Besitzt man ein UHD TV-Gerät, bleibt dieses in der alltäglichen Nutzung meist unter seinen Möglichkeiten. Die meisten Fernsehsender zeigen ihr Programm in HD. Der Bezahlsender Sky ist Vorreiter und zeigt mittlerweile bestimmte Partien der Bundesliga oder Champions League in UHD. Einzelne Produktionen in UHD lassen sich auch auf den Streamingportalen Netflix und Amazon finden, aber auch hier ist die Auswahl sehr beschränkt.
Möchte man das Potential des Fernsehers komplett ausschöpfen, kommt man nicht drumherum, über die Anschaffung eines UHD-Players nachzudenken. Das Angebot hierfür ist riesig und der Konsument sieht sich nicht nur mit einem Begriffs-Wirrwarr von Formaten, sondern auch mit immensen Preisunterschieden konfrontiert.
Hinzu kommt, dass zwar die aktuellen Kino-Blockbuster als UHD-Blu-rays erscheinen, ältere Filme sind jedoch eher selten zu finden und somit ist die Filmauswahl momentan noch ziemlich beschränkt. Ob sich das für das eigene Heimkino lohnt, muss jeder selbst wissen. Erleichtert wird die Kaufentscheidung jedoch durch die rasch sinkenden Preise der Geräte, man bekommt sie bereits unter 150 €, aber man kann auch schnell das Zehnfache für einen UHD-Player ausgeben.
Starkes Gesamtpaket | Teuer | Besser geht’s nicht | Für Sparfüchse | ||
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Modell | Panasonic DP-UB824 | Reavon UBR-X200 | Panasonic DP-UB9004 | Sony UBP-X800M2 | |
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Bester Preis | |||||
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Starkes Gesamtpaket: Panasonic DP-UB824
Panasonic DP-UB824
Der Panasonic DP-UB824 überzeugt durch sein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Schnellstart-Modus fährt das Gerät innerhalb von fünf Sekunden hoch und man gelangt in das intuitiv verständliche Menü. Hier erkennt man sofort, das Gerät kann weitaus mehr als nur UHD-Blu-rays abspielen, es ist gleichzeitig auch Multimedia-Schnittstelle. Man hat Zugriff auf zahlreiche Streamingdienste und Apps, man kann auch Inhalte vom Smartphone/Tablet einfach auf dem Fernseher abspielen. Eine weitere ansprechende Möglichkeit ist die Sprachsteuerung in Verbindung mit Google Assistent oder Amazon Alexa.

Mit dem DP-UB824 holt man sich einen Alleskönner ins Haus, der sich optimal auf das Endgerät einstellen lässt, egal ob OLED, LCD oder Beamer. Für diejenigen, die sich nicht durch den Dschungel an fachspezifischen Einstellungsoptionen kämpfen möchten, gibt es die Einstellung »Automatisch«, welche ein gutes Ergebnis erzielt. Mit dem Gerät ist man auch in Sachen HDR-Formaten auf der sicheren Seite, denn es unterstützt HLG, HDr10, HDR10+ und Dolby Vision.
Beim Abspielen von UHD-Blu-rays stechen einem die hohe Plastizität und die Schärfe des Bildes ins Auge. Sogar auf einem günstigeren LCD Fernseher kann man mit den richtigen Einstellungen einen HDR-Look erzielen. Die Farben leuchten kräftig und geben realistische Bilder. Auch normale Blu-rays skaliert das Gerät hoch in UHD und man erlebt eine rauschfreies und tiefes Bild.
Preislich liegt der DP-UB824 in der Mittelklasse und überzeugt durch sein Gesamtpaket, welches viele Anschluss- und Einstellungsmöglichkeiten bietet. Er kommt in einem Kunststoffgehäuse, welches leider sehr anfällig für Kratzer und Flecken ist, insgesamt aber einen positiven Eindruck hinterlässt. Auch die Fernbedienung punktet durch selbsterklärende und einfache Bedienbarkeit, jedoch gibt es in der Haptik ein paar Minuspunkte, da die Navigationstasten für uns ein wenig zu schwammig sind. Nichtsdestotrotz überzeugt das Gerät auf allen essenziellen Ebenen mit seiner Ausstattung, hervorragendem Bild und Ton, einer intuitiven Bedienung und das alles zu einem mehr als akzeptablen Preis.
