Test: Overlock Nähmaschine

Overlock-Nähmaschinen im Test : Schnell zusammengenäht

Update 16.05.2023

Eine Overlock-Nähmaschine ist eine gute Ergänzung zur Standardnähmaschine. Sie näht schneller und eignet sich besonders fürs Säumen oder Zusammennähen von Stoffen. Wir haben 10 Modelle getestet.

Update 16. Mai 2023

Wir haben die Verfügbarkeiten aller Produkte überprüft. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

Andrea Zschocher
schreibt als freie Journalistin und Bloggerin bevorzugt über Familie und mehr und testet Produkte für Babys und Kleinkinder.

Eine Overlock-Nähmaschine kann eine normale Nähmaschine nicht ersetzen: Man kann mit ihr nicht rückwärts und auch nur am Stoffrand nähen. Auch Verzieren oder Applizieren ist nicht möglich. Doch fürs Säumen oder Zusammennähen einzelner Stoffe sind Overlock-Nähmaschinen eine gute Alternative, da sie viel schneller arbeiten als ein Standardmodell. Dafür arbeiten sie aber auch deutlich lauter und das Einfädeln ist bei manchen Overlock-Nähmaschinen recht kompliziert.

Vergleichstabelle
Vergleichstabelle
Viele ExtrasFür EinsteigerViel KomfortBesonders leise
Test: Gritzner 788Test  Schnell zusammengenäht: Brother Overlock 1034DXTest: Juki Mo 2000Test: Baby Lock AcclaimTest  Schnell zusammengenäht: Juki MO-80CBTest: Bernina Mtc L405Test: Juki Mo 50enTest: W6 N 656d NaehmaschineTest: Baby Lock EnspireTest: Bernina 44 Funlock
Modell Gritzner 788 Overlock Brother Overlock 1034DX Juki MO-2000 Baby Lock Acclaim Juki MO-80CB Bernina L 450 Juki MO 50eN W6 Wertarbeit N 656D Baby Lock Enspire Bernette 44 Funlock
Pro
  • Guter Preis
  • Viele Extras
  • Schafft auch dicke Stoffe
  • Sehr feste Saugfüße
  • Einsteigermodell
  • Relativ preiswert
  • Mit Easy Threading
  • LC-Display
  • Näht sehr leise
  • Stichwahl automatisch (kein Ausbauen der Nadeln nötig)
  • Mit RevolutionAir-System
  • Näht sehr leise
  • Kann auch dekorative Nähte
  • Schafft auf dicke Stoffe
  • Mit extra Einfädellicht
  • Gute Extras
  • Verschiedene Garnspulen nutzbar
  • Mit viel Zubehör
  • Näht sehr leise und gut
  • Schnelles Nähen
  • LED-Licht schön hell
  • Relativ kleiner Preis
  • Einsteigermodell
  • Schnelles Nähen
  • Näht recht leise
  • Detaillierte Gebrauchsanweisung
  • Mit JetAir System
  • Schafft auch dicke Stoffe
  • Interessante Halterung für Garnkonen
  • Schnelles Nähen
  • Einsteigermodell
  • Näht relativ leise
  • Helles LED-Licht
Contra
  • Eher laut
  • Braucht Geduld beim Einfädeln
  • Einfädeln braucht etwas Geduld
  • Hoher Preis
  • Hoher Preis
  • Keine Auffangschale
  • Zickt bei dickerem Stoff ein bisschen rum
  • Garnhalter muss eingeklickt werden
  • Kann nur bis 6mm Stoffdicke
  • Einfädeln kompliziert
  • Auffangbox hakt nicht gut
  • Einfädeln macht keinen Spaß
  • Näht eher laut
  • Wärmt sich im Bereich der Lampe auf
  • Fadenhalter löste sich im Test immer wieder
  • Näht eher laut
  • Hoher Preis
  • Toolbox verkantete sich mehrfach an der Klappe
  • Einfädeln macht keinen Spaß
  • Kommt mit dicken Stoffen nicht zurecht
Bester Preis
  Technische Daten anzeigen

Viele Extras: Gritzner 788 Overlock Special Edition

Viele Extras

Gritzner 788 Overlock

Test: Gritzner 788
Der Testsieger kann mit einer guten Nähleistung und vielen Extras bei einem relativ geringen Preis überzeugen.

