Rückfahrkameras machen das Autofahren leichter. Das gilt nicht nur für enge Parklücken, wo sie helfen, den Abstand nach hinten besser einschätzen zu können, sondern auch bei Anhängern, bei denen man sich vergewissern möchte, dass da hinten alles in Ordnung ist. Bei Neuwagen sind sie oft schon mit dabei, bei älteren Fahrzeugen lohnt es sich, eine Rückfahrkamera nachzurüsten.
Die Vorteile einer Rückfahrkamera liegen auf der Hand, denn es ist, als ob man beim Autofahren Augen im Hinterkopf hätte – beziehungsweise besser. Denn weil sie am Heck des Fahrzeugs montiert werden, kann man damit beim Einparken den Abstand sehr gut einschätzen. Außenspiegel und Schulterblick reichen in besonders engen Parklücken nämlich oft nicht aus.
Auch wer öfter mal mit Anhänger unterwegs ist, wird es zu schätzen wissen, während der Fahrt immer ein Auge darauf zu haben, was da hinten gerade so passiert.
Allrounder | Schnell montiert | Solarbetrieben | Autark | ||||||
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Modell | Auto-Vox W7 | Boscam K1 | Auto-Vox Solar 1 | AEG 10997 | Auto-Vox M1W | Lescars PX4155-944 | AEG 97153 Funk-Rückfahrkamera | Aeo MH003 | Liehuzhekeji Rückfahrkamera |
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Bester Preis | |||||||||
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Allrounder: Auto-Vox W7
Auto-Vox W7
Die Auto-Vox W7 punktet mit ihrer stabilen Signalübertragung, dem ansprechenden Monitor und guter Bildqualität. Sie hat eine Auflösung von 480 x 272 Bildpunkten, für ein ausreichend breites Sichtfeld sorgt ein 110 Grad Blickwinkel.
Mit 4 x 2,5 Zentimetern ist das Gehäuse angenehm kompakt, bei der kabellosen Verbindung via Funk wird auf eine 2,4-Ghz-Funk-Frequenz gesetzt. Die IP68-Zertifizierung sorgt dafür, dass auch ein längerer Aufenthalt in der Waschanlage oder eine Autofahrt bei Regen der Kamera nichts anhaben kann.
Um die Kamera am Fahrzeug zu montieren, muss man zuerst das Nummernschild entfernen. Danach kann man sie mit einem 3M-Klebepad ankleben. Das hält. In der Vertikalen kann der Neigewinkel um bis zu 70 Grad verstellt werden.

Um nun das Stromkabel zu verlegen, muss man ein Loch bohren (sofern die Nummernschildhalterung keines hat). Beim Verlegen des Kabels ist es wichtig, dass man es sauber und ohne Knicke verlegt, ansonsten wird man nämlich keine, oder nur kurz Freude an der Kamera haben.

Die Montage des 5-Zoll-Bildschirms geht hingegen ruckzuck und unterscheidet sich nicht groß von der eines Navigationssystems. An der Befestigung selbst gibt es nichts auszusetzen, während der Fahrt entstehende Vibrationen werden absorbiert und der Saugnapf sorgt für bombenfesten halt.
Sobald man die Zündung des Fahrzeugs einschaltet, aktiviert sich der Monitor. Ein Bild zeigt er aber erst an, wenn man den Rückwärtsgang eingelegt hat. Kontrast und Helligkeit kann man mithilfe der Menütaste auf der rechten Seite einstellen.

Auf Wunsch kann man sich auch Hilfslinien beim Rückwärtsfahren anzeigen lassen. Sind die Linien korrekt ausgerichtet, sieht man genau, was sich hinter einem beim Rückwärtsfahren abspielt. Das sorgt dafür, dass der Parkvorgang erheblich erleichtert wird. Das im Monitor dargestellte Bild lässt das letzte Quäntchen Schärfe vermissen, unterm Strich sind die Aufnahmen bei Tageslicht aber farbgetreu und rauschfrei, sodass sie eine gute Orientierungshilfe beim Einparken bieten.
Mit dem Auto-Vox W7 bekommt man also einen Allrounder ans Heck montiert, der sich in jeder getesteten Disziplin gut schlägt und darüber hinaus noch erschwinglich ist. Selbst Distanzen von bis zu sieben Metern stellen für die kabellose Funktechnologie der Rückfahrkamera kein Problem dar. Selbst Wohnmobile haben damit wohl keine Probleme mehr.
Schnell montiert: Boscam K1
Boscam K1
Auch die Boscam K1 ist wasserdicht und wird mithilfe eines Klebepads zwischen Karosserie und Nummernschild befestigt. Auch hier kann man den Neigungswinkel um etwa 70 Grad verstellen. Weil der Erfassungswinkel mit 170 Grad recht üppig dimensioniert ist, entgeht der Kamera so gut wie nichts, damit hat man sogar den Seitenbereich des Fahrzeugs im Blick.

