Für viele bringt nur ein Surround-System den richtigen Sound, vor allem bei Action-Filmen. Damit das Erlebnis aber im positiven Sinne einzigartig wird, braucht man den richtigen AV-Receiver, denn er ist beim System das entscheidende Teil. Auf dem Markt gibt es viele, einige Hersteller haben sich aus diesem Bereich zurückgezogen, die verbleibenden bieten aber einiges an Auswahl.
Damit jeder den passenden AV-Receiver findet, haben wir 15 getestet, 12 sind davon aktuell noch verfügbar. Ein guter Receiver kann einiges kosten, das muss aber nicht zwingend sein.
Allrounder | Fürs Wohnzimmer | Schlank | Preiswert | |||||||||||
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Modell | Marantz Cinema 50 | Yamaha RX-A4A | Marantz NR1711 | Denon AVR-X1700H | Marantz SR6015 | Denon AVC-X4700H | Marantz Cinema 60 | Denon AVR-X2700H | Yamaha RX-A2A | Yamaha RX-V6A | Yamaha RX-V4A | Denon AVR-S960H | ||
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Allrounder: Marantz Cinema 50
Marantz Cinema 50

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Von 5.1.4 bis 7.1.2 ist beim Marantz Cinema 50 alles drin. Optisch kommt er zwar simpel daher, dafür hat er aber einiges unter der schlicht anmutenden Haube. Diese besteht lediglich aus dem Display mit einem Knopf auf jeder Seite und einer Deckklappe. Hinter dieser verbergen sich die Anschlüsse und das Tastenfeld, mit dem sich der Receiver bedienen lässt.
Analoge Videoquellen sind mit dem Cinema 50 nicht mehr kompatibel. Dafür hat er allerdings gleich sechs HDMI-Anschlüsse zu bieten, die 8K schaffen und diese an bis zu drei Endgeräte ausgeben können. Bei Audioquellen hat man hingegen mehr Möglichkeiten. Dank der analogen Eingänge kann mit einem Plattenspieler auch Vinyl über die Anlage genossen werden. Die digitalen Eingänge verfügen über je zwei optische und zwei digitale Buchsen.
Da sowohl mit 5.1.4 als auch mit 7.1.2 noch zwei der insgesamt elf Lautsprecher-Terminals frei bleiben, ist die Einrichtung einer zusätzlichen Stereo-Ecke möglich. Nicht ausreichend sind dafür zwar die neun Verstärkerstufen, wer aber gern beides hätte, schafft Abhilfe, indem er im Surround-Bereich einfach zwei Atmos-Kanäle weniger nutzt. So bleiben keine Wünsche offen. Wem das noch nicht reicht: Der Audioprozessor in Kombination mit Cinch-Anschlüssen schafft die Koordination von bis zu 13 aktiven Lautsprechern.
Außer Atmos ist der Cinema 50 Receiver auch mit anderen dreidimensionalen Audioformaten kompatibel: Auro 3-D, DTS:X und dem ebenfalls von DTS stammenden IMAX Enhanced. Letzteres steht laut Hersteller für höchste Qualität beim Heimkino-Genuss.
Von Phono bis Flac kommt der Cinema 50 mit allen gängigen Audioformaten zurecht, sodass Inhalte aus Streaming-Diensten genauso wiedergegeben werden können wie Sound aus dem Plattenspieler. Bei unkomprimierten Formaten sind bis zu 5,6 MHz möglich.
Auch bei LAN oder WLAN hat man die freie Wahl, zusätzlich ist der Receiver auch Bluetooth-kompatibel. Damit bestehen sogar noch mehr Möglichkeiten, alles nach den eigenen Bedürfnissen einzurichten. Multiroom-Szenarien? Kein Problem! Steuerbar ist das Ganze per Handy über die HEOS-App. Voraussetzung ist dafür natürlich, dass alle eingebundenen Endgeräte HEOS-kompatibel sind.
Erstaunlich für so viele Möglichkeiten ist die verhältnismäßig einfache Einrichtung. Nicht nur sind die Lautsprecher-Paare der Übersicht halber farblich gekennzeichnet, auch ein ausführliches Hilfemenü nimmt den Heimkinobesitzer virtuell während der Ersteinrichtung an die Hand. Beides erleichtert die ersten Schritte ungemein. Wichtig bei der Erstinstallation: Wer das Smartphone als Fernbedienung nutzen möchte, kann das zwar über die zugehörige App tun, dafür muss dem Receiver aber von Anfang an die Steuerung übers Netzwerk erlaubt werden.
