Die »Polaroids« gehören mit ihrem quadratischen Format und den teils recht ausgeblichenen Farben zu den Klassikern unter den Sofortbildern. Inzwischen gibt es aber auch andere Hersteller, die ihren eigenen Sofortbildkameras mit verschiedensten Funktionen anbieten. So hat Fujifilm mit seinen verschiedenen Instax-Kameras dem Thema »Sofortbild« eine gewisse Aktualität gegeben. Neben diesen beiden Marken wurden im Test auch Modelle von Lomography, Kodak und Canon getestet.
Tolle Nahaufnahmen | Bluetooth an Bord | Kompakt | Viel Zubehör | Günstig | |||||||||||||
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Modell | Fujifilm Instax Square SQ20 | Fujifilm Instax mini LiPlay | Polaroid Go | Lomography Lomo’Instant Wide | Fujifilm Instax mini 11 | ||||||||||||
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Tolle Nahaufnahmen: Fujifilm Instax Square SQ20
Fujifilm Instax Square SQ20

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Die Instax Square SQ20 von Fujifilm überzeugt mit einer Menge Funktionen und einem klassischen, quadratischen Bildformat. Die Hybrid-Kamera verbindet sehr gut digitale Fotografie mit Sofortbild-Look. Die Square SQ20 verfügt nicht über einen optischen Sucher, sondern arbeitet stattdessen mit einem CMOS-Sensor und einem Farbdisplay. Der löst etwa 3,69 Megapixel auf und nimmt Bilder mit dem Format 1.920 x 1.920 Pixel auf. Die SQ20 funktioniert grundsätzlich wie eine klassische Digitalkamera: Auf dem Display ist der Bildausschnitt zu sehen, der am Ende auf dem Bildergebnis abgebildet wird. Damit entfällt bei Nahaufnahmen das Problem der Parallaxe.
Die Fotos mit weißem Rahmen in einer Größe von 8,5 x 7,2 Zentimetern können direkt nach Auslösen entwickelt oder zunächst auf dem internen Speicher oder einer optionalen microSD-Karte abgespeichert werden. Das gibt einem die Möglichkeit, die Fotos erstmal zu überprüfen, ehe sie entwickelt werden. Hierfür wird einfach die »Auto-Druck«-Funktion im Menü ausgeschaltet. Der Steckplatz der Speicherkarte ist unter einer seitlichen Abdeckung am Gehäuse. Es können zudem Fotos von einer Speicherkarte über den microSD-Kartenschacht als Sofortbild entwickelt werden.
Mit der Standard-Farbeinstellung sind die Ergebnisse recht blass und kühl. Man kann jedoch aus 18 unterschiedlichen Farbfiltern wählen und so den Bildern im Nachhinein einen ganz anderen Look verleihen. Auch Collagen und eine Vignette, sprich dunklere Bildränder, sind im Funktionsumfang mit dabei.

Zusätzlich zum Standard-Fotomodus gibt es auch eine Zeitrafferaufnahme, eine Langzeitbelichtung und es können auch kurze Videosequenzen aufgenommen werden. Möchte man selbst auf dem Foto sein, kann man in dem kleinen Selfie-Spiegel prüfen, ob man im Bildausschnitt ist. Zudem gibt es einen Selbstauslöser.