Am Zuleitungskabel, das den Weg ins Fahrzeuginnere über die Karosserie nimmt, hängen die Anschlusskabel, welche für das Rücklicht vorgesehen sind, sowie das Funkmodul. Die Auflösung des 4,3 Zoll Monitors beträgt 480 x 272 Bildpunkte. Das robuste Kugelgelenk, an welchem er montiert ist, sorgt dafür, dass man ihn um 360 Grad schwenken kann.

An der Rückseite des Monitors befindet sich die Menütaste, mit der man Korrekturen an Helligkeit, Farbe und Kontrast vornehmen kann. Die Videoqualität ist gut, Farbdarstellung, Kontrast und Schärfe bewegen sich auf einem angenehm hohen Niveau, nur wenn die Helligkeit abnimmt, hat die Boscam K1 mit Bildrauschen zu kämpfen. Um Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmer zu erkennen, reicht aber auch ein verrauschtes Bild aus.
Solarbetrieben: Auto-Vox Solar 1
Auto-Vox Solar 1
Die Auto-Vox Solar kommt bei der Montage ohne nervige Kabel aus, ist innerhalb kürzester Zeit am Fahrzeug montiert und bezieht ihren Strom über ein Solarpanel. Leider kostet sie auch ein bisschen mehr.
Die Montage der Rückfahrkamera ist in wenigen Sekunden erledigt. Weil die Stromversorgung über das Solarpanel erfolgt, muss man beides (also Kabel und Panel) am Heck montieren und das Verbindungskabel hinter dem Nummernschild entlangführen. Fertig.

Damit die Kamera nicht nur bei Sonnenschein funktioniert, ist neben dem Solarpanel auch ein Akku mit einer Kapazität von 2.800 mAh verbaut, den man (ganz klassisch) per USB aufladen kann. Die Stromversorgung des 4,3-Zoll-Monitors erfolgt mittels Zigarettenanzünder.
Aber nicht nur die Montage der Kamera ist angenehm, auch die Darstellung gefällt und ist ausreichend scharf. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, die Parklinien entsprechend den Dimensionen des eigenen Vehikels anpassen zu können, sechs verschiedene Fahrzeuggrößen stehen hier zur Auswahl. Auch bei der Signalübertragung gibt sich die Auto-Vox Solar 1 keine Blöße, Signalstörungen kennt die Rückfahrkamera praktisch nicht.

Unterm Strich handelt es sich bei der Auto-Vox Solar um eine sehr gelungene Rückfahrkamera, die sich im Test keine Schwäche erlaubte und mit einer genial-einfachen Montage aufwarten kann.
Autark: AEG 10997
Die Solar-Rückfahrkamera 10997 aus dem Hause AEG bekommt ihre Energie direkt von der Sonne. Die Stromversorgung durch Solarenergie ist nicht nur umweltfeundlicher, sondern hat auch Vorteile bei der Montage des Kamerasystems, weil es deutlich weniger störende Kabel gibt, die montiert werden müssen.
AEG 10997
Während die Kamera selbst nicht besonders groß ausfällt, machen die Solarpanels, von denen sie flankiert wird, einen ausgesprochen wuchtigen Eindruck. Jede der beiden Solarzellen liefert eine Leistung von bis zu 0,18 Watt. In der Theorie kann man die Kamera zwar schwenken, in der Praxis muss man für ein solches Feature allerdings zwei Schrauben lösen. Erst dann kann man die Kamera den eigenen Wünschen entsprechend ausrichten. Das hätte man unserer Meinung nach auch einfacher handhaben können.

Die vier Infrarot-LEDs, die in der Kamera verbaut sind, machen bei Dunkelheit einen soliden Job. Braucht man die AEG längere Zeit nicht, kann man sie mithilfe eines Schiebeschalters ausschalten. Das schont den 2.600 mAh starken Akku. Weil der Schalter allerdings weit unter einer Gummiabdeckung verborgen liegt, ist dessen Bedienung nicht besonders gut gelöst.
Deutlich besser hat AEG die Montage des Kamerasystems gestaltet. Um die Kamera am Fahrzeugheck zu befestigen, muss man nur das Nummernschild entfernen, die auf einem Metallblech untergebrachte Kamera mitsamt der Solarpanele unterhalb der Nummernschildbefestigung anbringen und das war es auch schon.