Nachdem alle Kabel an ihrem Platz und die ersten Einstellungen erledigt sind, wird die Anlage per Testton gecheckt. Sind die Boxen mit dem richtigen Anschluss verbunden? Gibt es keine Verpolungen? Solche Hinweise sind bei einer komplexen Heimkino-Struktur Gold wert, denn eine kleine Verwechslung kann eben schnell passieren.
Wenn die grobe Arbeit getan ist, geht es an das Finetuning. Hier kann alles genau auf die eigenen Bedürfnisse und den entsprechenden Raum abgestimmt werden. Zu diesem Zweck umfasst der Lieferumfang des Cinema 50 auch ein Messmikro. Audyssey MultEQ XT32 sorgt dabei für die exakte Messung, mit der der Sound abgestimmt und abgerundet werden kann. Im Nachhinein können einzelne Lautsprecher nachkorrigiert werden.
Ungewöhnlich, aber sehr effizient ist dabei die Platzierung der Atmos-Lautsprecher. Im Fall von 7.1.2 gibt es davon nur zwei, was allerdings erstaunlich gut funktioniert. Diese sitzen nicht, wie es meistens der Fall ist, unter der Decke, sondern auf den Frontlautsprechern. Der Trick liegt darin, dass sie zur Decke hin ausgerichtet sind, sodass mithilfe der Deckenreflexion der räumliche Eindruck entsteht. Bei 5.1.4 sind vier Atmos-Lautsprecher möglich, die nach Belieben unter der Decke oder zur Decke abstrahlend platziert werden können.
Das Ergebnis ist in beiden Fällen beeindruckend. Bei Regengeräuschen, die sanft auf einen hinabrieseln, muss man sich zusammenreißen, um nicht schnell den Schirm zu holen. Auch der Subwoofer leistet einen ausgezeichneten, detailgetreuen Dienst, der Explosionen eindringlich wiedergibt.
Bei all diesen Möglichkeiten ist uns natürlich am wichtigsten, dass der Receiver präzise und angemessen seinen Job erfüllt, schließlich hilft bei einer unausgewogenen Wiedergabe auch die ausgefeilte Aufstellung nichts. Hier haben wir jedoch nichts zu meckern. Keine Frequenz wirkt übermächtig, der Receiver sorgt für eine ansprechende Balance. Dialoge werden nicht übertönt, und Bild und Ton passen genau zueinander. Letztendlich hat uns der Marantz Cinema 50 in vollem Umfang überzeugt.
Fürs Wohnzimmer: Yamaha RX-A4A
Yamaha RX-A4A
Innerhalb der Advantage-Reihe von Yamaha ist der RX-A4A im Mittelfeld angesiedelt. Im Gegensatz zur oft mit Reglern überladenen Konkurrenz befindet sich auf der Vorderseite des Yamaha lediglich ein großer Lautstärkeknopf, neben dem weitere Drehknöpfe zur Quellenauswahl angebracht sind.
Von der Kunststoffummantelung des AV-Receivers darf man sich nicht täuschen lassen, denn darunter befindet sich ein aus Stahlblech gefertigter Rahmen, der im Zusammenspiel mit den anderen verbauten hochwertigen Komponenten für einen massiven ersten Eindruck des AV-Receivers sorgt.
Passionierte Radiohörer dürfen sich freuen, denn beim RX-A4A gibt es gleich drei Möglichkeiten, Radiosignale zu empfangen. Neben UKW und DAB+ gibt es auch eine »Net«-Taste, mit der man auf Podcasts und Internetradio zugreifen kann. Die sieben Verstärker-Stufen machen 5.1.2-Setups möglich, wobei die letzte Zahl der Reihe auf an der Decke montierte Lautsprecher bezieht.
Bei den sieben verbauten HDMI-Eingängen kommen die ersten drei Eingänge sogar mit 8K-Videomaterial zurecht, der HDMI-1-Ausgang verfügt praktischerweise über ARCe, womit sich viele Audioeinstellung mit der Fernseher-Fernbedienung wahrnehmen lassen.
