: Erfolgsfaktoren für das Mobilitätsmanagement
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Mobilität ist für viele Unternehmen die Geschäftsgrundlage. Der eigene Fuhrpark spielt dabei eine zentrale Rolle.
Denkt man an die Mobilität von Unternehmen, ist der Firmenfuhrpark nach wie vor das mobile Herz eines Betriebs. Doch längst wird ein Trend Realität: Manager in Unternehmen sollen sich inzwischen nicht nur um den Fuhrpark kümmern, sondern um das Thema Mobilität als Ganzes
Mobilitätsmanagement bedeutet die integrierten Mobilitätsanforderungen eines Unternehmens strategisch zu planen und flexibel zu steuern. Dies liegt auch nahe, denn Fuhrpark- und Travelmanagement vereinen gemeinsame Ziele, namentlich Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Bedarfsgerechtigkeit, Kostentransparenz, Motivation und Sicherheit. Strategien für eine bessere Mobilität müssen ressort- und abteilungsübergreifend optimiert werden. Daraus folgt, dass ab einer bestimmten Unternehmensgröße die Bereiche Fuhrpark- und Travelmanagement streng genommen nicht mehr isoliert voneinander betrachtet werden dürfen. Aus Sicht des Fuhrparkverbandes sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein umfassenderes Mobilitätsmanagement die unternehmensinterne, aber auch eine unternehmensübergreifende Vernetzung.
Die Probleme in der Praxis lassen sich in Kürze so charakterisieren: Organisation und Prozesse sind in der Regel unzureichend aufeinander abgestimmt. Nach einer Studie Travel und Fleet Management von Darr Mobility haben zwar schon 2016 bereits 50 Prozent der Unternehmen die beiden Bereiche zusammengeführt, aber nur die Hälfte zieht wirkliche Synergien aus dem Schritt. Als Hürden für ein gemeinsames Management identifiziert die Studie die Aufbauorganisation (70%), die Prozessintegration (55%) und die Systemintegration (35%). Unternehmen schrecken vor personellen Zusammenlegungen zurück, um Unruhe durch Stellenabbau oder veränderten Hierarchien zu vermeiden. Häufig fehlt es bei der Implementierung auch an einer Richtlinienkompetenz und damit verbunden an einer ganzheitlichen Strategie. Eine Konzentration von Kompetenzen braucht es, eine unternehmensinterne und unternehmensübergreifende Vernetzung. Ein weiterer größerer Problembereich ist die fehlende Kostentransparenz. So kennen nach der Studie nur 28 Prozent der Travel- und Flottenmanager überhaupt die Daten des jeweils anderen Bereichs. Doch erst mit diesen lassen sich Optimierungsansätze gestalten.
Lösungsansätze
Unternehmen sollten die übergeordnete Sichtweise des Mobilitätsmanagements nutzen, um zu entscheiden wie sich die optimale, betriebliche Mobilität gestalten muss. Aus einer grundsätzlichen Strategie, werden dann die entsprechenden Teilziele sowohl für das Travelmanagement als auch für das Fuhrparkmanagement abgleitet. Daraus folgen dann beispielsweise Planungsprämissen für den Fuhrpark, die sowohl die Anzahl der benötigten Fahrzeuge, als auch verschiedene Bereitstellungsszenarien (Poolfahrzeuge, Car-Sharing, Miete, personenbezogene Fahrzeuge, etc.) bedingen. Erst wenn Klarheit über die Ziele besteht, können bedarfsgerechte Konzepte in beiden Bereichen erarbeitet und umgesetzt werden.
Fazit
Es liegt auf der Hand, dass in Zukunft die Bereiche Fuhrpark- und Travelmanagement keine zwei Abteilungen sein sollten, die nichts miteinander zu tun haben. Der betriebseigene Fuhrpark stellt nur einen Teil der zur Verfügung stehenden Mobilitätsmittel dar. In der Folge müsste es sich auch mehr und mehr durchsetzen, dass die Mobilitätsentscheider nicht mehr die aussagekräftigen Daten einer Total-Cost-of-Ownership-Analyse betrachten, sondern diese durch die Total Cost of Mobility ersetzen. Aber bis sich das in den Unternehmen durchgesetzt hat, ist es noch ein langer Weg.
Mobilitätsmanagement kann nur funktionieren, wenn die verantwortlich handelnden Mitarbeiter eines Unternehmens das wirklich wollen.
Axel Schäfer ist Geschäftsführer des Bundesverband Fuhrparkmanagement.