4,3 Zoll beträgt die Diagonale des TFT-Farbmonitors, der den Zigarettenanzünder als Stromquelle verwendet. Um ihn im Fahrzeugcockpit zu montieren, ist er mit einem stabilen Saugnapf ausgestattet. Die von AEG versprochenen 30 Meter Reichweite haben wir im Test nicht weiter untersucht und uns auf zehn Meter beschränkt. Diese Distanz ist für das 2,4-Gigahertz-Funkmodul des Rückfahrkamerasystems jedenfalls keine große Herausforderung, die Übertragung war stabil und frei von Störungen.
Die Rückfahrkamera ist mit vielen nützlichen Extras ausgestattet. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, sich Hilfslinien einblenden zu lassen. Bei der Bildqualität rangiert die Rückfahrkamera von AEG in etwa auf dem Niveau ihrer Mitbewerber, nur die Blickwinkelstabilität hat uns im Test nicht besonders gut gefallen. Das Rückfahrsystem hat durchaus seine kleinen Schwächen. Ihre leichte Montage, die kabellose Inbetriebnahme und das einfache Handling machen die AEG 10997 aber dennoch zu einer Empfehlung.
Was gibt es sonst noch?
Die PX4155-944 von Lescars bewegt sich preislich im oberen Mittelfeld. Dafür gibt es bei der Rückfahrkamera ein 4,3 Zoll Display und einen Kamerawinkel von 110 Grad. Die Montage der Rückfahrkamera ist etwas unglücklich gewählt, weil man dafür das Kennzeichen biegen oder anbohren muss. Auch die Montage des Bildschirms der Rückfahrkamera ist nicht voll zufriedenstellend, die Kunststoffhalterung macht nämlich keinen besonders hochwertigen Eindruck. Dafür ist die Bildqualität der Rückfahrkamera recht gut und auch den Abstand zum Hindernis kann die Rückfahrkamera vernünftig einschätzen.
Die Automotive 97153 von AEG wird unterhalb des Nummernschilds montiert, zwei Schrauben sorgen bei der Rückfahrkamera für die nötige Stabilität. Die Auflösung des 4,3 Zoll großen Monitors ist mit 480 x 272 Bildpunkten eher dürftig, der größte Nachteil des Systems der Rückfahrkamera ist aber seine mangelhafte Funkübertragung. Selbst eine Distanz von drei Metern kann man damit nicht zuverlässig überbrücken. Die kabellose Verbindung funktioniert also nicht zuverlässig.
Mit einer Bildschirmdiagonale von 7 Zoll gehört die Rückfahrkamera mit dem sperrigen Namen Liehuzhekeji in dieser Disziplin zur absoluten Spitze des Testfelds. Die für die Rückfahrkamera vorgesehene Halterung allerdings weniger, für uns blieb es ein Rätsel, wie man den Metallkorpus der Rückfahrkamera stabil anbringen soll. Die Bedienungsanleitung, die nur in englischer Sprache verfügbar ist, spart hier leider mit Informationen. Während die Bildqualität bei dieser Rückfahrkamera eher durchschnittlich ist, ist der Monitor trotz seiner Größe eine Zumutung. Der Grund: Er ist alles andere als blickwinkelstabil. Uns hat das Rückfahrtsystem leider überhaupt nicht überzeugt.
Wissenswertes über Funk-Rückfahrkameras
Eine Rückfahrkamera, die Bildsignale per Funk überträgt, besteht in der Regel aus drei Teilen: Display, Halterung und Funkmodul. Beginnen wir mit der Kamera. Die wird am Heck des Autos, irgendwo zwischen Nummernschild (für die Montage am Nummernschild gibt es spezielle Halterungen) und Rückscheibe montiert.
Wer die Rückfahrkamera dort anbringen will, wo sie der Witterung ausgesetzt ist, sollte auf eine IP-Zertifizierung achten. Empfehlenswert sind hier beispielsweise die Schutzklassen IP68 und IP67. Die Stromversorgung der Rückfahrkamera erfolgt entweder über einen Akku, oder aber es wird Strom vom Rücklicht abgezweigt.
Damit das, was die Rückfahrkamera filmt, auch vorne beim Display ankommt, gibt es ein Funkmodul. So spart man sich das Verlegen eines Kabels quer durchs Auto. Vor allem Besitzer größerer Fahrzeuge sollten aber darauf achten, dass die Reichweite des Funksignals ausreichend groß dimensioniert ist, ansonsten kann es nämlich zu Bildausfällen und anderen Störungen des Funksignals kommen. Auch Mobilfunksignale sind hier eine potentielle Störquelle.