Das Menü des AV-Receivers ist schlicht, beinahe schon dröge gestaltet, das Einrichten ging damit aber recht zügig von der Hand, selbiges gilt übrigens auch für die Anpassung des AV-Receivers, indem das YPAO-Einmessmikrofon seinen Dienst verrichtet. Ein Stativ für das Einmessmikrofon gehört zum Lieferumfang.
Egal welches akustische Material man dem RX-A4A vor die Nase setzt, der AV-Receiver von Yamaha macht seine Sache gut. Im Zusammenspiel mit dem Teufel Ultima 40 Set beherrscht er die komplette Klaviatur an klanglichen Darbietungen und auch Film-Fans kommen mit ihm auf ihre Kosten. Das macht den RX-A4A für nahezu jedes Wohnzimmer bestens geeignet.
Schlank: Marantz NR1711
Marantz NR1711
Der NR1711 ist ein leistungsfähiger AV-Receiver, der dennoch schlank und dezent ist. Marantz bedient hier eine Marktnische, da sich nicht jeder einen großen Receiver ins Zimmer stellen will und deshalb auf ein kleineres Gerät zurückgreifen möchte. Da kommt das Slimline-Gehäuse des NR1711 gerade recht. Dass die geringe Größe nicht zwangsläufig mit einem Mangel an Ausstattung korreliert, beweisen die sieben Endstufen des NR1711.
Mit seinen zahlreichen Ausgängen ist der kleine Marantz zwar durchaus dazu fähig 5.1.2-Atmos-Setups zu bespielen, eine weitere Zone lässt sich dann aber nicht mehr mit Input versorgen. Realisieren kann man die zweite Zone trotzdem, nämlich mithilfe zweier aktiver Lautsprecher. Aufgrund der beengten Verhältnisse auf der Rückseite sind die Anschlüsse für die Lautsprecherterminals in übereinander liegenden Pärchen gereiht. Trotzdem haben es sechs HDMI-Ports auf die Geräterückseite geschafft, einer davon ist 8K-fähig.
Auch hier wird mithilfe eines Messmikrofons eingemessen. Dafür kommt allerdings die etwas abgespeckte Software MultEQ zum Einsatz. Zudem wird nicht auf acht, sondern auf sechs Positionen eingemessen. Klanglich weiß der NR1711 auf ganzer Linie zu überzeugen und macht – gemessen an seiner geringen Größe – mächtig Lärm.
Preiswert: Denon AVR-X1700H
Denon AVR-X1700H
Sparfüchse aufgepasst: Für einen vergleichsweise kleinen Preis versorgt der Denon AVR-X1700H problemlos Dolby-Atmos-Anlagen. Auf ein paar Komfortfunktionen muss man zwar verzichten, aber für den Alltagsbetrieb ist der Receiver absolut ausreichend.
Ganze sieben Endstufen besitzt der AV-Receiver von Denon, wobei sie sich entweder mit 5.1.2-Atmos- oder 7.1-Surround-Sound auswählen lassen. Bei der Erstinstallation wird man gut durch das Menü geführt und es wird klar, wie welche Anschlüsse eingerichtet werden sollen. Der Receiver wird auch direkt ins Netzwerk eingebunden und man kann direkt einstellen, wo die Atmos-Lautsprecher eingerichtet werden sollen. Auch wenn die Lautsprecher von Denon nicht für die Wand geplant sind, bietet die Einrichtung diese Einstellung an.
Wer bereits Experte ist, kann das Menü auch überspringen und direkt zur Verstärker-Einmessung fortschreiten. Das Mikrofon besitzt ein Standardgewinde und kann auf beliebige Stative geschraubt werden. Eines aus Pappe liegt aber dem Lieferumfang bei.
Die Anwendung »Heos« ist für die Steuerung von Multiroom-Systemen und Streaming-Diensten verantwortlich und die Remote-App dient der Steuerung vom Smartphone aus, auf beide Apps wird bei der Installation verwiesen.