Mit der Gritzner 788 kann man sofort loslegen: Sie wird bereits einsatzbereit mit eingespannten Minikonen geliefert. Trotzdem sollte man sich das Einfädeln ansehen, um die Overlock-Nähmaschine kennenzulernen. Man sollte wissen, was gemacht werden muss, läuft es mal nicht rund.

Getestet wurde hier die Overlock-Version, die einiges an Zubehör bietet, aber dennoch unter 300 Euro kostet. Im Lieferumfang finden sich Garn, ein Auffangbehälter, zusätzliche Nähfüßchen und ein Nähbuch. Andere Overlock-Nähmaschinen des gleichen Herstellers bieten entweder nur Nähbuch und Auffangbehälter, oder den Behälter und Nähfüßchen. Hier muss man schauen, was notwendig ist und auf was man verzichten kann.

Bei dieser Overlockmaschine kann jedes Overlock-Garn verwendet werden. Getestet wurde das Modell mit dem mitgelieferten Ackermann-Garn. Das Einfädeln ist etwas mühsam: Jeder Faden muss einzeln eingezogen werden, bei Ober- und Unterfaden muss man etwas geduldig sein, bis der Faden sitzt. Die Piktogramme helfen ein wenig, doch der ganze Prozess dauert seine Zeit. Kommt man mit der Anweisung nicht weiter, bietet es sich an, nach Videos auf YouTube zu suchen. Nach mehreren Versuchen geht das Einfädeln schneller von der Hand.

Das Nähen macht mit der Gritzner Spaß: Die Saugfüße sind ziemlich stark, sodass die Maschine sicher steht. Es gibt viele Overlock-Nähmaschinen, die durch Vibrationen bei 1.300 und mehr Stichen je Minute fast über den Tisch hüpfen. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Das Nähen an sich geht sehr zügig. Die Overlock-Nähmaschine setzt bis zu 1.300 Stiche in der Minute. Dabei gleitet das Messer sauber durch den Nähstoff und es entstehen gleichmäßige Schnittkanten. Das Messer lässt sich aber auch wegklappen. Auch Teddyfell verarbeitet die Gritzner problemlos und näht es sauber und ordentlich zusammen. Für eine Overlock-Nähmaschine in dieser Preisklasse ist das bemerkenswert.

Das Modell bietet acht unterschiedliche Sticharten. Das Wechseln zwischen den einzelnen Sticharten ist ein wenig frickelig, da braucht es ein bisschen Geduld. Das gilt aber für die meisten Overlock-Nähmaschinen. Zudem lässt sich die Stichlänge sowie der Druck des Nähfußes und der Differentialtransport recht leicht individuell einstellen. Der Differentialtransport liegt wie gewöhnlich unter dem Nähfuß. Möchte man viele verschiedene Stoffe nähen, sollte man davon Gebrauch machen. Näht man aber immer nur Jersey oder Baumwolle zusammen, reichen auch die Standardeinstellungen. Die Gritzner ist im Vergleich recht laut beim Nähen. Im Testfeld gab es wesentlich leisere Modell, die aber auch deutlich mehr kosten.

Diese Overlock-Nähmaschine kann vor allem mit ihren Extras überzeugen: Es gibt diverse Ausführungen, in jeder Variante sind aber eine Auffangschale, eine Pinzette, eine Werkzeugbox mit Öl, eine Bürste zur Reinigung, sowie Ersatznadeln enthalten.

Die Gritzner 788 bietet viel Nähspaß, eine einfache Bedienung, näht schnell und ist relativ günstig. Zudem bietet sie viele Extras und ist so ein verlässlicher Nähbegleiter. Vor allem für Einsteiger und Gelegenheitsnäher ist diese Overlock-Nähmaschine empfehlenswert.

