Die Auswahl an Töpfen ist schier unendlich und die meisten bestehen mittlerweile aus Edelstahl, nur noch wenige Kochtöpfe werden aus Aluminium hergestellt. Vor der Anschaffung sollte man sich über die Topfgröße Gedanken machen. Muss man für eine ganze Familie kochen oder nur für ein oder zwei Personen?
Ein Set bietet da viele verschiedene Größen in einem praktischen Gesamtpaket. Vor dem Kauf sollte man sich aber auch überlegen, ob die Töpfe für einen Induktionsherd geeignet sein sollen. Unterschiede gibt es vor allen in der Qualität des verarbeiteten Materials.
Solide | Praktische Features | Gute Verarbeitung | Bedienkomfort | Günstig | |
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Modell | WMF Gourmet Plus | Tefal by Jamie Oliver 7-tlg. E494S7 | WMF Function 4 | Fissler Intensa | Zwilling Flow 5-tlg. |
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Bester Preis | |||||
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Solide: WMF Gourmet Plus
WMF Gourmet Plus
Wer es lieber schlicht mag, für den eignet sich das WMF-Set Gourmet Plus. Hier ist alles klassisch gehalten und ganz ohne Kunststoff. Glas im Deckel fehlt, dafür gibt es jedoch eine kleine Ausbohrung im Deckel, sodass der Druck entweichen kann, so klappert nichts beim Kochen. Wir empfehlen diese Töpfe für alle, denen die anderen WMF-Töpfe oder die von Fissler zu extravagant sind.
Auch hier liefert WMF gute, schwere Qualität mit Sandwichboden, verbiegen lässt sich hier auch mit aller Kraft nichts. Plane Topfböden sind nicht selbstverständlich, hier aber gegeben, das gefällt uns.
Die Deckel sitzen gut auf den Töpfen, nichts kippelt. Die Griffe eigenen sich dank breiter U-Form auch für große Hände und auch ein schwerer Topf wird hier beim Halten nicht unangenehm.
Eingebaut ist hier außerdem der Druckausgleich in Form des Dampf-Entweichlöchleins im Deckel. So wird Klappern vom Deckel sowie Abdampfen auf die Henkel meist verhindert. Hätte man die Henkel weiter unten angebracht, wäre das ebenso vermeidbar gewesen. Dafür dürfen sie sich aber durch die Nähe zum Boden des Topfes wieder aufheizen, hier wird der Dampf als kleineres Übel gewählt.
Praktische Features: Tefal by Jamie Oliver 7-tlg. E494S7
Tefal by Jamie Oliver 7-tlg. E494S7
Das Jamie Oliver E494S7 von Tefal wird in China produziert, die Töpfe sind jedoch hochwertig, wirken langlebig und robust und haben zudem praktische Features zu bieten, wie etwa Ausgießer an den Seiten.
Dank der breiten Innenkrempe rutschen die Deckel beim Kippen und Ausgießen nicht vom Topf. Zudem verhindert sie, dass Dampf an den Seiten entweicht. Er strömt stattdessen durch die beiden Ausgießer-Mulden sowie die Ausgleichsbohrung im gläsernen Deckel. Konstruktionsbedingt ist es nicht möglich, dass der Dampf die Henkel erhitzt.

Die Henkel haben breite Auflagen, auch an den Vernietungen zum Topfrand, wofür auch Nieten-Köpfe im Topf in Kauf genommen werden. Dadurch sitzen die Henkel bombenfest, sollte eine Niete mal brechen, kann man sie leicht erneuern oder mit einer Edelstahl-Schraube improvisieren.
Gemessen an ihrer Größe sind die Töpfe zwar schwer, jedoch nicht zu schwer. Das liegt an der dicken Wandung und dem aufgesetztem Sandwich-Boden. Er heizt einen Liter kaltes Wasser in nur 2:10 Minuten auf.
Mit ihren Durchmessern lassen sich die Töpfe hervorragend stapeln, nur die Kasserole ist außen vor. Da auf Schnörkel, Hohlräume und Kunststoff verzichtet wurde, sind die Töpfe wartungsfrei und einfach zu reinigen. Im Inneren verfügen sie über eine Skala, die die Planung erleichtert.
Sucht man robuste Qualität sowie praktische Features, ist das Tefal by Jamie Oliver E494S7 die richtige Wahl, in diesem Preissegment sind Ausgießer und Deckel nicht zu schlagen.