Direkt neben der Buchse für Kopfhörer befindet sich diejenige für das Mikrofon, mit dem die Kalibrierung vorgenommen wird. Das Resultat ist richtig eindrücklich, selbst 30 Quadratmeter werden hinreichend gut mit Sound beschallt. Selbst bei hoher Lautstärke übersteuern die Lautsprecher nicht.
Der Surround wird vom Receiver mit Bravour gemeistert, auch der Tieftonbereich wird nicht vernachlässigt. Auch zweikanaligen Sound kriegt der Denon problemlos hin. Wer einen DAB-Empfang möchte, kriegt diesen übrigens in einer entsprechenden Modellvariante.
Was gibt es sonst noch?
Der SR6015 von Marantz ist der Nachfolger des SR6014, von dem er seine Grundausstattung, nämlich neun Verstärker-Stufen, übernommen hat. Damit ist der AV-Receiver für sämtliche Audio-Konstellationen zwischen 5.1.4 und 7.1.2 geeignet. Zudem ist es mithilfe eines zusätzlichen Terminals möglich, eine weitere Stereozone zu betreiben. Das ist sogar gleichzeitig möglich, sofern man beim Heimkinosystem nur maximal sieben Endstufen nutzt.
Beim Soundformat setzt der AV-Receiver von Marantz nicht nur auf Dolby Atmos, sondern auch auf die DTS-Variante DTS:X, sowie IMAX Enhanced. Letzteres verfügt über besondere Vorgaben im Hinblick auf die Bild- und Tonwiedergabe. Die Frontplatte des Marantz wirkt sehr aufgeräumt, rechts und links ragen zwei Drehknöpfe aus der Gehäusefront heraus, in der Mitte befindet sich ein rundes Display. Hinter einer Klappe verborgen ist das Bedienfeld und einige Anschlussbuchsen. Dazu zählt neben einem USB-Port und einer Kopfhörerbuchse auch ein Video-Eingang sowie eine Buchse, an der sich das Messmikrofon anschließen lässt.
Auf der Rückseite des Marantz befinden sich insgesamt sieben HDMI-Anschlüsse, einer davon ist sogar für 8K geeignet. Zudem können zwei Subwoofer sowie elf weitere Lautsprecher angeschlossen werden. In beiden Fällen wird vorausgesetzt, dass der jeweilige Lautsprecher beziehungsweise Subwoofer über einen eingebauten Verstärker verfügt. Ins Netzwerk lässt sich der AV-Receiver per WLAN (2,4-GHz und 5-GHz) oder via Netzkabel einbinden, womit dem Streaming sämtliche Türen offen stehen.
Die gängigen Video- und Audioformate stellen den Marantz SR6015 vor keine allzu großen Herausforderungen, selbst DSD-, oder FLAC-Dateien werden mit maximal 5,6 MHz abgespielt. Wem das zu modern ist, für den gibt es auch einen Phono-Anschluss, an dem sich beispielsweise ein Plattenspieler anschließen lässt, den Marantz übrigens auch im Programm hat. Die Signalausgabe des AV-Receivers ist sehr originalgetreu, zwei Atmos-Lautsprecher reichen bereits, um ein gutes Klangerlebnis mit einer hervorragenden Räumlichkeit zu generieren.
Die Unterschiede zu seinem großen Bruder fallen dezent aus, erst in der Draufsicht wird die etwas kompaktere Bauweise des AVR-X1600H DAB von Denon deutlich. Auch auf eine Frontklappe hat man bei diesem Receiver verzichtet. Das Ergebnis der Installations- und Einmess-Mühen ist ein hervorragender Klang, der unseren Testraum, der in etwa 30 Quadratmeter groß ist, locker beschallt hat. Erfreulich ist, dass der Klang auch dann noch sauber ist, wenn der Lautstärkesteller bereits besorgniserregend weit nach rechts gewandert ist. Weil er auch bei Filmen zu überzeugen weiß, bekommt man mit dem AVR-X1600H DAB einen AV-Receiver, der für nahezu jede Arbeitsaufgabe bestens gerüstet ist.