Das Bild der Rückfahrkamera kann man am vorne angebrachten Display betrachten. Das wird in der Regel mithilfe einer Klebehalterung oder eines Saugnapfes am Armaturenbrett oder der Fensterscheibe montiert. Für ausreichend Strom für den Bildschirm der Rückfahrkamera sorgt der Zigarettenanzünder, manchmal gibt es aber auch einen Akku, oder ein Solarmodul, das diesen Job übernimmt. Bei vielen Modellen kann man auch das eigene Smartphone als Bildschirm verwenden.

Unabhängig davon, welches Display man verwendet, sollte man beim Kauf darauf achten, dass ein möglichst großer Blickwinkel vom Objektiv der Rückfahrkamera abgedeckt wird. 170 Grad gelten hier als optimal. Weil man nicht nur bei strahlendem Sonnenschein, sondern zuweilen auch nachts unterwegs ist, sollte die Rückfahrkamera eine Nachtsichtfunktion haben. Die Nachtsicht ist beim Einparken besonders praktisch.
Vorteilhaft beim Rangieren sind Hilfslinien, die beim Live-Bild eingeblendet werden können. Die Entfernung zum Hindernis sollte dann durch verschiedenfarbige Linien und/oder akustische Signale mitgeteilt werden.
Was die Montage der Rückfahrkamera angeht, sollte man das besser einen Fachmann übernehmen lassen, denn es ist nicht ganz einfach das Rücklicht anzuzapfen. Weil man in manchen fällen auch die Karosserie für die Installation der Rückfahrkamera anbohren muss, muss man zudem auf Korrosionsschutz achten.
So haben wir getestet
Die von uns getesteten Rückfahrkameras kosten 60 bis 150 Euro. Den Bildschirm haben wir in einem Volvo XC90 montiert. Den Strom haben unsere Test-Kameras nicht vom Rücklicht abgezapft, sondern über einen zweiten Zigarettenanzünder. Getestet wurde, wie gut sich die Kameras jeweils montieren lassen, welche Zusatzfunktionen es gibt, ob die Signalqualität stimmt und natürlich die Qualität des dargestellten Bildest.
Wie störanfällig das Funksignal ist, haben wir getestet, indem wir die Entfernungen variiert und eine Störquelle in Form eines Smartphones zwischen Sender und Empfänger positioniert haben.
Was ist die Funktionsweise von Rückfahrkameras?
Die Rückfahrkamera selbst wird am Heck des Autos gut angebracht – nach Vorliebe und Möglichkeit an der Heckscheibe, Stoßstange oder am Nummernschild. Die Daten werden per Funk von der Kamera an den Bildschirm gesendet, weshalb man sich keine Gedanken um Kabel machen muss. Die Systeme kommunizieren kabellos. Der Bildschirm der Rückfahrkamera wird mit einem Saugnapf oder Klebestreifen an der Frontscheibe angebracht.
Wie kommen der Bildschirm und die Kamera zu ihrem Strom?
Der Bildschirm der Rückfahrkamera wird durch den Zigarettenanzünder mit Energie versorgt. Die Kamera hingegen zapft ihren Strom entweder vom Licht an oder nutzt ein Solarpanel, um selbst Strom zu produzieren. Für den Einbau beim Rücklicht sollte man aber Profis ranlassen, denn man braucht ein wenig Know-How dafür. Wir empfehlen Laien nicht, den Einbau einfach selbst durchzuführen.
Was sind die wichtigsten Kriterien von Rückfahrkameras?
Am wichtigsten ist die Verbindung zwischen dem Bildschirm und der Kamera selbst. Als Nächstes sollte man sich über den Kamerawinkel informieren – je größer, desto besser. Im Idealfall kriegt man eine Kamera mit 170 Grad. Zu guter Letzt sollte man die Auflösung im Auge behalten. Am besten ist HD, aber auch 480 x 272 Pixel sind gut genug, um einparken zu können.
Was für Funktionen habe Rückfahrkameras?
Idealerweise haben Rückfahrkameras Hilfslinien, die einem das Einparken erleichtern. Als weitere Einparkhilfe helfen Warntöne bei schwierigen Manövern auch. Unbedingt erforderlich ist eine Nachtsichtfunktion bei der Rückfahrkamera, denn vor allem im Dunkeln kann viel schief gehen. Im besten Fall verfügt die Rückfahrkamera also über Nachtsicht. Einparkhilfen sind also nicht nur nützlich, sondern in manchen Fällen unabdingbar.