vergleichstherapien und kleinen Patientengruppen oder bei ganz neuen Therapieansätzen. Wenn wir nicht riskieren wollen, dass Patienten auf eine unter Umständen lebensnotwendige Therapie warten müssen, sollten wir unsere Methoden dringend an den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis anpassen.

          Wie können wir die Impulse der Pandemie nutzen, um Innovationen zukünftig schneller zum Patienten zu bringen?  
          Dass es gelungen ist, in weniger als einem Jahr mehrere wirksame und sichere Impfstoffe gegen Covid-19 zu entwickeln, liegt daran, dass sämtliche Akteure in nie dagewesener Weise kooperieren. Ich wünsche mir, dass diese enge Zusammenarbeit über Covid-19 hinaus fortgesetzt wird, um das System im Sinne von Patienten weiterzuentwickeln. Bedarf sehe ich vor allem im Hinblick auf die Ergänzung innovativer Endpunkte und Studiendesigns wie Umbrella- oder Basket-Studien in der Nutzenbewertung. Zudem plädiere ich für einen Perspektivwechsel. Das Tempo, mit dem die heute zugelassenen Impfstoffe entwickelt wurden, war möglich, weil sich alle Beteiligten einig waren: Das Ergebnis – ein wirksamer und sicherer Impfstoff – ist die Investitionen in die Entwicklung „wert“. Bei der Bewertung innovativer Therapien wünsche ich mir ebenfalls eine wertorientierte Sichtweise, die den Outcome für die Betroffenen und die Gesellschaft in den Vordergrund stellt. Erstattungsbeträge, die den Wert in diesem Sinne abbilden, ermöglichen forschenden Unternehmen nicht zuletzt, in Forschungsprojekte zu investieren, die helfen könnten, die nächste Pandemie einzudämmen.

          Dr. Dorothee Brakmann,
          Leitung Gesundheitsökonomie, Marktzugang und Erstattung und Mitglied der Geschäftsleitung bei Janssen Deutschland

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          Bild: Jonas Friedrich

          Welchen wesentlichen Beitrag möchten Sie für das deutsche Gesundheitssystem leisten?
          Ich möchte durch die Entwicklung von digitalen Lösungen, die Technologie feinfühlig mit dem Menschen verbinden, die Gesundheitsversorgung verbessern. Das sind zunächst Themen, die banal erscheinen, zum Beispiel die Vernetzung der Akteure im Gesundheitssystem: Krankenhaus, niedergelassener Arzt, Apotheker und andere Stakeholder, die bei der Versorgung des Patienten auf einer gemeinsamen Datenbasis zusammenarbeiten. Die dafür notwendigen digitalen Lösungen müssen für den Anwender optimiert entwickelt werden, so dass sie am Ende auch tatsächlich in den ohnehin schon komplexen Arbeitsalltag integrierbar sind. Die Technologie ist dabei nur ein Teil der Lösung. Die Entwicklung der Corona-Warn-App hat gezeigt, wie wichtig die Transparenz bei der Programmierung und die begleitende Kommunikation sind, damit digitale Lösungen in der Folge breit akzeptiert und tatsächlich genutzt werden.

          Auf welche Hürden sind Sie im ­deutschen Gesundheitssystem gestoßen?
          Eine große Hürde war die Finan­zierbarkeit der Entwicklung digitaler Lösungen. Patienten sind in Deutschland – anders als zum Beispiel in den Vereinigten Staaten – nicht als Selbstzahler sozialisiert. Damit Krankenkassen digitale Lösungen für den Patienten erstatteten, mussten Hersteller bisher jede Krankenkasse einzeln ansprechen und einzelne Verträge abschließen. Durch das DVG und die darin enthaltene DiGA-Verordnung ist es den Herstellern nun möglich, ihre Anwendungen über ein Verfahren mit dem BfArM bei allen Krankenkassen in die Erstattung zu bringen. Die Implementierung ist noch recht neu, und der tatsächliche Erfolg – bessere Versorgungsergebnisse durch die Nutzung digitaler Lösungen – ist abzuwarten, aber es ist ein guter erster Schritt.

          Wie können wir die Impulse der Pandemie nutzen, um Innovationen zukünftig schneller zum Patienten zu bringen?
          Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich auf ein gemeinsames Ziel zu konzentrieren, die Erreichung dieses Ziels messbar zu machen und Schritt für Schritt hypothesenbasiert vorzugehen. Und vor allem: endlich anzufangen. Es ist uns Deutschen manchmal eigen, uns so lange darüber den Kopf zu zerbrechen, was alles gegen eine Lösung spricht, dass wir uns dann zum Teil gar nicht mehr oder zu langsam bewegen. Wir wollen Fehler vermeiden. Das ist aber nicht gänzlich möglich. Der eigentliche Fehler passiert, wenn daraus nicht gelernt wird oder wenn wir uns mit dem Lamentieren über Fehler aufhalten. Das Mindset in der Pandemie jetzt anzufangen, auszuprobieren und iterativ zu verbessern bleibt uns hoffentlich erhalten. Es gibt noch viel zu tun für die digitale Transformation des deutschen Gesundheitswesens, und ich freue mich auf die Aufgabe.

