Curiosity : Fettiger Marsboden?
- -Aktualisiert am
Selfie von Curiosity in dem Gebiet Mojave am Fuß des Mount Sharp, dem Zentralberg des Gale-Kraters (aufgenommen am 24. Februar 2015). Bild: Nasa/JPL-Caltec
Der Fund von langkettigen Fettsäuren in einer Bodenprobe auf dem Mars gibt Rätsel auf. Stammen die Moleküle wirklich vom Roten Planeten oder brachte sie der Marsrover „Curiosity“ selbst von der Erde mit?
Einmal mehr wollen Wissenschaftler der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa mögliche Hinweise auf vergangenes oder gegenwärtiges Leben auf dem Mars entdeckt haben. Auf der Lunar and Planetary Science Conference, die kürzlich in Texas stattgefunden hat, verkündete Daniel Glavin vom Goddard Center für Astrobiologie, dass der Marsrover „Curiosity“ in Bodenproben möglicherweise langkettige Fettsäuremoleküle aufgespürt hat. Darauf deuteten die Daten des Analyseinstruments SAM („Sample Analysis at Mars“) hin.
Der Fund, sollte er sich bestätigen, wäre bedeutsam, da Fettsäuren wichtige Bausteine für die Zellmembranen sämtlicher Lebensformen sind, also auch von Mikroben. Ob die Moleküle allerdings biologischen Ursprungs sind, und ob sie überhaupt vom Mars stammen, sei noch unklar, erklärte Glavin. Eine Verunreinigung der untersuchten Bodenprobe könne als Erklärung beim gegenwärtigen Stand der Untersuchungen nicht ausgeschlossen werden. Möglicherweise habe Curiosity selbst die Fettsäure von der Erde mitgebracht, so der Biologe.
Woher stammen die Fettsäuren?
Die Nachricht bedeutet also keinen Durchbruch bei der Suche nach Hinweisen auf früheres Marsleben, sondern ist nur ein weiteres, vorläufiges Resultat. Im Dezember vergangenen Jahres verkündeten die für SAM verantwortlichen Wissenschaftler der Nasa den Nachweis von Chlorbenzol – eine Substanz, die als Lösungsmittel verwendet wird. Noch immer ist unklar, ob das organische Molekül von der Marsoberfläche stammt oder erst beim Erhitzen der Bodenprobe entstanden war. Zuvor konnte Curiosity – wie bereits andere Raumsonden – Methan nachweisen, das als leicht flüchtiges Gas nicht lange in der dünnen Marsatmosphäre verbleibt und daher ständig neu gebildet werden muss.
Dafür könnten Mikroorganismen verantwortlich sein – oder vulkanische Aktivität, vermuten die Nasa-Forscher. Das drei Meter lange Marslabor war im August 2012 in einem Krater auf dem Roten Planeten gelandet, von dem man vermutet, dass er vor Milliarden von Jahren mit Wasser gefüllt war. Hier könnten vor langer Zeit günstige Bedingungen für die Entstehung einfacher Mikroorganismen geherrscht haben.