Für Einsteiger: Brother Overlock 1034DX

Für Einsteiger

Brother Overlock 1034DX

Test  Schnell zusammengenäht: Brother Overlock 1034DX
Die Overlock von Brother ist etwas teurer als unser Testsieger, kann aber auch überzeugen.

Die Overlock 1034DX aus dem Hause Brother kostet weniger als 300 Euro und kann alles, was sie können soll.

Ein kleines Manko zuerst: Das Einfädeln des Garns (insgesamt vier Stück) ist ziemlich mühsam. Dazu empfehlen wir den unten beschriebenen Trick zum Einfädeln zu benutzen. Dadurch spart man sich Zeit und Nerven. Eine Pinzette zum Einfädeln wird zwar mitgeliefert, diese ist allerdings an den Enden abgerundet, was dazu führt, dass der Faden nicht allzu gut festgehalten wird.

Ebenso müssen wir Kritik zu den Garnhaltern aussprechen. Sie sind etwas breiter und lassen es somit nicht zu, besonders dünne Rollen Garn aufzustülpen. Sie lassen sich leider auch nicht entfernen, da sie fest verbaut sind. Eventuell ist es nötig, vor dem Erwerb der Nähmaschine dickere Garnkonen zu kaufen.

Ein Pluspunkt ist dagegen der faire Prais. Die Brother-Nähmaschine kostet weniger als 300 Euro und ist beim Nähen sehr zuverlässig. Sie kommt mit jeglicher Art Stoff zurecht und näht problemlos zügig und präzise. Die Nähte sind dabei äußert korrekt. Darüber hinaus ist ihr Messer scharf und schneidet mühelos durch Stoff.

Für Stoffreste gibt es leider keine Auffangschale im Paket, diese muss man separat dazu kaufen.

Viel Komfort: Juki MO-2000

Viel Komfort

Juki MO-2000

Test: Juki Mo 2000
Diese Overlock-Maschine ist für alle, die es komfortabel mögen, eine echte Entdeckung: LC-Display und das Easy Threading System sorgen für viel Spaß beim Nähen.

Viel Komfort bietet die Juki MO-2000: Mittels eines Luftstoßes wird hier der Ober- und Unterfaden eingefädelt. Dieses Feature nennt sich JetAir und erspart dem Nutzer viel Fummelarbeit. Statt nur mit unscheinbarem Weiß oder Beige zu nähen, ist es dank JetAir spielend leicht, verschiedene Farben auszuprobieren ohne sich lange mit dem Einfädeln beschäftigen zu müssen. Man muss lediglich darauf achtgeben, dass die zwei Fäden vernünftig eingezogen werden. Die beiden Fäden, die durch die Nadeln gezogen werden, müssen weiterhin selbst eingefädelt werden, was jedoch viel schneller erledigt ist als bei dem Ober- und Unterfaden. Zudem helfen dabei zwei Nadeleinfädler.

Ganze 15 Sticharten stehen bei der Juki zur Verfügung. Auf einem LCD-Display kann man den passenden Stich auswählen, das bietet kein anderes Modell im Test. Zudem zeigt das Display alle wichtigen Informationen an, sodass man sich im Prinzip die Betriebsanleitung spart. Wählt man den passenden Stich aus, erfährt man auf einen Blick, was man dafür verändert muss – von der Fadenspannung über den Differentialtransport bis hin zu der Stichlänge. Es lassen sich zudem drei individuelle Einstellungen abspeichern, die unter anderem die Stichlänge bestimmen.

Obwohl die Juki MO-2000 so schnell arbeitet, näht sie sehr leise – sie ist mit die leiseste getestete Overlockmaschine. Zudem ist das Stichergebnis schön flach und gleichmäßig. Dank des doppelten LED-Lichts wird alles gut ausgeleuchtet und man hat eine gute Sicht darauf, was man so zusammennäht. Das Nählicht überzeugt also durchwegs.