          Stephanie Kaiser,
          Mitglied im Digitalrat der Bundesregierung, Aufsichtsrat des Digital Service 4Germany, Beirat von Liva Healthcare

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          Bild: Zava

          Welchen wesentlichen Beitrag möchten Sie mit Zava für das deutsche Gesundheitssystem leisten?
          Mit der Online-Arztpraxis Zava wollen wir eine Gesundheitsversorgung schaffen, die einfach zugänglich, zuverlässig und kostengünstiger ist – und das nicht nur für Patienten und Ärzte, sondern für das gesamte Gesundheitssystem. Seit Bestehen haben die Ärzte von Zava mehr als eine Million Patienten aus Deutschland telemedizinisch beraten und behandelt, europaweit sind es über fünf Millionen. Künftig streben wir vermehrt Hybridlösungen von Online-Behandlungen und Vor-Ort-Versorgung an. Mit digitalen Lösungen können Kapazitäten zielgerichtet und effizient dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden.

          Viele Bürgerinnen und Bürger haben im letzten Jahr das erste Mal eine Videosprechstunde besucht. Wir wollen sie, wenn medizinisch erforderlich, auch auf ihrem weiteren Gesundheitsweg begleiten. Zum Beispiel durch Organisation eines Haus- oder Facharztbesuchs. Oder durch die technische Anbindung an die Apotheke zwei Straßen weiter: Patienten werden nach unserer Sprechstunde informiert, sobald das benötigte Medikament in ihrer Wunsch-Apotheke zur Abholung bereitliegt. Unnötige Wege entfallen. Bei der Entwicklung neuer Services ist für uns zentral, dass der Wechsel zwischen der digitalen Welt und den ­Vor-Ort-Strukturen für Patienten so einfach wie möglich abläuft und einen echten Mehrwert bietet.
           
          Auf welche Hürden sind Sie im deutschen Gesundheitssystem gestoßen?
          Im streng regulierten und komplexen Gesundheitsmarkt zu agieren ist für jedes Unternehmen herausfordernd, gerade als Start-up mit Pionieranspruch. Wirkliche Hürden habe ich immer dort gesehen, wo Regulation die Lebenswirklichkeit der Menschen überholt. Meist geschieht dies zum Leidwesen der Patienten. Nehmen wir die Situation 2016: Ärzte dürfen Patienten in Deutschland telemedizinisch behandeln und auch Medikamente verschreiben. Durch eine Gesetzesänderung durften diese Rezepte plötzlich von den Apotheken vor Ort nicht mehr bedient werden. Eine paradoxe Situation. In den zehn Jahren seit Gründung bestärkt mich allerdings auch die Erfahrung: Für die Patienten nicht nachvollziehbare Regelungen ­halten sich nicht lange, und die Digitalisierung hält Schritt für Schritt Einzug in den Gesundheitsalltag der Menschen.
           
          Wie können wir die Impulse der Pandemie nutzen, um Innovationen zukünftig schneller zum Patienten zu bringen?
          Ein sehr wichtiger Punkt, denn in der Pandemie gewinnt, wer schnell ist. Der Telemedizin-Rahmen, die Angebote waren zum Glück vorhanden. Patienten und Ärzte haben sich eigenständig auf diesen Weg begeben. Das war schon immer unser Ansatzpunkt: Wir bringen digitale Lösungen überall dorthin, wo sich Patienten initial mit Fragen ihrer persönlichen Gesundheit auseinandersetzen. Und machen sie sichtbar. Viele Menschen nehmen eine Digital-Alternative für ihre Routinen dankend an. Auch wenn nicht alles technisch sofort perfekt funktioniert, die Patientennachfrage gibt uns recht.

          David Meinertz,
          Gründer und CEO der Online-Arztpraxis Zava

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          Bild: Ada Health

          Welchen wesentlichen Beitrag möchten Sie mit Ada Health für das deutsche Gesundheitssystem leisten?
          Wir sind überzeugt, dass die Gesundheitsversorgung künftig noch stärker im Wohnzimmer der Menschen beginnt, als das heute der Fall ist. Unsere Symptomanalyse-Plattform hilft Menschen dabei, von der Geborgenheit des eigenen Zuhauses aus eine erste Einschätzung zu ihren Beschwerden zu bekommen und die nächsten passenden Schritte zu ergreifen. In Zeiten der Pandemie ist diese erste personalisierte Einschätzung besonders wertvoll, weil Menschen aus Sorge vor einer Ansteckung Arztbesuchen oftmals aus dem Weg gehen. Mit unserer auf Künstlicher Intelligenz basierenden Technologie können wir Menschen dazu motivieren, in dringenden Fällen ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig kann Ada dazu beitragen, medizinisches Fachpersonal und Notaufnahmen zu entlasten, indem wir Menschen direkt die passende Anlaufstelle im Gesundheitssystem aufzeigen. Je besser unsere digitalen Lösungen mit den Einrichtungen des Gesundheitssystems harmonieren, desto effizienter und passgenauer kann die Versorgung insgesamt gestaltet werden.

