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: Quo Vadis Business Schools: Hat sich das MBA-Modell überholt?

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Bild: The Power MBA

Überteuert, elitär, veraltet: Kritik an traditionellen MBAs wird von Tag zu Tag lauter. ThePowerMBA, eine vor drei Jahren als Antwort auf diese Versäumnisse gegründete Business School, hat eine Mission: Die Management-Ausbildung zu demokratisieren, damit Hunderttausende ihre professionellen Ziele erreichen können.

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          Ein MBA ist traditionell ein einjähriger, privater Masterstudiengang, der oft auf Englisch abgehalten wird und auf Berufstätige ausgerichtet ist, die höhere Ränge erreichen wollen. Ihr Versprechen ist einfach: ein kleiner, exklusiv ausgewählter Jahrgang; ein prestigereicher Name auf dem Lebenslauf, zumindest dann, wenn man in einer Top-Business School angenommen wurde; eine herausfordernde, intensive Management-Ausbildung; und Zugang zu weitreichenden beruflichen Verbindungen. Dafür zahlen Studenten in Europa zwischen 35.000 € (Politecnico di Milano) und 110.000 € (London Business School) für ein Top-20-Programm. In den USA kann der Preis auch schonmal über 140.000 $US betragen - Gehaltsverluste während der Studienzeit und Lebenshaltungskosten noch nicht mitgerechnet.

          Traditionelle Business Schools bedeuten für Studenten oft hohe Kosten bei veralteten Lehrmethoden.
          Traditionelle Business Schools bedeuten für Studenten oft hohe Kosten bei veralteten Lehrmethoden. : Bild: Unsplash

          Doch was wäre, wenn die MBA-Inhalte für die breite Masse zugänglich, vereinbar mit dem täglichen Leben und für den Bruchteil des Preises verfügbar wären, und dabei noch das Lernen von den Besten ermöglicht? Das mag nach der sprichwörtlichen eierlegenden Wollmilchsau klingen – aber diese Frage stellten sich vier spanische Unternehmer im Juli 2017 und ihre Antwort ist ein komplett neuer Ansatz zur Management-Ausbildung: Ein preiswertes Programm, digital und für jeden zugänglich – und es verzeichnet bereits rund 40.000 Teilnehmer aus über 50 Ländern. „Wir wollten, dass unsere Studenten Zugang zu den innovativsten Inhalten haben, wann auch immer und von wo auch immer,“ sagt Rafael Gozalo, einer der Gründer.

          Natürlich sind sie seit Langem nicht die Einzigen, die den Wert des traditionellen MBA-Modells anzweifeln. Berühmte Gründer und Investoren wie Google-Gründer Larry Page und Peter Thiel sind berüchtigt für ihre Skepsis gegenüber MBAs. Der milliardenschwere Investor Reid Hoffman ist bekannterweise sogar eher abgeneigt davon, in von MBA-Absolventen gegründete Start-ups zu investieren. Tesla-Gründer Elon Musk wird ebenfalls gern zitiert: „In MBAs lernen die Leute nicht zu denken. Und Top-MBA-Programme sind die schlimmsten. In Wahrheit bringen sie den Leuten dort bei, dass sie etwas besonderes sind, und das bringt sie dazu, sich von Feedback abzuschotten und nicht gründlich nachzuforschen, wo sie falsch liegen könnten.“

          Im April diesen Jahres veröffentlichte das US National Bureau of Economic Research eine Studie, nach der ein MBA den Erwerb über die Lebenszeit gerechnet nur sehr geringfügig (um 1%) erhöht, wenn man Gebühren und verlorenes Einkommen einbezieht. Saftige Studienkredite verringern die freie Karrierewahl der Absolventen, und, fast noch wichtiger, deren Risikobereitschaft. Denn wer kann sich nach einem solch teuren Programm noch den Luxus leisten, eine Firma zu gründen oder seinen beruflichen Zielen frei zu folgen?