Auch diese Overlock-Nähmaschine bietet einiges an Tools: Es gibt einen praktischen Auffangbehälter, eine Pinzette, Öl, Extranadeln, sowie einen Pinsel zur Reinigung. Das Messer lässt sich bei Bedarf wegklappen. Mit dem Nähgarn von Ackermann kam diese Maschine gut zurecht, der Faden riss hier nicht. Auch mit verschiedenen Stoffen kommt das Modell gut zurecht: Ob Musselin oder Teddyfell, alles wurde ohne Risse zusammengenäht.

Das Nähen geht mit der Juki MO-2000 schnell, angenehm und leicht. Für diesen Komfort muss man aber auch bereit sein, deutlich mehr Geld zu investieren.

Besonders leise: Baby Lock Acclaim

Besonders leise

Baby Lock Acclaim

Test: Baby Lock Acclaim
Das RevolutionAir-System macht das Einfädeln zum Kinderspiel. Die Maschine näht leise alles zusammen, was Sie ihr vorlegen.

Die Baby Lock Acclaim ist mit drei LED-Lichtern als Nählicht ausgestattet, die den Arbeitsbereich insgesamt sehr gut ausleuchten und so ein angenehmes Nähen ermöglichen.

Auch diese Overlock-Nähmaschine verfügt über einen Luftstrom, der das Einfädeln von Ober- unter Unterfaden übernimmt. Das System heißt hier RevolutionAir und man braucht hier tatsächlich ein Video, um das System wirklich zu verstehen. Stellt man den Schalter von »Serging« zu »Threading« um, klappt alles. Danach muss diese Einstellung wieder gelöst werden, damit mit dem Nähen begonnen werden kann.

Die beiden Fäden sind in Sekunden durchgezogen, danach müssen sie lediglich durch die Nadeln gezogen werden. Als einziges Modell im Test bietet die Acclaim am Garnhalter einen kleinen Puschel, der dafür sorgt, dass sich die Garnkonen gleichmäßiger abrollen. Zudem gibt es Unterstützung für das Einfädeln der zwei Nadeln. Die Overlock-Nähmaschine näht sehr leise, sodass man nebenbei noch Musik hören oder sich unterhalten kann.

Mit dabei ist ein Werkzeug-Set, bei dem aber leider keine Auffangschale für Nähreste dabei ist. Das ist bei dem aufgerufenen Preis ein bisschen enttäuschend. Da diese Overlock-Nähmaschine das teuerste im Testfeld ist, sollten hier die Basics schon im Lieferumfang dabei sein. So muss der Auffangbehälter separat erstanden werden.

Das Nähergebnis ist gleichmäßig und das Nähen ist schnell und mühelos. Die Maschine von Baby Lock kann jeden Stoff verarbeiten. Die Fadenspannung muss man nicht selbst verändern: Dank des ATD-Systems, ein Fadenzufuhrsystem, übernimmt das Modell das ganz automatisch. Betätigt man die »Wave«-Taste, kann man zwischen unterschiedlichen Stichen wechseln. Bei dem »Wave«-Stich handelt es sich um einen speziellen Baby-Lock-Stich, der sich nur bei ausgewählten Modellen findet.

Gewöhnungssache ist der Nähfuß, der vorne rechts herunter- und hochgelassen wird. Darauf muss man sich erst einmal umstellen, aber nach kurzer Zeit wird man feststellen, dass es so deutlich bequemer ist, das Füßchen zu senken und zu heben. Das Messer lässt sich auch hier wieder versenken. Ein magnetisches Nadelfeld sammelt die Nadeln auf, die während des Nähens aus dem Stoff gezogen werden. Dadurch fliegen sie nicht herum und der Arbeitsplatz bleibt sauber.

Die Baby Lock Acclaim ist keine Overlock-Nähmaschine für Jedermann, alleine schon aufgrund des hohen Preises. Anfängern können wir die Overlock-Nähmaschine sicher nicht ans Herz legen. Sie überzeugt aber mit Komfort, einem super Nähergebnis, Nadeleinfädlern und der geringen Lautstärke. Für Menschen, die viel und gerne mit einer Overlock-Nähmaschine nähen, kann sich die Investition also dennoch lohnen.

