„Rosettas“ Ende : Der geplante Absturz auf „Tschuri“
- -Aktualisiert am
Simulierte Annäherung: Rosetta und Philae auf dem Weg zu dem Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“. Bild: dpa
Die europäische Kometenmission „Rosetta“ wird am 30. September enden. Dann wird die Raumsonde gezielt auf dem Kometen 67P zum Absturz gebracht.
Die europäische Raumsonde „Rosetta“ soll den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko noch bis Ende September 2016 begleiten und aus nächster Nähe beobachten. Das endgültige Ende der Mission ist für den 30. September geplant. Nach insgesamt zwölf Jahren im Weltraum – die Sonde war 2004 gestartet – soll Rosetta schließlich auf dem Kometen gezielt zum Absturz gebracht werden, teilte das zuständige Gremium der Europäischen Weltraumagentur Esa in Paris mit.
Der Himmelskörper, den Rosetta seit August 2014 umkreist, hatte am 13. August 2015 auf seiner Bahn das Perihel erreichen. Nach passieren des sonnennächsten Punkts hat er sich wieder von unserem Zentralgestirn entfernt. Dadurch ist auch die Sonneneinstrahlung zunehmend schwächer geworden. Bis Ende September wird sich 67P so weit von der Sonne entfernt haben, dass Rosetta nicht mehr genügend Solarenergie erhält. Dann müsste die Sonde wie schon einmal im Jahr 2012 in einen Energiesparmodus versetzt werden. Doch das ist nicht sinnvoll. Für einen noch längeren Einsatz fehlt zudem der Treibstoff, den man für Bahnkorrekturen benötigt.
Bilder noch bis zur letzten Minute
Die Raumsonde soll noch bis zu ihrer finalen Landung weitere Daten sammeln und zur Erde schicken. In ihren allerletzten Stunden werde die Sonde im Sinkflug noch einmal Messungen ausführen und Fotos mit hoher Auflösung schießen. „Wir versuchen, so viele Beobachtungen zu machen wie möglich, bevor uns die Sonnenenergie ausgeht“, sagte Projektwissenschaftler Matt Taylor.
Die Mission des im November 2014 auf „Tschuri“ abgesetzten Roboters „Philae“ hatten die Esa-Wissenschaftler bereits im Februar offiziell für beendet erklärt. Es konnte trotz mehrerer Versuche kein Funkkontakt mehr zu Philae hergestellt werden.
Die „Rosetta“-Mission zählt zu den ambitioniertesten Projekten der Esa. Sie sollte Erkenntnisse über die Anfänge des Sonnensystems erbringen, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstanden ist.