Reaktionen auf Neil Armstrongs Tod : „Einer der größten amerikanischen Helden“
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12. Juni 1969: Armstrong, Kommandant, vor dem Start von „Apollo 11“ Bild: ddp
Sein „kleiner Schritt“ hat Geschichte geschrieben. Der Astronaut Neil Armstrong betrat 1969 als erster Mensch den Mond. Nun ist der Amerikaner im Alter von 82 Jahren gestorben. „Neil war einer der größten amerikanischen Helden“, sagte Präsident Barack Obama.
Der Astronaut Neil Armstrong ist tot. Der erste Mann, der den Mond betrat, starb am Samstag an den Folgen einer Herzoperation. Wie die Familie in Cincinnati mitteilte, hatte sich Armstrong am 7. August - nur zwei Tage nach seinem 82. Geburtstag - einer Herz-Bypass-Operation unterzogen.
Als erster Mensch betrat Armstrong am 21. Juli 1969 die Mondoberfläche und sprach die legendären Worte: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.“ Armstrong war Leiter der Mondlandungsmission von „Apollo 11“ und steuerte auch die kleine Mondlandefähre „Eagle“.
Präsident Barack Obama äußerte sich tief betroffen. „Neil war einer der größten amerikanischen Helden - nicht nur zu seiner Zeit, sondern für alle Zeiten“, erklärte er. „Als er und seine Crew 1969 mit der Apollo 11 gestartet sind, nahmen sie die Sehnsucht einer ganzen Nation mit.“
Sie seien abgehoben, um der Welt zu zeigen, dass der amerikanische Geist weit hinter das blicken könne, was unvorstellbar erscheine - dass alles möglich sei, wenn nur genug Schwung und Genialität dahinter stecke. „Als Neil zum ersten Mal seinen Fuß auf die Oberfläche des Mondes gesetzt hat, hat er einen Moment der menschlichen Vollendung geboten, der niemals vergessen werden wird“, so Obama in seiner Erklärung.
Armstrongs Entdeckergeist lebe in all den Männern und Frauen weiter, die ihre Leben der Erforschung des Unbekannten widmeten, einschließlich derjenigen, die alles daran setzten, das Weltall immer besser zu erforschen. „Dieses Erbe wird fortbestehen - ausgelöst von einem Mann, der uns die enorme Wirkung eines kleinen Schrittes gelehrt hat.“
Auch die deutsche Regierung äußerte in einer Mitteilung ihre Trauer „mit dem ganzen amerikanischen Volk um diesen Raumfahrtpionier, der in der Entdeckergeschichte der Menschheit auf einer Stufe mit Christopher Kolumbus steht“. Der Astronaut und Physiker Ulf Merbold, der 1983 nach Sigmund Jähn als zweiter Deutscher ins All geflogen war, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Er war einer der ganz Großen der Menschheitsgeschichte.“ Armstrong stehe auf einer Stufe mit Entdeckern wie Kolumbus oder Marco Polo. „Ich verliere auch einen guten Freund.“
Die Nasa zeigte sich betroffen über den Verlust „eines Freundes, Kollegen und wahren amerikanischen Helden“. Nasa-Chef Charles Bolden versicherte, der Astronaut werde für immer in den Geschichtsbüchern zu finden sein. Auch der designierte Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Mitt Romney, erklärte während einer Wahlkampftour, Armstrong sei „ein wahrer Held“.
Millionen vor den Fernsehapparaten
Gut 500 Millionen Neugierige in allen Erdteilen hatten einst vor ihren Fernsehapparaten gesessen und verfolgt, wie der 38 Jahre alte Weltraumpionier nahezu 400.000 Kilometer von der Erde entfernt seinen linken Fuß in die wüstenähnliche Landschaft des Mondes setzte. Zusammen mit Astronaut Edwin „Buzz“ Aldrin spazierte Armstrong drei Stunden lang auf dem Mond.
Neil Alden Armstrong wurde am 5. August 1930 in Wapakoneta im Bundesstaat Ohio geboren. Seinen ersten Flug erlebte er im damals ungewöhnlich jungen Alter von sechs Jahren. Den Pilotenschein hatte Armstrong mit 16 Jahren eher in der Tasche als die Fahrerlaubnis. Armstrong diente im Korea-Krieg als Kampfflieger und arbeitete später als Testpilot. Erst beim dritten Anlauf wurde er im September 1962 der Öffentlichkeit als künftiger Raumfahrer der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa vorgestellt. Seinen ersten Raumflug absolvierte Armstrong am 12. März 1966 als Kommandant der Raumfähre „Gemini 9“.
Drei Jahre später ging ein Traum in Erfüllung. Er landete auf dem Mond. Gemeinsam mit Astronaut Edwin Aldrin sammelte er länger als zwei Stunden Mondgestein und machte historische Aufnahmen. Nach dem Ausscheiden aus der Nasa lehrte Armstrong von 1971 bis 1979 als Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität von Cincinnati (Ohio).