Was gibt es sonst noch?

Bernina L 450

Auch die Bernina L 450 bietet jede Menge Extras. Beim Einfädeln sollte man sich genau an die Anweisungen halten, damit es auch wirklich klappt. Der Auffangbehälter hakte im Test leider nicht so gut ein und konnte dadurch auch nur halb so gut genutzt werden. Zudem sind die Haken ein wenig fragil, sodass man nicht allzu viel Druck ausüben sollte. Die Overlock-Nähmaschine näht schnell, zuverlässig und recht leise. Das Nähergebnis kann überzeugen, jedoch kann die Maschine lediglich Stoffe bis zu einer Dicke von sechs Millimetern verarbeiten. Beim Wechseln der Sticharten ist ein wenig Geduld gefragt. Wenn man aber nur dünnere Stoffe und vor allem in einer bestimmten Stichart näht, könnte diese Overlock-Nähmaschine des Herstellers Bernina eine Überlegung Wert sein.

Baby Lock Enspire

Die Baby Lock Enspire spart an Extras: Es gibt keinen Auffangbehälter und auch keine Abdeck-Hülle. Zudem gibt es für die diversen Werkzeuge keine echte Box zum Verstauen und auch die Lautstärke ist recht hoch. Dafür kommt die Overlock-Nähmaschine mit allen Stoffen zurecht und auch hier gibt es das JetAir System, das das Einfädeln übernimmt. Das Nähen geht sehr schnell und das Nähergebnis ist schön gleichmäßig. Ungewöhnlich ist die über Eck angelegte Garnhalterung, die aber keine nennenswerten Vorteile bringt. Anfänger werden also trotzdem Mühe haben, die Maschine zu bedienen.

W6 Wertarbeit N 656D

Bei der W6 Wertarbeit N656D verlaufen der Ober- und Unterfaden nahezu identisch, sodass der Faden nicht kompliziert eingefädelt werden muss. Um das Nähfüßchen zu senken und zu heben, muss der Hebel angehoben werden. Hier muss man sich erst einmal umgewöhnen. Die Lautstärke der W6 ist akzeptabel. Leider löste sich beim Nähen mehrfach der Garnhalter, unabhängig davon wie fest er verankert wurde. Zudem ist es ärgerlich, dass sich die Pinzette unter der Klappe für Ober- und Unterfaden befindet und sich dort verklemmt. Sie sollte besser separat aufbewahrt werden. Das Nähen geht aber schnell und die Overlock-Nähmaschine kommt auch mit allen Stoffen zurecht.

Wissenswertes über Overlock-Nähmaschinen

Braucht man zusätzlich zur »normalen« Nähmaschine noch eine Overlock-Nähmaschine? Kurz gesagt: Mit diesen Maschinen geht das Nähen sehr viel schneller, sie sind aber eher für gröbere Arbeiten wie das Zusammennähen zweier Stoffteile als fürs Verzieren oder Applizieren geeignet. So ist für alles, was nur miteinander vernäht werden soll, die Overlock die schnelle Lösung.

Der Begriff Overlock besteht aus den englischen Wörtern »over« für über und »to lock« für Abschließen und beschreibt, was genau die Nähmaschine macht: Die Fäden werden über die Stoffkanten gelegt und ab- bzw. zusammengeschlossen. An dieser Stelle kann der zusammengenähte Stoff nicht mehr ausfransen. Bei der Overlock-Nähmaschine muss man keine überstehenden Stoffreste abschneiden: Die Maschine hat ein integriertes Messer, das beim Zusammennähen den überschüssigen Stoff abschneiden. Dieses Messer lässt sich bei Bedarf aber auch wegklappen.

Zeitersparnis und tolle Nähte

Die meisten Nähmaschinen verfügen über einen (falschen) Overlockstich, alternativ kann man die Nähte mit einem Zickzackstich sichern. Beides bedeutet doppelte Arbeit, die man sich mit einer Overlock-Nähmaschine erspart, die einen waschechten Overlockstich hinkriegt. Zudem ist die Overlock beim Nähen viel schneller als jede Standardnähmaschine, sodass man beim Zusammennähen viel schneller fertig ist.