Teuer: Reavon UBR-X200
Reavon UBR-X200
Der UBR-X200 ist einer der wenigen UHD-Player-Neuvorstellungen des Jahres 2021. Grund hierfür ist nicht zuletzt, dass immer mehr gestreamt wird und die Wiedergabe via Scheibe zunehmend an Reiz verliert. Fans hat die in die Jahre gekommene Technik aber noch immer, wie sonst sollte man den Anschaffungspreis von 1.700 Euro für den Reavon rechtfertigen?
Der UHD-Player bringt es auf fast sieben Kilo. Mit ein Grund hierfür sind die verwendeten Stahlplatten, die bei diesem Modell nicht selten eine Wandstärke von drei Millimeter haben. Das sorgt aber nicht nur für mehr Belastung auf dem Wohnzimmerschränkchen, sondern hat auch den positiven Nebeneffekt einer gesteigerten Laufruhe.

Trotz der hohen Qualität hat der Hersteller es leider versäumt, die Laufwerksschublade zu schallisolieren. Kritik gibt es auch dafür, dass die Schublade nicht ganz herausfährt und man die Scheibe der Wahl ein Stück weit einfädeln muss. Bei den Laufwerksgeräuschen gibt es hingegen keinen Grund zu meckern, die sind auf einem sehr niedrigen Niveau.

Während die Front des Reavon mit nur einer USB-Buchse recht spartanisch ausgestattet ist, lässt die Rückseite kaum einen Steckverbindungs-Wunsch unerfüllt: HDMI-Ports, Stereo-XLR, koaxiale und analoge Tonausgänge, Netzwerkbuchse – alles da. Eine Sache fehlt in unseren Augen dann aber doch: eine WLAN-Antenne.

Verzichten muss man aber nicht nur auf WLAN, denn auch HDR10+ unterstützt der Player nicht. Dafür kann der Edel-Player aber mit anderen Feature wie einer Einzelbildweiterschaltung oder einer Zeitlupenfunktion aufwarten.
Seine Stärke liegt jedoch eindeutig in der Videoqualität. Die Bildwiedergabe ist knackig scharf und die Farben kräftig. Wer dennoch ins Feintuning einsteigen will, kann das dank der zahlreichen Parameter-Einstellmöglichkeiten problemlos machen. Ob die hervorragende Bildqualität den horrenden Anschaffungspreis wert ist, muss dabei jeder für sich selbst entscheiden.
Besser geht’s nicht: Panasonic DP-UB9004
Panasonic DP-UB9004
von 9 Lesern gekauft
Das Spitzengerät DP-UB9004 von Panasonic wiegt 7,8 Kilo und befindet sich mit fast 1.000 Euro auch in einer anderen Preisklasse. Das massive Aluminium-Gehäuse zeugt von Hochwertigkeit und die XLR-Ausgänge unterstreichen die professionelle Ausstattung des Geräts. Der HCX-Prozessor ist mit Experten in den Panasonic Hollywood Laboratories ausgearbeitet worden und liefert ein perfektes Gesamtergebnis.
Geräuschlos und mit hoher Geschwindigkeit steuert man durch dasselbe Menü, wie bei der günstigeren Version DP-UB824 und kann präzise Einstellungen in Schärfe, Helligkeit und Farbe vornehmen. Das fast schon dreidimensional wirkende Bild überzeugt in jedem Pixel vollends. Es versteht sich von selbst, dass das Gerät sowohl HDR10+ als auch DolbyVision unterstützt. In Sachen Audio weist der Player eine hohe Variabilität in Sachen Formaten aus, WAV/FLAC/MP3/AAC/WMA und DSD (11,2 MHz, 5,6 MHz, 2,8 MHz), ALAC sowie AIFF bis zu einer Auflösung von 192 kHz/32 Bit sind möglich.
Mit dem Panasonic DP-UB9004 erreicht man die Obergrenze dessen, was bei einem UHD-Bild momentan möglich ist. Für den hohen Preis bekommt man ein präzise und hochwertig verarbeitetes Gerät, das obendrein zahlreiche multimediale Features mitbringt. Das perfekte Bild lässt die Herzen von Heimkino-Liebhabern und Cineasten höher schlagen. Für uns ist das Gerät momentan der beste UHD-Player.
Für Sparfüchse: Sony UBP-X800M2
Sony UBP-X800M2
Vom Ausstattungsumfang spielt der UBP-X800M2 von Sony in der gehobenen Mittelklasse mit: Er bietet Unterstützung für die HDR-Formate Dolby Vision (kein HDR10+), HDR10 und HLG. Außerdem unterstützt das Gerät DTS:X und Dolby Atmos. Des Weiteren besitzt das Gerät einen koaxialen Audioausgang, eine Netzwerk- sowie eine USB-Buchse und zwei HDMI-Ausgänge, von denen aber nur einer die Tonverarbeitung übernimmt. Die Anbindung ins Internet erfolgt via WLAN.