Die Nahaufnahmen gefallen hier besonders gut: Mit der Instax SQ20 kann man ganz nah an das Motiv herangehen und über den Autofokus direkt im Display sehen, ob das Ergebnis scharf sein wird. Als eines der wenigen Modelle handelt es sich durch die kurze Naheinstellungsgrenze auch wirklich um eine Nahaufnahme. Die Sofortbildkamera von Fujifilm wird über einen eingebauten Akku mit Strom versorgt, der mit dem mitgelieferten Micro-USB-Kabel aufgeladen wird. Ein Netzteil ist im Lieferumfang nicht enthalten, man kann aber einfach einen Handy-Adapter nehmen.
Bluetooth an Bord: Fujifilm Instax mini LiPlay
Fujifilm Instax mini LiPlay
Auch die Instax mini LiPlay von Fujifilm vereint die Eigenschaften von Sofortbild- und Digitalfotografie. Die Kamera ist mit einem etwa 4,92 Megapixel auflösendem CMOS-Bilder ausgestattet, der rechteckige Fotos mit 2.560 x 1.920 Pixeln erstellt. Der verwendete Instax-mini-Film liefert Bilder, die inklusive weißen Rahmen eine Größe von 8,5 x 5,5 Zentimetern haben.
Dieses Modell hat eine Bluetooth-Funktion über die sich die Kamera mit dem Smartphone verbinden und über die »Instax mini LiPlay«-App steuern lässt. So kann man Bilder vom Handy an die Sofortbildkamera senden und zudem die Kamera auch mit dem Smartphone auslösen. Hierfür wird in der App das Live-Bild des Sensors angezeigt. Dann löst man direkt in der App mit einem Button aus. Besonders Selfies werden dadurch erleichtert.
Allerdings ist der Verbindungsaufbau teils ein wenig hakelig: Mal funktioniert die Verknüpfung zwischen Smartphone und Kamera ohne Probleme, dann wieder ließ auch nach mehreren Anläufen keine Verbindung aufbauen.
Auch die mini LiPlay bietet diverse Farbfilter, um den Bildern ein anderes Aussehen zu verpassen. Hier sind es aber statt 18 nur sechs Filter. Dafür stehen für die Fotos verschiedene Rahmen zur Auswahl. Mit den drei Direkttasten an der Seite erreicht man die Lieblingsrahmen noch schneller.

Unterhalb des Objektivs befindet sich eine Mikrofon-Taste mit der man eine kurze Audiosequenz aufnehmen kann, um die Atmosphäre einzufangen. Das Bild wird dann beim Entwickeln mit einem QR-Code versehen. Scannt man diesen mit dem Handy, wird der Ton wieder abgespielt.
Die Fujifilm Instax mini LiPlay wird über einen integrierten Akku mit Strom versorgt. Wie auch bei der Square SQ20 ist das Micro-USB-Kabel im Lieferumfang enthalten, nicht aber das Netzteil.
Kompakt: Polaroid Go
Polaroid Go
Die leichte und kompakte Polaroid Go lässt sich ohne Probleme in der Jackentasche verstauen. Die Kamera wird über einen internen Akku mit Energie versorgt, der mit einem Micro-USB-Kabel aufgeladen wird. Das gut verarbeitete Gehäuse gefällt in schickem Weiß mit kleinen Farbakzenten.
Neben dem Auslöser und der Einschalt-Taste ist eine Taste für den Blitz mit verschiedenen Funktionen vorhanden: Sie schaltet den Blitz aus und ein und kann zudem den Doppelbelichtungsmodus einschalten, wenn man sie zweimal hintereinander betätigt. Dauerhaftes Drücken für zwei Sekunden aktiviert den Selbstauslöser. Danach bleiben einem neun Sekunden.
Durch die Kompaktheit ist der Selfie-Spiegel im Sucher integriert. In den schaut man hinein, wenn man sich selbst fotografieren möchte. So wird Platz gespart, scheint jedoch das Licht von der Gegenseite in den Sucher ist es durch die sich spiegelnde Oberfläche teils schwer, etwas zu erkennen.
Der Hersteller verwendet das Polaroid-Go-Format. Hier bleibt es aber anders als bei den Instax-mini-Filmen von Fujifilm beim quadratischen Format. Die Bilder sind recht hell und haben recht zurückhaltende Farben. Außerdem haben sie einen dezenten Violett-Stich, was sich besonders bei blauem Himmel erkennen lässt. Das erinnert an den eher ausgeblicheneren Look älterer Polaroid-Kameras.