Zudem spart man sich das nachträgliche Abschneiden der überstehenden Stoffränder. Auch Saumabschlüsse können mit einer Overlock genäht werden. Gemessen an der Stichauswahl der Maschine, lassen sich auch für unterschiedliche Stoffarten besonders feine oder elastische Nähte kreieren.

Braucht man Nähmaschine und Overlock?

Mit einer Overlock-Nähmaschine kann man nicht im Stoff selbst nähen, sondern nur am Rand, selbst wenn man das Messer wegklappt. Zudem kann man mit der Overlock nicht rückwärts nähen. Daher ist eine Overlock eine gute Ergänzung zu einer Standardmaschine, kann diese aber nicht vollständig ersetzen.

Faden einspannen

Kompliziert wird es beim Einfädeln der vier Fadenstränge: Dabei sollte man sich zwingend an die vorgegebene Reihenfolge halten, die auf den Maschinen aufgedruckt ist. Da das Ansehen der Piktogramme alleine oft nicht sonderlich hilfreich ist, lohnt es sich, nach hilfreichen Videos zu suchen, die das Fadeneinspannen der vorliegenden Overlock-Nähmaschine erklären. So werden die Arbeitsschritte

Manche Modelle bieten auch sogenannte Air-Systeme, die den Ober- und Unterfaden mithilfe von Luft automatisch einfädeln. Dadurch erspart man sich viel Fummelarbeit. Dieser Komfort hat allerdings auch seinen Preis: Diese Overlock-Nähmaschinen kosten gerne um die 1.000 Euro.

Bei günstigeren Maschinen muss man Geduld aufbringen. Tipp: Damit man nicht immer wieder diese nervenaufreibende Arbeit übernehmen muss, kann man, wenn man das Garn wechseln möchte, kleine Knoten an das abgeschnittenen Ende der Faden knüpfen. Dadurch wird das neue Garn automatisch eingezogen und man hat wenigstens ein bisschen Zeit gespart.

So haben wir getestet

Insgesamt wurden 10 Overlock-Nähmaschinen getestet. Dabei wurde zuerst bewertet, wie leicht oder schwer das Einfädeln ist. Zudem war auch die Lautstärke wichtig. Natürlich wurden die Overlock-Nähmaschinen mit unterschiedlichen Stoffen getestet, um zu prüfen, wie gut die Maschinen mit ihnen zurechtkommen.

Die meisten Hersteller bieten auch eigenes Overlock-Garn an, das wurde im Test allerdings nicht verwendet. Alle Maschinen wurden mit den gleichen Garnkonen von Ackermann bestückt. Dabei hatte keine der getesteten Overlock-Nähmaschinen ein Problem mit dem Garn.

Weiterhin wurde darauf geachtet, welche Extras im Lieferumfang enthalten sind. Gerade bei den teureren Maschinen fehlte hier das ein oder andere.

Was unterscheidet eine Overlock-Nähmaschine von einer herkömmlichen Nähmaschine?

Eine Overlock-Nähmaschine eignet sich für gröbere Arbeiten, die keine Dekorationen brauchen. Für jegliche Feinarbeit oder Kopmliziertere Näharbeiten braucht man also eine herkömmliche Nähmaschine, für einfache Aufgaben nur eine Overlock-Nähmaschine.

Für was genau braucht man eine Overlock-Nähmaschine?

Ganz gemäß dem Motto „Nomen est omen“ wird bei einer Overlock-Maschine der Faden über die Ränder zweier Stoffstücke gelegt und die die Kanten so zusammengenäht. Der Stoff kann so nicht mehr ausfransen. In einem Stoffstück selbst kann aber nicht genäht werden und rückwärts kann eine Nähmaschine auch nicht fahren.

   Unsere Empfehlungen sind redaktionell unabhängig.

Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links, die mit markiert sind. Kaufen Sie über diese Links ein Produkt, erhalten wir eine kleine Provision. Mehr dazu.