Der Yamaha RX-A1080 empfängt standardmäßig DAB+, beim Internetradio gibt es Net Radio, andere Receiver dagegen setzt eher auf TuneIn. Für die Einmessung wird das YPAO-Programm genutzt. Mit dabei ist ein Messmikrofon, ein Stativ gibt es hier nicht. Die Einmessung geht schnell. Auch verpolt angeschlossene Lautsprecher werden eindeutig identifiziert. Die Standardmessung reicht fürs normale Heimkino aus, man positioniert das Mikro in der Mitte der Sitzgruppe, die Lautsprecher werden in Pegel und der Laufzeit automatisch darauf abgestimmt. Wenn die Hörzone eher großzügig ausgelegt ist, gibt es auch eine Mehrfachmessung. Dann ist das Kinoerlebnis von jedem Platz aus optimal.
Beim Yamaha RX-V685 wird klar, dass wir es hier mit einem kostengünstigeren AV-Receiver zu tun haben. Ganz so solide wirken die Lautsprecher-Terminals nicht und eine Frontklappe sucht man hier vergeblich. Dennoch gibt es hier wenige Bedienelemente, sodass die Front trotzdem aufgeräumt wirkt, das Gleiche gilt für die Rückseite samt der Anschlüsse. Ein Mangel an Verstärkerzügen und Lautsprecherausgängen besteht hier nicht, einzig für digitale und analoge Quellgeräte gibt es weniger Buchsen. Das Einmessprogramm ist auch abgespeckter und es gibt nur 17 abrufbare DSP-Programme, das ist aber noch immer viel. Auch hier sind Konzert-Locations hinterlegt, die akustisch prägnant sind.
Wissenswertes über AV-Receiver
Multiroom-Systeme, Sounddecks und Soundbars sind beliebt, aber wer tatsächlich Filme mit Surround-Sound genießen will, braucht ein vollwertiges Surround-System. Der wichtigste Teil davon ist der AV-Receiver, denn der verteilt den Mehrkanalton an die Lautsprecher.

So besteht etwa ein 5.1-System aus insgesamt sechs Lautsprechern. Dabei gibt es einen Center unter Leinwand oder Fernseher, der ist vorwiegend für die Sprachausgabe da, dann zwei vorne seitlich und auch zwei Surround-Lautsprecher leicht hinter oder neben der Abhörposition. Die Eins in der Bezeichnung meint den Subwoofer, der kann recht frei im Raum platziert werden, denn tiefe Frequenzen füllen den ganzen Raum und lassen sich weniger gut orten.
Dann gibt es noch ein 7.1-System mit zwei weiteren Lautsprechern, die werden hinter den Rücklautsprechern des ersten Systems platziert.
Schluss ist dann aber noch lange nicht, auch 9.1- und sogar 11.1-Systeme gibt es, da werden noch Matrix-Kanäle hinzugefügt. Noch interessanter wird es dann, wenn der Sound auch von oben, also der dritten Raumdimension kommt.
Für die 3D-Systeme gibt es dann eine dritte Ziffer, also etwa ein 5.1.2-System mit fünf der Surround-Lautsprecher, zwei Deckenlautsprechern und einem Subwoofer. Oder ein 7.1.2-System mit zwei rückwärtigen Lautsprechern zusätzlich. Beide Varianten entsprechen auch der Dolby Atmos-Konfiguration.
Damit der Ton von der Decke kommt, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man hängt wirklich einen Lautsprecher dort hin, oder man setzt auf die vorderen Lautsprecher noch solche, die zur Decke strahlen. Der Schall wird dann von dort an die Abhörposition reflektiert, so wird der Eindruck vermittelt, als käme der Klang von der Decke. Bei den Rück-Lautsprechern geht das natürlich auch.
Je mehr man von den Lautsprechern nutzt, desto besser ist das Surround-Erlebnis, jedoch bedeutet das auch einen höheren Installationsaufwand.
Damit sich der in Grenzen hält, kann man die Rücklautsprecher auch oft über Funk ansprechen, auch den Subwoofer. So kann man die Lautsprecher auch frei im Rau aufstellen, ohne Kabel verlegen zu müssen. Die Front- und die Center-Lautsprecher sind ohnehin in der Nähe von Leinwand oder Fernseher und daher meist unproblematisch bei der Verkabelung.
Die audiovisuelle Schaltzentrale
Mit dem AV-Receiver hat man die zentrale Schaltstelle, hier werden die Signale von verschiedenen Ton- und Bildquellen aufgenommen und an die unterschiedlichsten Wiedergabegeräte weitergegeben.