          ThePowerMBA will das nun ändern. „Wir glauben, dass jedem eine Basis der wichtigsten Business-Konzepte unglaublich helfen kann. Aber niemand braucht Case Studies aus den Nullerjahren, oder meterdicke Bücher mit theoretischen Konzepten, und das Ganze für ein Heidengeld,“ erklärt Mitgründer Borja Adanero. Stattdessen geht es bei ThePowerMBA um den Bruch mit dem Status quo, darum, die Management-Ausbildung für alle zugänglich zu machen, und nicht einfach nur Kohorten von Gleichdenkenden, die den neuesten Trends folgen, zu produzieren. „Unsere Teilnehmer sind wissensbegierig, unruhig, sie kommen aus allen Richtungen und gehen in alle Richtungen. Wir sind davon überzeugt, dass viele unserer Absolventen in den nächsten Jahren auf sich aufmerksam machen werden,“ erklärt Adanero das Profil.

          Rafael Gozalo, Co-CEO und Mitgründer, spricht 2019 zu Teilnehmern und Team während des jährlichen ThePowerMBA-Days.
          Rafael Gozalo, Co-CEO und Mitgründer, spricht 2019 zu Teilnehmern und Team während des jährlichen ThePowerMBA-Days. : Bild: The Power MBA

          ThePowerMBA ist rund um Erfahrungen, Beispiele und Einblicke von Schwergewichten der Business-Welt konzipiert, so dass Teilnehmer statt von der Theorie von der Praxis lernen und das Wissen sofort anwenden können. Mit Vorreitern der Gründerszene und C-Level Managern als Dozenten – von Tesla, Shazam, Netflix, Airbnb, Cirque du Soleil und vielen mehr – hat ThePowerMBA ein Curriculum entwickelt, das ständig mit Erkenntnissen aus dem realen Leben auf den neuesten Stand gebracht wird. Die Inhalte werden in 15-minütigen Video-Einheiten angeboten, basierend auf den Prinzipien von Microlearning, damit die Teilnehmer das Gelernte besser aufnehmen und verarbeiten, und es mit ihrem täglichen Leben vereinbaren können.

          Bei einem Modell, das so offen den Status quo herausfordert, bleiben Kritiker nicht aus. Einige von ihnen argumentieren, dass das Programm nicht akkreditiert ist, ein Prozess der bei einer der drei großen Akkreditierungsstellen zwischen 25.000 € und 30.000 € kostet. ThePowerMBA geht mit dem Thema offensiv um: „Warum sollten wir 30.000 € für Akkreditierung zahlen, wenn wir das besser nutzen können, um unser Programm zu verbessern und die besten Dozenten ins Boot zu holen?“, entgegnet Gozalo. „Es ist ein langer Prozess, der nicht einmal hohe Qualität garantiert, und wir wären nicht in der Lage, unsere Inhalte ständig auf den neuesten Stand zu bringen und zu verbessern.“

          ThePowerMBA ist so konzipiert, dass das Programm in das tägliche Leben passt.
          ThePowerMBA ist so konzipiert, dass das Programm in das tägliche Leben passt. : Bild: The Power MBA

          Andere kritisieren, dass das Programm mit nur 15 Minuten am Tag über 10 Monate das Wissen gar nicht in genügender Tiefe präsentieren kann. Adanero erklärt das Konzept: „Wir haben einiges an Ballast abgeworfen und uns auf den Kern der Inhalte konzentriert, ohne Schnickschnack. Außerdem war es uns wichtig, die Konzepte mit den Case Studies direkt zu verbinden. Wir wollten, dass unsere Teilnehmer die Inhalte lernen, die sie wirklich brauchen – aber wir finden es unnötig, dazu auch die traditionelle MBA-Denkweise einzutrichtern. Mit den richtigen Werkzeugen, die sie bei uns lernen, können sie ihre eigenen Wege gehen.“

          Das Modell scheint Wirkung zu zeigen: Die Expansion nach Lateinamerika, in die Vereinigten Staaten, nach Großbritannien, Israel und jetzt auch Deutschland ist in vollem Gange. Mehr als 400 Teilnehmer allein in Deutschland haben sich seit Anmeldungsbeginn vor weniger als vier Monaten für die erste Edition des globalen Programms, das im September anläuft, eingeschrieben. Sie organisieren sich in Communities in Berlin, Hamburg, Frankfurt, München und Düsseldorf. Traditionelle Business Schools werden aufhorchen müssen.