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„Rosetta“-Mission verlängert : Finale Landung auf „Tschuri“

Simulierte Annäherung: Rosetta und Philae auf dem Weg zu dem Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“. Bild: dpa

Die europäische Kometenmission „Rosetta“ wird um neun Monate verlängert – und soll Ende September 2016 mit der Landung der Raumsonde auf dem Kometen 67P endgültig enden.

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          Die europäische Raumsonde „Rosetta“ soll den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko bis Ende September 2016 begleiten und aus nächster Nähe beobachten – also neun Monate länger als geplant. Das Ende der Mission war ursprünglich für Dezember dieses Jahres vorgesehen. Nach insgesamt zwölf Jahren im Weltraum – die Sonde war 2004 gestartet – soll Rosetta schließlich auf dem Kometen abgesetzt werden, teilte das zuständige Gremium der Europäischen Weltraumagentur Esa in Paris mit.

          Manfred Lindinger
          Redakteur im Ressort „Natur und Wissenschaft“.

          Der Himmelskörper, den Rosetta seit August 2014 umkreist, wird am 13. August auf seiner Bahn das Perihel erreichen. Nach passieren des sonnennächsten Punkts wird er sich wieder von unser Zentralgestirn entfernen. Bis Ende September 2016 wird sich 67P so weit von der Sonne entfernt haben, dass Rosetta nicht mehr genügend Solarenergie erhält. Dann müsste die Sonde wie schon einmal im Jahr 2012 in einen Energiesparmodus versetzt werden. „Das hat aber keinen Sinn“, sagte der Leiter des Esa-Flugbetriebs, Paolo Ferri, in Darmstadt, von wo aus „Rosetta“ gesteuert wird. Für einen noch längeren Einsatz fehle auch der Treibstoff, den man für Bahnkorrekturen benötigt.

          Datennahme im Tiefflug

          Wenn im kommenden Jahr die Aktivität des Kometen wieder geringer geworden ist, wird es auch wieder möglich sein, Rosetta näher an den Kometenkern zu navigieren. Der Abstand beträgt aus Sicherheitsgründen derzeit etwa 200 Kilometer, da 67P reichlich Staub und Gas ins All schleudert, wodurch die Sonde beschädigt werden könnte.

          „Wir werden in der Lage sein, das Abklingen der Aktivität des Kometen zu verfolgen, wenn sich dieser wieder von der Sonne entfernt. Außerdem wird es uns Gelegenheit geben, noch mehr Daten zu sammeln. Durch den Vergleich von detaillierten Vorher-Nachher-Daten können wird die Entwicklung von Kometen viel besser verstehen“, sagt Matt Taylor, Esa-Projektwissenschaftler für Rosetta.

          Die Sonde wird damit sicher länger in Betrieb sein als das Forschungslabor „Philae“, das von Rosetta im November 2014 auf dem Kometen abgesetzt worden war. Philae war jedoch an einem schattigen und kühlen Platz gelandet. Deshalb konnte er seine Batterie lange Zeit nicht aufladen. Erst kürzlich hatte sich der Lander wieder gemeldet.

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