Gute Verarbeitung: WMF Function 4
WMF Function 4
Beim WMF Function 4 gibt es Wertigkeit und Stabilität, in Deutschland hergestellt. Bei diesen Töpfen fanden wir die Ergonomie der Henkel am Besten, denn man kann den Topf auch einhändig führen.

Zunächst wirkt die Lippe aus rotem Silikon am Deckel ungewohnt, schick sieht sie aber definitiv aus. So wird aber vor allem ein Wegrutschen oder Klappern der Deckel verhindert, außerdem gibt es vier Ablauf- bzw. Schließpositionen. An der Deckel-Oberseite gibt es Markierungen für drei Gießöffnungen sowie die »geschlossen«-Stellung. Mit zwei unterschiedlichen Siebgrößen kann man Reis oder Nudeln aus dem Kochtopf direkt abgießen. Den Durchschlag braucht man auch nicht, dank Silikon ist der Außenring aus Metall ausreichend isoliert.
Wir fanden auch das Gewicht der Kochtöpfe gut. Schwere Töpfe sind besser, das stimmt auch hier. Das Gewicht ist bei diesen Töpfen vergleichsweise hoch, das merkt man aber auch bei der Stabilität. Glatter, polierter Cromargan Edelstahl als Oberfläche wirkt beinahe wie verchromt.
Zusammen mit dem Deckel wiegt der 5-Liter-große Topf 2,57 Kilo, eher überdurchschnittlich also. Das Gewicht ist uns bei der Verwendung nicht negativ aufgefallen, die Griffe sind breit und die Mulde gibt Halt.
Bedienkomfort: Fissler Intensa
Fissler Intensa
Fissler hat sich beim Intensa etwas besonderes ausgedacht: Der Deckel muss nicht mehr abgelegt werden, sondern kann am Seitengriff angebracht werden. Dadurch tropft Kondenswasser zurück in den Kochtopf, dank der breiten Randkrempe. Wir finden das Prinzip durchdacht und empfehlen dieses Set.
Neben der praktischen Halterung für den Deckel gibt es auch eine Wölbung, die für eine geschlossene und eine Abkipp-Position des Deckels sorgt. Außerdem lassen sich die Töpfe von Fissler wirklich alle ineinander stapeln, sogar die Kasserolle passt hinein. So platzsparend wie dieses Topf-Set war kein anderes.
Auch hier klappert kein Deckel, die breite Krempe am Rand verhindert das, auf der höchsten Kochstufe tropft es dennoch ein wenig.
Für so viel durchdachtes Design muss man aber auch einiges investieren, bis zu 430 Euro können die Töpfe kosten. In den größten Topf passen lediglich 3,5 Liter, andere Hersteller bieten hier mehr.
Wer vom Design nicht so überzeugt ist, kann sich aber auch die Profi Collection von Fissler ansehen, sie ist ein wenig günstiger und dabei dennoch gut verarbeitet.
Günstig: Zwilling Flow 5-tlg.
Zwilling Flow 5-tlg.
Das Flow von Zwilling beinhaltet fünf praktische, leichte und ausreichend solide Töpfe mit unauffälliger Optik. Die Deckel sind aus Glas, die Töpfe können bis auf die Kasserole recht gut gestapelt werden. Auch die Verarbeitung überzeugt: Der Topfboden ist plan und verstärkt, die Henkel punktgeschweißt bzw. vernietet (Deckel).
An praktischen Features verfügen die Töpfe über eine Innen-Skale, breite Ausgießkrempe sowie Deckel und Henkel die sich leicht reinigen lassen. Hier können sich keine Schrauben lösen, Kunststoffhenkel die ausbleichen oder brechen könnten gibt es ebenfalls nicht.

In puncto Aufheizen sind die Töpfe von Zwillingen denen aus Alu haushoch überlegen, denn sie erhitzen das Wasser in der Hälfte der Zeit. Verglichen mit anderen Modellen aus Edelstahl liegen sie auf gleichem Niveau.
Da im Glasdeckel keine Ausgleichsbohrung vorhanden ist, klappern die Deckel leider beim Kochen. Die Henkel an den Seiten werden zwar meist nur warm, dafür heizt sich der Henkel am Deckel bei einem Liter Wasser bereits auf 55 Grad auf. Der 3-Liter- und der 2,5-Liter-Topf können nicht ineinander gestapelt werden, die Kasserole findet keinen Platz im kleinsten Topf.