Für Fans dieses Looks und alle, die sich eine kleine und handliche Kamera wünschen, ist die Polaroid Go eine gute Wahl. Wünscht man sich kräftigere Farben und ein kleines Format, fährt man mit der Instax mini LiPlay von Fujifilm besser. Nach rund acht Minuten wirken die Bilder fertig entwickelt und sind somit schneller fertig als bei größeren Polaroid-Kameras.
Viel Zubehör: Lomography Lomo’Instant Wide
Lomography Lomo’Instant Wide
Die Sofortbildkameras des Herstellers Lomography haben ein ausgefallenes Design. Die Lomo’Instant Wide kommt in der sogenannten William Klein Edition, inspiriert von dem gleichnamigen Fotografen und Künstler. Die Kamera ist vergleichsweise groß. Das liegt an dem verwendeten Bildformat der Instax-Wide-Filme von Fujifilm. Inklusive Rahmen ist hier jedes Bild 8,5 x 10,8 Zentimeter groß.
Die Kamera von Lomography kann mit ihren vielseitigen Funktionen und ihrer Ausstattung punkten: Mitgeliefert werden beispielsweise drei Zusatzobjektive – für Weitwinkel, Nahaufnahmen, sowie einen sogenannten »Splitzer«. Der hat ein verschiebbares Plättchen, das bei Doppelbelichtungen bestimmte Bildbereiche abdeckt.
Zudem gibt es einen Objektivdeckel mit Batteriefach für eine CR1632-Knopfzelle. Auf dem Deckel ist eine Selbstauslösertaste, mit der die Kamera von Weitem ausgelöst werden kann. Im Lieferumfang befinden sich außerdem vier Gelfilter, die man vor den Blitz stecken kann. Dadurch erhalten die Bilder spannende Farbeffekte.
Man kann Doppelbelichtungen aufnehmen und eine Belichtungskorrektur vornehmen. Der Blitz lässt sich auch abschalten. Über einen Kippschalter lässt sich der Bulb-Modus aktivieren, in dem eine Aufnahme längere Zeit belichtet werden kann. Das ist vor allem für Landschaftsaufnahmen interessant. Hierfür ist es auch praktisch, dass das Modell am Boden über ein Stativgewinde verfügt.

Die entwickelten Bilder sind farbintensiv und sehr kontrastreich. Das verbaute Standardobjektiv führt zu einer deutlichen Vignettierung, sprich zu dunklen Bildrändern. Mit dem Objektiv für Detailaufnahmen ist diese Vignettierung nicht so deutlich wahrnehmbar. Laut Hersteller kann man mit dem Close-up-Objektiv auf bis zu zehn Zentimeter an das Motiv herangehen. Im Test hat das allerdings nicht so gut funktioniert, denn die Fotos wirkten noch immer unscharf.
Der Versatz zwischen dem Objektiv und dem Sucher ist leider auch sehr groß, was Nahaufnahmen generell schwierig macht. Für Landschaften, Schnappschüsse und Gruppenbilder eignet sich die Lomo’Instant Wide aber bestens. Im Lieferumfang findet sich ein zweiter Sucher für das zweite Weitwinkelobjektiv, der man anstelle des Standardsuchers nutzen kann.
Günstig: Fujifilm Instax mini 11
Fujifilm Instax mini 11
Die Instax mini 11 von Fujifilm ist eine Empfehlung für alle, die eine einfache Kamera für Schnappschüsse suchen. Die Ausstattung fällt zwar mager aus, dafür überzeugten die Bildergebnisse im Praxistest. Gute Kontraste, kräftige Farben und auch die Nahaufnahmen klappen vergleichsweise gut. Mit der mini 11 kann man nämlich bis auf 30 Zentimeter an das Motiv herangehen. Die Kamera verwendet den Instax-mini-Film, sodass die Bilder inklusive Rahmen eine Größe von 8,5 x 5,5 Zentimetern hat.
Das Modell hat keine Doppelbelichtung, keine Belichtungskorrektur und auch keinen Selbstauslöser. Ein Blitz gibt es zwar, der lässt sich jedoch nicht abschalten. Zum Abdecken kann man höchsten den Finger davor halten. Somit handelt es sich hier um eine reine Schnappschusskamera.