Bei den Audio-Signalen sind das die unterschiedlichen Lautsprecher-Sets. Egal ob Stereowiedergabe, 3D-Surround oder eine Multiroom-Beschallung mit mehreren Boxen. Bildsignale von verschiedensten Quellgeräten werden auch einen oder auch mehrere Bildschirme weitergegeben, etwa an den Beamer oder Fernseher. Die Quelle sind meist TV-Receiver für Kabel oder Sat oder den terrestrischen Empfang, Blu-ray-Player oder auch Spielekonsolen. Dank zunehmender Vernetzung gesellen sich dazu auch Online-Angebote.
Neben der Fernbedienung haben viele Receiver auch Apps, mit denen das Gerät übers Smartphone bedient werden kann. Aber trotz der vielen modernen Quellen wird meist nicht auf analoge Eingänge verzichtet, wie für Plattenspieler. Immerhin sollte man auch alles, das Video oder Ton ausgibt an den Receiver anschließen können.
AV-Receiver können verschiedene Surround-Sound-Tonformate dekodieren und sie in Raumklang umsetzen. Entweder werden die unterschiedlichen Videoformate dabei nur an Beamer oder Bildschirm weitergeleitet, teils aber auch aufbereitet. Dank der Vielseitigkeit und da sie Raumklang umsetzen können, sie die Receiver der zentrale Baustein von jedem Heimkino.
Multiroom, Upscaling etc.
Viele AV-Receiver haben eine großzügige Ausstattung an Verstärker-Stufen, so gibt es dann neben einem Hauptraum mit Surround-Sound auch noch einen zusätzlichen Raum, der immerhin mit einem Stereo-Signal versorgt werden kann. Die entsprechenden Kabel für die Lautsprecher müssen dafür aber liegen.
Außerdem könnten auch drahtlose Lautsprecher versorgt werden. Dazu verwendet man meist das hauseigene Funkprotokoll (Yamaha MusicCast, Denon HEOS, FlareConnect), zumeist parallel zu Sonos und/oder Airplay. Im Idealfall erfolgt die Einrichtung dann per Benutzeroberfläche am angeschlossenen Display recht komfortabel.
Aber auch das Bild ist wichtig. Standards und neue Formate sollten das Gerät unbeschadet passieren können, so etwa 4K-Auflösung oder HDR, damit sie dann an Display oder Beamer weitergereicht werden. Unsere aktuellen AV-Receiver können das ohne Probleme und ermöglichen sogar Hochskalieren der Bildsignale von Standard-Auflösung zu FullHD oder auch 4K. Bei den aktuellen HDR-Standards sieht es anders aus. Dolby Vision, HDR10 und HDR HLG (der geplante HDR-Sendestandard) werden alle unterstützt. Bei den Vorgängern war das aber noch anders, dennoch haben wir sie in der Liste gelassen, hier kann man dennoch ein Schnäppchen machen.
So haben wir getestet
Dank der Position als die Schaltzentrale braucht ein AV-Receiver viele Schnittstellen. Die Aus- und Eingänge müssen dabei sicher verkabelt sein oder auch drahtlos eingebunden, meist muss man den Receiver auch an die Rahmenbedingungen der Installation anpassen.
Daher haben wir nach korrekter Verkabelung die eigentliche Installation vorgenommen, gemeint ist das Setup von vorhandenen Lautsprechern. Hierzu gibt es von den AV-Receivern unterschiedliche Hilfestellungen. Die AV-Receiver in unserem Test haben alle ein Messmikrofon, gemeinsam mit intelligenter Elektronik ortet das jeden der angeschlossenen Lautsprecher und versorgt ihn dann für die Position, die ihm zugeteilt ist mit dem richtigen Signal.
Danach kommt die Klangbeurteilung dran, soll heißen wie gut schafft es der Receiver, die Lautsprecher stimmig anzusprechen? Und wie gut passt zu dem Filmgeschehen der Rundum-Klang? Dafür haben wir Konzertmitschnitte und Filme gehört bei hohen Pegeln wie auch bei moderater Lautstärke, immerhin soll der Sound in jeder Situation gut rüberkommen.