Das Eigengewicht von 3,8 Kilo und die Verwendung von stabilem Material unterstreicht die hochwertige Verarbeitung des Gerätes. Sony hat ein Rahmen-und-Träger-Gehäuse mit einer erhöhten Festigkeit verbaut. So werden selbst kleinste Vibrationen ausgeschlossen. So wird gleichzeitig auch eine maximale elektrische Abschirmung gewährleistet. Der Hersteller hat auf einen Lüfter verzichtet und einen Kühlkörper verbaut. In der Praxis zeigt sich, dass die Entscheidung richtig war: Unerwünschte Geräusche sind nicht zu vernehmen. Leider hat Sony bei dem verwindungssteifen Player auf ein Display verzichtet.

Der Sony UBP-X800M2 spielt eine Unmenge an Foto-, Audio- und Videoformaten ab. Beispielsweise 24-Bit-Audioformate in hoher Master-Qualität von DSD 11,2 Mhz über WAV bis hin zu AAC. Neben Ultra-HD-Blu-ray-Discs gibt der Player auch Inhalte von CDs, DVDs und Blu-Rays wieder. Außerdem können SACDs und DVD-Audio-Discs abgespielt werden. Der Ton kann via Bluetooth an Kopfhörer und kabellose Lautsprecher gestreamt werden. Mit an Bord sind außerdem die Apps von Amazon Prime Video, YouTube und Netflix.
Typisch für Sony: Das Bedienkonzept ist durchdacht, die Bedienung der Menüs intuitiv. Audio- und Video-Codecs können auf Wunsch eingeblendet werden. Die klar gegliederte Fernbedienung mit ihren relativ wenigen Knöpfen besitzt ein kompaktes Design und ist bereits nach einer kurzen Eingewöhnungszeit intuitiv bedienbar. Das lüfterlose Gehäuse ist angenehm leise. Sämtliche Discs wurden in unserem Test nach dem Einlegen zügig und ohne lange Wartezeit abgespielt.
Sehr zufrieden sind wir mit der Qualität der Bilder. Ultra-HD-Material wirkt ausgesprochen plastisch und ist knackscharf. Selbst auf eine Ultra-HD-Auflösung hochskaliertes Filmmaterial liefert leuchtende, aber trotzdem natürliche Farben, eine ausgezeichnete Raumtiefe und eine überzeugende Schärfe. Die Unterstützung von Dolby Vision, HDR10 und HLG ermöglicht deutlich höhere Kontraste und sorgt für mehr Dynamikumfang beim Bild. Farbtöne, Farbe, Kontrast und Helligkeit können manuell angepasst werden. Darüber hinaus hat der Sony drei integrierte Assistenten für die Rausch-Reduktion mit an Bord.
Weiterhin gehören Untertitelverschiebung, automatische Abschaltung, Schnellstartmodus, Jugendschutz sowie eine Kindersicherung zur Ausstattung. Über das Heimnetzwerk und per USB-Anschluss können Videos in fast jedem gängigen Format abgespielt werden.
Für einen Preis von circa 230 Euro ist der UHD-Blu-Ray-Player UBP-X800M2 von Sony ein sehr empfehlenswertes Gerät mit einer guten Ton- und Bildqualität, vielen Anschlussoptionen und einer sinnvollen Ausstattung, die auch technische Laien nicht überfordert.
Was gibt es sonst noch?
Der DP-UB154 ist das Einsteigermodell von Panasonic und eins der günstigsten Geräte, das bedeutet natürlich einige Abstriche. Der Panasonic DP-UB154 hat kein Display und unterstützt HDR10, HDR10+ und HLG, nicht jedoch DolbyVision. Außerdem befindet sich auf der Rückseite lediglich ein HDMI und ein Ethernet Ausgang, der jedoch nicht für Apps oder Streamingportale nutzbar ist, sondern nur Updates oder Supportdienste ermöglicht. Mittels USB lassen sich jedoch Musik, Fotos und Videos abspielen. Auch die Bildeinstellungen sind im Vergleich zu den oben erwähnten Panasonic Geräten minimiert worden. Aber die Einstellungen reichen völlig aus, um ein sehr gutes und scharfes Bild zu bekommen. Für diesen Preis, ein gutes Angebot.