Für Nahaufnahmen und Selfies zieht man das Objektiv von Hand ein Stück weiter heraus. Mit dem Selfie-Spiegel kann man einschätzen, ob man gut im Bildausschnitt ist. Die Kamera wird über zwei AA-Batterien mit Strom versorgt, die sind im Supermarkt erhältlich.
Was gibt es sonst noch?
Auch die Instax Wide 300 von Fujifilm verwendet den Instax-Wide-Film, sodass die Fotos im großen Querformat entwickelt werden. Somit ist diese Kamera vor allem für Gruppenbilder geeignet. Sie ist von ihren Maßen her sehr wuchtig und lässt sich durch den großen Griff sehr gut in einer Hand halten. Die überschaubare Ausstattung hat zwei Schalter für die Belichtungskorrektur und den Blitz, eine Digitalanzeige für die verbleibenden Bilder, einen optischen Sucher und ein Einstellrad am Objektiv zu bieten. Hier kann man den Nahbereich von 0,9 bis 3 Metern oder von drei Metern bis Unendlich scharfstellen.
Das Modell ist nicht wirklich für Nahaufnahme geeignet, das zeigt schon die Naheinstellungsgrenze von 90 Zentimetern. Im Lieferumfang befindet sich jedoch ein aufsteckbarer Adapter, der einen Selfie-Spiegel, eine Zielmarkierung und eine Nahlinse enthält. So lässt sich der Versatz zwischen Objektiv und Sucher besser einschätzen. Inwieweit die Nahlinse die Naheinstellgrenze verkürzt, gibt Fujifilm leider nicht bekannt. Die entwickelten Bilder haben satte Kontraste, kräftige Farben und eine dezente Vignettierung.
Die Now Instant i-Type von Polaroid hat eine modernes Design und ist in vielen unterschiedlichen Farbkombinationen erhältlich. Die Verarbeitung ist hervorragend. Der Sucher hätte gerne ein wenig größer ausfallen können, es lässt sich damit aber trotzdem recht gut arbeiten. Eine digitale Anzeige gibt Auskunft über die Zahl der verbleibenden Bilder. Die Schalter für den Blitz und den Selbstauslöser eröffnen auch noch zusätzliche Funktionen: Drückt man die Taste für den Selbstauslöser zweimal hintereinander, kann man eine Doppelbelichtung aufnehmen. Über die Blitz-Taste wird der Blitz aus- und eingeschaltet. Zudem kann man hier eine Belichtungskorrektur um -1/2 oder +1/2 Blendenstufen vornehmen.
Die Bilder haben sehr kräftige Farben und einen dezenten Violett-Farbstich, zudem sind die Kontraste auch recht stark. Die Ergebnisse sind insgesamt vielleicht ein bisschen zu dunkel. Wer also kräftige Farben bevorzugt, dem wird die Polaroid Now gefallen. Bei Polaroid braucht man ein wenig mehr Geduld beim Entwickeln als bei den Fujifilm-Instax-Filmen. Hier dauert es etwa 15 Minuten, ehe ein Bild fertig entwickelt ist. Die Kamera kann zwischen zwei Aufnahmebereichen automatisch wechseln: Von 55 Zentimetern bis 1,3 Meter und von 60 Zentimetern bis Unendlich. Somit eignet sich dieses Modell eher nicht für Nahaufnahmen.
Die Canon Zoemini S druckt mit dem Zink-Verfahren. Die S-Version überzeugt mit ihrer Ausstattung: Der Sensor löst mit acht Megapixeln auf und die Bilder können auf einer microSD-Karte abgespeichert werden. Zudem hat die Kamera eine Bluetooth-Funktion zu bieten und kann dadurch vom Smartphone bedient werden. Mit der Canon Mini Print App können Bilder vom Handy an den Drucker gesendet und Collagen erstellt werden. Über den Live-View kann man die Kamera auch vom Smartphone aus auslösen und steuern. Für Selfies kann auch der sehr große Selfie-Spiegel genutzt werden.
Die Bildergebnisse sind scharf, aber ziemlich blaustichig und somit recht kühl. Zudem zeigen sich im Druck leichte Streifen. Die Bilder lassen sich dank selbstklebender Rückseite an Oberflächen festmachen. Der interne Akku wird mit einem micro-USB-Kabel aufgeladen. Für einen erneuten Druck und das Bildformat stehen zwei Tasten zur Verfügung.