Genutzt haben wir ein nuBox 513 Set 5.1.2 von Nubert, man kann die Lautsprecher variabel aufstellen, sie klingen ausgewogen – perfekt für einen Vergleich der Elektronik der Verstärker – und zu teuer sind sie auch nicht. Wem die Bassqualitäten der vorderen Standboxen reicht, der kann etwa auf den Subwoofer verzichten. Außerdem werden von den rückwärtigen Boxen und auch von den Effektlautsprechern, die für Atmos zuständig sind, zwei Betriebsarten angeboten. Rears sind ausgeführt als Dipol-Strahler, wenn nötig können sie die Rückwände für die Reflexion nutzen. Atmos-Lautsprecher kann man wahlweise vorne auf die Boxen stellen, dann wird die Decke für die Reflexion genutzt. Oder man montiert sie direkt unter der Decke.
Wir haben außerdem darauf geachtet, dass die Einbindung in das Netzwerk und eventuell auch der Multiroom-Installation einfach ist. Zudem haben wir die vorhandenen Schnittstellen dokumentiert, die sind immerhin wichtig fürs Einsatzgebiet des Receivers.
An Software haben wir Mockingjay Teil 1 und Teil 2 genutzt, zudem Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Bei allen gibt es neben Dolby-Formaten auch noch Dolby Atmos. Ebenso bei Roger Waters The Wall und weiteren. Hier haben wir auch getestet, ob die Video-Formate wie HDR und 4K auch ohne Probleme an Fernseher oder Beamer weitergereicht werden.
Beim Test hatten wir viele renommierte Hersteller dabei. Übrigens: Keines von den neuen Geräte kommt mehr ohne eine Möglichkeit aus, den AV-Receiver auf Raum und Lautsprecher einzumessen, aber offenbar auch nicht ohne den dezidierten Phono-Eingang.
Was ist das HDMI-2.1-Problem?
Mit dem Update zu HDMI-2.1 sind Videos in 4K mit 120 Bildern und sogar 8K möglich – in letzterem Fall aber nur noch 60 Hertz mit HDR und voller Farbauflösung. Für solche Leistungen waren auch neue Chips nötig. Nun ist es beim Hersteller leider zu einem Produktionsfehler gekommen. Vor allem die Xbox Series X mit der Nvidia Grafikkarte (RTX-3080 Chipsatz) war betroffen. Hersteller wie Yamaha bieten bei auftauchenden Problemen ein kostenloses Upgrade an.
Woran liegt es, dass man bei bestimmten AV-Receivern nicht gleichzeitig Atmos-Lautsprecher und eine zweite Hörzone nutzen kann?
In erster Linie handelt es sich dabei um eine Sparmaßnahme, die man vor allem bei günstigeren AV-Receivern antrifft. Bei diesem Fall fehlen einfach genug Endstufen, um alle Lautsprecher zu betreiben. Deshalb nutzt man zwei Endstufen wahlweise für eine zweite Stereo-Zone oder zwei Atmos-Boxen. In der Regel kann man das direkt am Gerät umschalten, im schlimmsten Fall müssen die Lautsprecher aber umgestöpselt werden. Die Anzahl Endstufenkanäle haben wir in der Tabelle angegeben und eventuelle Einschränkungen im Text vermerkt.
Können an einem AV-Receiver zwei Bildgeräte zur selben Zeit genutzt werden?
Wenn es zwei HDMI-Ausgänge gibt, ist das durchaus möglich. Je nach Modell kann sogar jedem Bildgerät ein einzelnes Eingangssignal gesendet werden. So kann man beispielsweise ein Programm für das Wohnzimmer und ein anderes für das Kinderzimmer ausgewählt werden. Diese Möglichkeit hängt auch vom Preis ab, außerdem verlangt das Handling der Videosignale eine bestimmte technische Affinität.
Lassen sich bei einem AV-Receiver Plattenspieler anschließen?
Aufgrund der Wiederkehr der Plattenspieler in unsere Wohnräume haben heutzutage auch AV-Receiver wieder Phono-Eingänge. Wir haben in unserer Tabelle vermerkt, ob Modelle einen Phono-Eingang besitzen. Wenn es keinen Phono-Eingang gibt, können auch Vor-Vorverstärker verwendet werden, die schlussendlich an einem Cinch-Eingang angeschlossen werden.