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„Philae“ eingeklemmt : Landeroboter auf Komet entdeckt

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Der Lander „Philae“, aufgenommen von der Raumsonde „Rosetta“ Bild: Esa

Die europäische Raumsonde Rosetta sichtet ihren verschollenen Landeroboter „Philae“ auf dem Kometen Tschuri – kurz vor dem Ende der Weltraummission.

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          Wo ist „Philae“? Diese Frage ließ die an der Mission beteiligten Forscher seit der spektakulären Landung des Roboters auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (kurz „Tschuri„) Anfang November 2014 nicht mehr los. Der genaue Aufenthaltsort auf dem Kopf des Kometen war unbekannt. Als vor mehr als einem Jahr zudem der Kontakt zu „Philae“ abbrach, sank die Hoffnung immer weiter, doch noch etwas über den Verbleib der Landeeinheit zu erfahren. Nun hat die Raumsonde „Rosetta“ das Gerät kurz vor dem Ende ihrer Mission wiedergefunden. Bilder von der hochauflösenden Kamera von Rosetta zeigen, dass Philae in einer dunklen Erdspalte des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko eingeklemmt ist, wie die Europäische Weltraumagentur Esa mitteilte.

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          Suchen und finden: Wo ist der Lander „Philae“? :

          Die Esa-Forscher hatten im Juli vergangenen Jahres das letzte Mal Kontakt zu Philae gehabt. Am 27. Juli dieses Jahres stellten die Wissenschaftler der Mission ihre Versuche ein, den Kontakt wiederherzustellen. Ende dieses Monats endet offiziell die Mission der Rosetta-Mission.

          Hüpfer ins Nirwana

          Der kühlschrankgroße Philae-Roboter ist das Landegrät der europäischen Kometenmission Rosetta. Die Rosetta-Sonde hatte nach einer zehnjährigen Reise im August 2014 mit Philae huckepack den Kometen Tschuri erreicht. Während die Rosetta-Muttersonde seitdem den Kometen umkreist, setzte Philae am 12. November 2014 nach freiem Fall auf der Oberfläche auf – als erstes von Menschen geschaffenes Gerät auf einem Kometen.

          Allerdings kam die Landesonde erst nach mehreren Hüpfern an einer schattigen Stelle abseits des ursprünglich geplanten Landeplatzes zum Stehen. In der Folge bekamen die Sonnenbatterien von Philae nicht genug Energie für den Betrieb der Instrumente an Bord – nach nur gut 60 Stunden wissenschaftlicher Arbeit fiel der Lander wegen Energiemangels in einen siebenmonatigen Kälteschlaf.

          Erst am 13. Juni 2015 meldete sich der Landeroboter erstmals wieder bei seiner Muttersonde. Nach weiteren Kontaktaufnahmen sandte „Philae“ dann am 9. Juli 2015 ein letztes Lebenszeichen – danach verstummte die Sonde. Dass man den Lader nun zumindest wiedergefunden hat, ist für die Forscher ein kleiner Trost.

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