Die 600 OneStep Close Up ist ein altes Modell, das der Hersteller Polaroid neu aufleben lässt. Das Testmodell benötigt keine zusätzlichen Batterien und es gibt auch keinen integrierten Akku. Stattdessen ist die Stromversorgung in die Filmkassette eingebaut. Daher fallen die Filme auch deutlich teurer aus als beispielsweise die von Fujifilm. Die Sofortbildkamera hat einen optischen Sucher, sowie ein Sichtfenster für die Anzeige der verbleibenden Bilder. Über zwei Schiebeschalter kann der Aufnahmebereich und die Belichtungskorrektur eingestellt werden. Die Bilder haben hier stark entsättigte Farben und sie sind zudem sehr hell. Daher erinnern sich an den ausgeblichenen Look der Sofortbilder früherer Zeiten.
Die Kodak Printomatic entwickelt ihre Bilder nicht über einen chemischen Prozess, sondern druckt sie tatsächlich aus. Die Bilder haben eine Größe von 7,6 x 5 Zentimetern und sind in nur 40 Sekunden ausgedruckt. Leider ist die Bildqualität sehr unbefriedigend: Es sind teils deutliche Streifen zu sehen und auch die Schärfe und Farbwiedergabe sind ausbaufähig. Die Bilder haben eine selbstklebende Rückseite.
Positiv sind das geringe Gewicht und die kompakten Maße. Das Modell wird per micro-USB geladen und verfügt zudem über einen Schacht für microSD-Karten. Der Sensor löst mit fünf Megapixeln auf, die Bilder können auf einer SD-Karte gespeichert werden. Ein Farbdisplay ist nicht vorhanden. Der optische Sucher ist recht weit vom Objektiv entfernt, was bei Nahaufnahmen zu einem deutlichen Versatz führt.
Wissenswertes über Sofortbildkameras
In Zeiten der Digitalfotografie ist man es gewohnt, Bilder auf Speicherkarten zu sichern und stets löschen zu können, sollten sie nicht gefallen. Bei Sofortbildkameras werden die Fotos nach dem Auslösen entwickelt. Somit gibt es keine Kontrollmöglichkeiten mehr. Anders als bei der analogen Fotografie gibt es bei Sofortbildern kein Dia oder Negativ – jedes Bild ist ein Unikat.
Fujifilm, Canon und Kodak verbinden die ursprüngliche Art der Sofortbildfotografie mit einer modernen Komponente: Diese Hersteller bieten Modelle an, bei denen man die Bilder dank elektronischem CMOS-Kamerasensors auf einer microSD-Karte speichern kann. Zudem haben sie teils Farbdisplays oder auch eine Bluetooth-Funktion zu bieten. Hier kann man dann per App mit dem Smartphone kommunizieren.
So hat man bei Sofortbildkameras die Wahl zwischen der einfachen »oldschool«-Variante oder dem Luxus eines Hybrid-Modells.
Bilder vor Licht schützen
Bei den getesteten Kodak- und Canon-Kameras wird das Zink-Druckverfahren eingesetzt, bei dem durch Erhitzen Mikrokristalle auf dem Papier reagieren. Bei allen anderen Modellen findet bei der Bildentwicklung ein chemischer Prozess statt. Die Bilder müssen nicht mehr in der Hand hin und her gewedelt werden. Wichtiger ist, dass sich die Bilder in einer möglichst dunklen Umgebung in Ruhe entwickeln können, da die Fotos am Anfang des Entwicklungsprozesses lichtempfindlich sind.
Bei den Polaroid-Kameras ist deswegen eine extra Schutzabdeckung vorhanden, die automatisch mit ausfährt und das Bild von oben abdeckt. Den Schutz sollte man erst nach fünf Minuten entfernen und dann erst das Bild aus der Kamera herausnehmen. Empfehlenswert ist, die Fotos nach der Aufnahme erst einmal umgedreht abzulegen, damit sie vor Licht geschützt sind. Bei den Instax-Filmen von Fujifilm dauert die Entwicklung rund vier Minuten, bei Polaroid sind es bei den großen Kameras etwa 15 Minuten und acht bei der Polaroid Go.