Das Zwilling Flow Kochtopf-Set ist eine Empfehlung für alle, die alltagstaugliche, reinigungsfreundliche und leichte Töpfe sowie ein gutes Verhältnis aus Preis und Leistung suchen.
Was gibt es sonst noch?
Das sechsteilige WMF Premium One beinhaltet solide, schwere Töpfe, ohne optischen Schnickschnack. Die wuchtigen Henkel sind weitgehend mit einem Silikon-Puffer von dem Topfrand entkoppelt, sodass nur sehr wenig Wärme bis an den Henkel gelangt. So kann der Henkel auch bei einem kochenden, voll befüllten Topf ohne Handschutz berührt werden. Die Henkel sind aufgrund der Silikon-Befestigung marginal beweglich, das bemerkt man im Alltag jedoch nicht. Die Töpfe aus Edelstahl heizen alle schnell auf und lassen sich sehr gut stapeln. Die Deckel klappern nicht und durch die Ausgleichs-Spalte strömt der Dampf ab.
Bei dem Tefal Ingenio lassen sich die Griffe einfach umstecken. Dies ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch so lassen sich die Töpfe platzsparend ineinander stapeln. Auch Pfannen und Kasserollen gibt es für diesen Griff. Alternativ kann man auch größere Sets mit Pfannen-Spritzschutz und Deckeln kaufen. Aufgrund des Steck-Griffs kann man Standard-Deckel nur schräg oder wenn der Griff nicht am Topf ist aufsetzen. Alternativ kann man speziell geformte Glasdeckel von Tefal erwerben, die als Set mit 16/18 und 20 Zentimetern für rund 35 Euro zu haben sind.
Zudem wird durch den Griff das Fassungsvermögen beschränkt: Mit dem Steck-Griff kann man keinen 6-Liter-Topf heben, sodass in den größten Topf nur 2,6 Liter hineinpassen. Die größte Pfanne hat 28 Zentimeter Durchmesser. Das 3er-Set mit drei Deckeln kostet insgesamt rund 100 Euro. Dafür bekommt man aber auch hochwertige, schwere und platzsparende Töpfe. Für eine große Familie empfiehlt sich aber eher das Set von Schulte-Ufer.
Getestet haben wir einst das hochwertige, vierteilige Set ohne Stielkasserolle von Schulte-Ufer. Das gibt es mittlerweile nicht mehr, das nun erhältliche Maxi-Set Wega aus fünf Töpfen hat jedoch die gleiche Bauart: Hier bekommt man solide und hochwertige Töpfe mit angenehm runden Henkeln. Das schont die Finger. Auch die Wärme wird gleichmäßig verteilt, wir haben eine Differenz von drei Grad gemessen. Leider tropfen und klappern die Deckel allerdings ziemlich, sofern man auf höchster Stufe kocht. Eine Ausgleichsbohrung sucht man nämlich vergeblich.
Das Kochtopf-Set Oumbärlig von Ikea besteht aus zwei Kochtöpfen mit 3 und 5 Litern Fassungsvermögen, einer Bratpfanne mit 28 Zentimetern Durchmesser sowie einer 2-Liter-großen Stielkasserolle mit Deckel. Das Set ist hochwertig verarbeitet, was sich an den genieteten Henkeln und dem planen Boden festmachen lässt. Der Deckel verfügt über eine kleine Bohrung und viel Spiel, daher klappert er nicht. Dagegen ist der Edelstahl dünnwandig und das Chassis des Kochtopfes gibt bei seitlichem Druck nach, hochwertig und langlebig wirkt das nicht. Laut Ikea handelt es sich um Edelstahl mit einer Zwischenschicht Aluminium. Da der Topf auch auf Induktion funktioniert, muss der Boden auch ferromagnetisches Edelstahl enthalten.
Obwohl er ein Leichtgewicht ist, braucht der große Topf zum Kochen von einem Liter kaltem Wasser 2:35 Minuten. Damit scheint Oumbärlig also vergleichsweise langsam zu sein, was aber nicht weiter schlimm ist. In Sachen Praxistauglichkeit schlägt sich das Set von Ikea gut: Die seitlichen, breiten Henkel werden maximal 30 Grad warm und der Deckelhenkel 35 Grad. So kann man meist ohne Handschuhe arbeiten. Die Kochtöpfe lassen sich stapeln und bieten alle eine Gießkante für tropffreies Ausgießen – auch die Pfanne. Die Stiele der Pfanne und der Kasserolle besitzen zudem große Bohrungen für Haken für eine bessere Aufbewahrung.
