3. Nachricht von Philae : Hallo Erde! Hast du meine Daten bekommen?“
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Der Kopf des Kometen 67P: Irgendwo hier sitzt Philae und sendet seine Daten. Bild: Esa
Das Landegerät der europäischen Kometenmission Rosetta hat sich wieder gemeldet. Die empfangenen Daten zeigen, dass das Gerät sich aufwärmt und mehr und mehr Sonnenstrahlen abbekommt.
Der Forschungsroboter „Philae“ hat sich nach seiner sieben Monate langen Sendepause, zum dritten Mal gemeldet. Am Freitagnachmittag (19. Juni) sendete das kühschrankgroße Gerät von 15.20 Uhr bis 15.39 Uhr (MESZ) 185 Datenpakete zur Erde. Das teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit. „Wir haben unter anderem aktuelle Daten empfangen“, sagte Michael Maibaum, Systemingenieur im DLR-Kontrollzentrum in Köln und stellvertretender Operationsmanager. Die Verbindung wurde zwar einige Mal unterbrochen, war aber ansonsten stabil und das erstmals über einen längeren Zeitraum hinweg. „Der Kontakt hat uns bestätigt: Philae geht es recht gut“, so Maibaum.
Nach Landung auf Komet : Philae ist wieder „wach“
Mittlerweile habe der Lander eine Betriebstemperatur von null Grad Celsius – was bedeute, dass die Batterie jetzt sogar ausreichend aufgeheizt ist, um Energie speichern zu können, erklärte Maibaum weiter. „Damit könnte man dann auch während der Kometennacht mit Philae arbeiten – unabhängig von der Beleuchtung durch die Sonne.“
Innerhalb der 19 Minuten Übertragungzeit sendete Philae offenkundig auch Daten, die der Lander in der vergangenen Woche aufgenommen hatte. Den Daten konnten die Ingenieure entnehmen, dass die Beleuchtung durch die Sonne stärker geworden ist: „Mehr und mehr Solarpaneele sind angestrahlt worden, zum Schluss des jüngsten Kontakts konnte Philae über vier Paneele Sonnenenergie aufnehmen.“
Schon früher aufgewacht
Der Lander Philae hatte sich zuvor schon bereits zwei Mal gemeldet – am 13. und 14. Juni und vor allem Statusdaten zur Erde gefunkt. Nach der Analyse der Datenpakete durch die DLR-Forscher des Lander-Kontrollzentrums steht fest: Philae hat die eisigen Temperaturen auf Komet Tschurjumow-Gerasimenko recht gut überstanden.
Die Temperatur- und Energiewerte zeigten, dass der Lander betriebsbereit ist. Er habe inzwischen auch Daten aus seinem Speicher geschickt, die von Anfang Mai stammten. Das ist für Stephan Ulamec, DLR-Philae-Projektleiter, ein klarer Beleg dafür, dass der Forschungsroboter bereits zu diesem Zeitpunkt aus seinem „Winterschlaf aufgewacht“ war.
Nach der zweiten Funkverbindung in der Nacht zum Montag, die allerdings sehr instabil war, hat man die Flugbahn der Raumsonde Rosetta – die als Funkrelais die Daten von Philae zur Erde weiterleitet – geändert, was den abermaligen Kontakt ermöglichte. „Wir benötigen allerdings längere und stabile Kontaktzeiten, um mit Philae wie geplant wieder wissenschaftlich arbeiten zu können“, sagt Michael Maibaum. Sind diese Rahmenbedingungen erfüllt, könnten die zehn Instrumente an Bord von Philae wieder aktiviert und genutzt werden.