Recht hohe Film-Kosten
Sofortbilder sind nicht günstig: Pro Filmkassette kann man bei Polaroid acht und bei Fujifilm, Kodak und Canon zehn Bilder aufnehmen. Die Preise richten sich teilweise nach der Größe des Bildformats. Die kleinen Instax-Mini-Filme von Fujifilm kosten etwa neun Euro pro Kassette, den großen, rechteckigen Wide-Film gibt es ab etwa zehn Euro.
Die quadratischen Filmkassetten von Polaroid kosten teilweise um die 19 Euro. Bei den alten 600er-Modellen enthält die Filmkassette zudem die Batterie, über die die Kamera mit Strom versorgt wird. Bei dem Papier fürs Zink-Verfahren sind stets zehn Bilder und eine blaue Kalibrierkarte verpackt. Meist werden hier gleich zwei Packungen, sprich 20 Bilder, als Paket angeboten. Die kosten bei Kodak etwa 15 Euro. Daher lohnt es sich, nach Doppelpacks zu schauen, da die meistens günstiger sind. Polaroid und Fujifilm bieten zudem auch Schwarzweiß-Filme an.

Das Problem der Parallaxe im Nahbereich
Bei Kameras mit optischem Sucher entsteht bei Nahaufnahmen das Problem, dass das Bildergebnis meistens nicht dem Bildausschnitt entspricht, der im Sucher zu sehen war. Dieses Phänomen wird Parallaxe genannt. Der Versatz entsteht dadurch, dass der Sucher teils einige Zentimeter vom Objektiv entfernt ist.
Das ist bei weiter entfernten Motiven kein Problem. Geht man aber für eine Detailaufnahme nah an ein Motiv heran, kann es sein, dass das Motiv an ein oder zwei Seiten angeschnitten ist und Bildbereiche zu sehen sind, die im Sucher nicht zu sehen waren. Um dem entgegenzuwirken, gibt es bei einigen Modellen im Sucher eine zusätzliche Markierung, die anzeigt, welcher Bildbereich bei Nahaufnahmen im Sucherbild voraussichtlich abgeschnitten sein wird. Dennoch erfordern Nahaufnahmen ein wenig Übung.
Hier helfen Kameras, die über einen CMOS-Bildsensor und ein Farbdisplay verfügen. Das zeigt genau das Bild an, das der Sensor aufnimmt. So gibt es keinen Versatz und somit auch kein vorheriges Überlegen mehr.

Erst fotografieren und später entwickeln
Manche der Hybrid-Kameras haben noch einen weiteren Vorteil: Da man hier Bilder zunächst einmal auf einer microSD-Karte abspeichern kann, können die Bilder auch zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt werden. Manche Kameras lassen sich auch mit dem Smartphone verbinden, sodass man Bilder mit einer anderen Kamera aufnehmen und anschließend über die Speicherkarte oder das Handy an die Sofortbildkameras weitergeben kann. Somit sind die Hybrid-Modelle sehr vielseitig nutzbar.
So haben wir getestet
Ausstattung und Bedienung waren wichtige Kriterien. Zudem wurden alle Testmodelle in drei verschiedenen Aufnahmesituationen getestet. Sofortbildkameras brauchen für gute Ergebnisse normalerweise sehr viel Licht. Wird es dunkler, zeigen die Schatten kaum noch Details.
Daher wurde sowohl ein Tageslichtfoto, als auch ein Foto mit einer schwierigen Lichtsituation mit einem sehr hellen und einem sehr dunklen Bereich fotografiert. Hier wollten wir vor allem feststellen, wie die Testgeräte mit so einer Lichtsituation umgehen.

Außerdem wurde jeder Kamera eine Nahaufnahme gemacht. Hierbei sollten möglichst die Naheinstellungsgrenzen eingehalten werden, die der jeweilige Hersteller in den technischen Daten angibt. Bei den Modellen ohne Display und Autofokus ist es jedoch schwierig, diesen Abstand zu finden. Daher wurde ein Zollstock als Abstandshalter genutzt.
Für die Nahaufnahmen wurde ein Blumenkübel mit Margeriten fotografiert. Dabei wurde das Bild so aufgenommen, dass der Margeritenstrauß mittig und möglichst formatfüllend im Sucher zu sehen war. Ist auf dem Foto dann mehr vom Balkongeländer oder -boden zu sehen, handelt es sich hier um den Versatz, der durch den Abstand zwischen Objektiv und Sucher ausgelöst wird.