Töpfe für den Backofen gibt es von Fissler mit der Profi Collection. Hier handelt es sich um recht schwere Töpfe, der 5,5 Liter fassende Topf wiegt z. B. 2,6 Kilo und das ohne Deckel. Auch die dicken Böden sind nicht ganz plan beim schwersten Topf, der Rest ist in Ordnung. Wir empfehlen die schweren Töpfe. Kunststoff oder Henkel mit spezieller Form findet man hier nicht, dadurch dürfen die Töpfe in den Backofen. Der Henkel-Muffin ist breit und sorgt maßgeblich für das Design der Töpfe, allerdings sind es fünf Lötstellen je Griff.
Praktisch ist auch der große Topf, denn mit 5,5 Litern fasst er mehr als die meisten anderen. Auch hier sind die Griffe recht hoch angebracht, die U-Form eignet sich aber auch für große Hände. Eine Bohrung zum Druckausgleich fehlt in den Metalldeckeln, bei stark kochendem Wasser klappern sie daher auch. Laut Hersteller gehört das so, denn eine Bohrung soll nur Energie verschwenden.
Wissenswertes über Kochtopf-Sets
Hobbyköche brauchen viele Töpfe, die bestehen normalerweise aus poliertem Edelstahl und nicht mehr Aluminium.
Die Edelstahl-Töpfe haben einen Sandwichboden, der je nach Qualität dicker oder dünner ist. In diesem Boden gibt es für die Induktion ferromagnetisches Material, teils auch kombiniert mit anderen Materialien, die die Wärme speichern, sie schnell aufnehmen und verteilen.
Die meisten erhältlichen Töpfe eignen sich für Gas, Elektroherd, Glaskeramik bzw. Ceran und auch Induktionsfelder. Beim Induktionsherd sollte man aber dennoch darauf achten, dass die Töpfe auch dafür geeignet sind. Unsere Test-Sets sind es alle.
Edelstahl-Töpfe lassen sich leicht reinigen, auch mit Stahlschwamm, zudem dürfen die Töpfe alle in den Geschirrspüler.
Für kleinere Portionen und wenige Personen reichen Töpfe bis zu 3 Liter aus, Gäste oder mehr Familienmitglieder werden da aber nicht satt, hier braucht man schon 5 oder 6 Liter Topfgröße.
In Topf-Sets finden sich Töpfe bis zu 5 oder 6 Liter Fassungsvermögen, größere Töpfe muss man einzeln kaufen.
So haben wir getestet
Unsere Test-Sets bestanden zumeist aus vier oder auch fünf Töpfen, nur Rösle bietet ein 10-teiliges Set, bei einigen ist eine Stielkasserolle plus Deckel enthalten.
Für Kochtöpfe gibt es fast kein Preislimit, unser günstigstes Set lag bei 60 Euro, das teuerste bei 450.
Beim Test haben wir große Qualitätsunterschiede festgestellt und können sehr günstige Sets daher eher nicht empfehlen.
Wir haben einen Praxistest durchgeführt und die Töpfe bewertet. Dafür wurde jeweils mit dem kleinsten und dem größten Topf getestet, Zusätze wie Milchtopf oder Stielkasserolle haben wir uns nicht angesehen.
Die Zeit bis zum Kochen des kalten Wassers – getestet wurde mit einem Liter – haben wir gemessen. Getestet wurde dabei auf einem Induktionsherd und auf höchster Stufe. Nach dem Kochen haben wir uns die Wärmeverteilung am Topfboden angesehen.
Zudem waren Komfort und Ergonomie wichtig. Wir wollten wissen, ob die Deckel beim Kochen klappern, tropfen und wie heiß die Griffe werden. Wir haben getestet, wie angenehm es ist, die Henkel anzufassen und wie gut man den vollen Topf führen kann. Hat der Topf eine Gießöffnung oder eine Tropfkante? Die Stabilität und die Wertigkeit haben wir uns ebenfalls angesehen und bewertet, etwa ob Deckel und Boden plan sind und ob der Deckel Spielraum zum Wackeln hat oder gleichmäßig aufliegt.