          Auf welche Hürden sind Sie im deutschen Gesundheitssystem gestoßen?
          Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems hat in den vergangenen Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. Dennoch würden wir uns von allen Beteiligten manchmal mehr Mut wünschen, neue Wege zu gehen und etablierte Strukturen aufzubrechen. Damit mehr innovative Lösungen in die Versorgung kommen, müssen Ärzte, Krankenkassen und die Politik an einem Strang ziehen. Ich denke aber, wir bewegen uns in Deutschland insgesamt in eine sehr gute Richtung, und digitale Gesundheitslösungen werden bald nicht mehr aus dem Versorgungsalltag wegzudenken sein.

          Wie können wir die Impulse der Pandemie nutzen, um Innovationen zukünftig schneller zum Patienten zu bringen?
          In der Pandemie haben viele Menschen zum ersten Mal digitale Gesundheitslösungen genutzt. Es zeigt sich dabei immer mehr, dass sich die Lösungen durchsetzen, die den größten Alltagsnutzen bringen. Diese Lehre sollten wir dringend für den Ausbau des digitalen Gesundheitssystems mitnehmen. Ärzte, Kliniken und Krankenkassen sollten noch stärker auf die digitalen Dienste und Gesundheits-Apps setzen, die von den Menschen nachgefragt werden, und diese möglichst reibungslos in bestehende Versorgungsangebote integrieren. Wichtig ist auch, dass Menschen verschiedene digitale Gesundheitslösungen miteinander verknüpfen und wichtige Informationen leicht an ihre Ärzte übermitteln können. Ein lebendiges und anwenderfreundliches digitales Gesundheits-Ökosystem ist der Schlüssel, um Innovationen schnell zu den Menschen zu bringen.

          Dr. Claire Novorol,
          Chief Medical Officer und Ko-Gründerin von Ada Health

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          Bild: Jonas Junk

          Welchen wesentlichen Beitrag möchten Sie mit dem Bündnis Junge Ärzte für das deutsche Gesundheitswesen leisten?
          Als junger Arzt und Digital Native liegt es nahe, sich intensiv mit der digitalen Transformation des Gesundheitswesens zu befassen. Der Großteil meiner Patienten nutzt das Smartphone tagtäglich, und Termine werden von Patienten, unabhängig des Alters, online gebucht. In Praxen und Kliniken regieren jedoch Papier und Faxgerät. Genau hier setzen wir an: Wir erleben den Alltag als klinisch tätige, junge Ärzte, erkennen Probleme, diskutieren Lösungen und bringen diese in traditionelle Gremien ein.
          Im Bündnis Junge Ärzte setzen wir uns überdies für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in den Bereichen Nachhaltigkeit, Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen und Förderung der Patientensouveränität sowie für eine zeitgemäße und qualitative Aus- und Weiterbildung ein. Dafür braucht es junge Ärzte in den etablierten Gremien.

          Auf welche Hürden sind Sie im deutschen Gesundheitssystem gestoßen?
          Vorrangig mangelt es an der Kommunikation: erstens an der Kommunikation unter den einzelnen technischen Systemen – von der Terminbuchung bis hin zu Untersuchungsgeräten, die häufig keine Schnittstellen zu den (Haupt-)Systemen bieten. Zweitens an der Kommunikation zwischen den Sektoren, also zwischen Klinik, Praxis, Physiotherapie oder Apotheke. Drittens an der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten, da die „sprechende Medizin“, also das Gespräch mit dem Patienten, durch zunehmende Bürokratie und ökonomischen Druck den gerechtfertigten Stellenwert zu verlieren droht.  


          Wie können wir die Impulse der Pandemie nutzen, um Innovationen zukünftig schneller zum Patienten zu bringen?
          Die Gesellschaft wird schnelllebiger, daher muss auch die Ärzteschaft Entscheidungen agiler treffen. Gleichzeitig erwarten unsere Patienten eine empathische und gebührende Arzt-Patienten-Beziehung. Zeitdruck und Hektik sind Gift, es soll sich ausreichend Zeit genommen werden. Zeit kann durch Bürokratieabbau, die Implementation von digitalen Tools wie digitalen Gesundheitsanwendungen in ein Gesamtkonzept und das Verfügbarmachen von Daten, zum Beispiel durch die elektronische Patientenakte ab Sommer 2021, gewonnen werden.

          Damit Innovationen zum Erfolg werden, müssen deren Nutzer – meist Patienten, Ärzte oder Gesundheitsberufe – frühzeitig in die Entwicklung eingebunden werden. Zur Einführung braucht es dann Pilotprojekte und strukturierte Informationskampagnen, die sich an die Anwender richten. Nachholbedarf ist für digitale Gesundheitsanwendungen und elektronische Patienten­akte dringend geboten – oder können Sie beides im Detail Ihren Freunden erklären?

          Max Tischler,
          Sprecher des Bündnisses Junge Ärzte und im Leitungsgremium der Assistenzärzte im Hartmannbund, Dermatologe bei den Hautärzten am Markt in Dortmund

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