Der Panasonic DP-UB424 hat ein paar mehr Vorzüge als der DP-UB154, an den DP-UB824 kommt er jedoch nicht ran. Dafür ist er aber nur halb so teuer wie Letzterer. Er hat kein Display und Dolby Vision schafft er auch nicht, dafür kann er HDR10+ und kommt mit zwei HDMI-Anschlüssen und verschiedenen Apps. Die Fernbedienung wirkt ein wenig zu klein geraten und auch die Lüftung ist immer wieder hörbar. In Sachen Bild und Ton macht er diese Kritikpunkte wieder wett und kann hier die entscheidenden Pluspunkte sammeln.
Der Sony UBP-X700 unterscheidet sich massiv von der teureren Variante UBP-X800. Nicht nur der Preis, sondern auch die Größe und die Möglichkeiten wurden hier runtergeschraubt. Es ist nicht einmal Platz für das Netzteil, das umständlich versteckt werden muss, um das Heimkinofeeling nicht zu zerstören. Zwar kommt das Gerät mit Metalldeckel, kann aber nicht mit Stabilität überzeugen und Vibrationen sind deutlich wahrnehmbar. Aber es ermöglicht die Wiedergabe in HDR10, Dolby Vision und man kann die Apps von Streamingportalen nutzen.
Als puritanisches Einstiegsgerät für Ultra-HD-Blu-Rays ist der UBK80 von LG geeignet. Dolby Vision wird vom Gerät nicht unterstützt. Ebenso fehlt eine Einbindung per WLAN ins World Wide Web, hier kommt ein Ethernetkabel zum Einsatz. Der Hersteller hat auf ein Display verzichtet. Die grenzwertige Fernbedienung bietet dank der extrem kleinen und schwammigen Tasten nur wenig Bedienkomfort. Die Lautstärke des Gerätelaufwerkes ist nicht gerade leise, die Qualität der Bilder geht aber in Ordnung. Videos, Fotos und Musik spielt der UBK80 von einem USB-Stick ab.
Wissenswertes über UHD-Blu-ray-Player
Für den Laien ist es in den letzten Jahren unübersichtlich geworden, so können die meisten den deutlich sichtbaren Unterschied von DVD zu Blu-ray noch nachvollziehen, wundern sich dann aber über die aktuellen Entwicklungen. Ultra-High-Definition bedeutet eine vierfach höhere Auflösung, das heißt statt 1.920 x 1.080 Pixeln bei HD, sind es bei UHD 3.840 x 2.160 Pixel. Für UHD wird häufig auch der Begriff 4K benutzt.
Um den Unterschied von HD und UHD mit bloßem Auge zu erkennen muss man sich allerdings in unmittelbarer Nähe zum Abspielgerät befinden. Ist man mehr als zwei Meter vom Fernseher entfernt, so verschwimmen die wahrnehmbaren Unterschiede langsam. Im Alltag bleiben die neuen Fernseher meistens unter ihren Möglichkeiten, da kaum in UHD ausgestrahlt wird.
HDR ist der zweite Schlüsselbegriff und steht für High-Dynamic-Range, also Hochkontrastbild. Das bedeutet, dass größere Helligkeitsunterschiede, Farben und Kontraste möglich sind. Fernseher die diese kontrastreichen Bilder abspielen können werden mit dem Label »Ultra HD Premium« betitelt und sie zeichnen sich durch eine Helligkeit von min. 1.000 Nits aus. Erkennen lässt sich das beispielsweise an den dadurch ermöglichten tiefen und realistischen Schwarztönen, mit denen Flachbildfernseher früher große Probleme hatten und das Schwarz häufig nur ein dunkles Grau war.
Es gibt die unterschiedlichen HDR Formate HDR10, HDR10+, Dolby Vision und HLG. UHD-Blu-rays gibt es als HDR10 und Dolby Vision. Bei Dolby Vision werden für jedes Bild die Metadaten angepasst, bei den herkömmlichen HDR Formaten sind diese nicht dynamisch. Will man also Dolby Vision sehen, müssen sowohl TV, als auch Player und Blu-ray das Format unterstützen.

So haben wir getestet
Es wurden 15 Geräte getestet, die preislich bei ca. 140 Euro beginnen und bei rund 2000 Euro enden, davon sind momentan noch 8 verfügbar. Die Geräte wurden an einen 65-Zoll Samsung TV angeschlossen und mit UHD-Blu-rays gefüttert. In Sachen Bildqualität konnten bereits die günstigsten Geräte überzeugen, da diese vor allem vom Fernseher und den vorgenommenen Einstellungen abhängen. Größere Unterschiede lassen sich in den Features, Einstellungsmöglichkeiten, Verarbeitung und Benutzerfreundlichkeit erkennen, die auch die massiven Preisunterschiede rechtfertigen.