Schwedens umstrittener Sonderweg
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Die Schweden gingen in der Pandemie ihren eigenen Weg – mit einigem Nationalstolz. Bild: AFP
Schweden setzte am Anfang der Pandemie statt auf Vorschriften auf Eigenverantwortung. Eine hohe Zahl von Todesopfern war die Folge. Schwedische Forscher üben nun massive Kritik.
Ein Chef-Epidemiologe, der ohne demokratische Legitimation Politik macht; eine Regierung, die ihre Verantwortlichkeit praktisch vollständig an eine Gesundheitsbehörde abgibt; ein Expertengremium mit engem fachlichem Hintergrund, das seine politische Strategie als alternativlos verkauft und durch Falschinformation und Intransparenz zu zementieren versucht; Medien und politische Opposition, die diesen Kurs kritiklos unterstützen, sowie eine autoritätshörige Öffentlichkeit – Querdenker würden so wahrscheinlich die deutsche Covid-Strategie charakterisieren.
Tatsächlich ist dies aber die Beschreibung der Pandemiepolitik eines Landes, das 2020 einen völlig anderen Kurs als Deutschland eingeschlagen hatte: Es geht um Schweden, und die Kritik des dort beschrittenen Weges findet sich in einer aktuellen Studie im Fachjournal „Nature Humanities & Social Sciences Communications“. Geschrieben hat den Artikel ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlern und Journalisten mit Hintergründen in Epidemiologie, Medizin, Geschichte, Religions- und Politikwissenschaften sowie Menschenrechten um Nele Brusselaers, Epidemiologie-Professorin am renommierten Karolinska-Institut in Stockholm und öffentliche Kritikerin des schwedischen Corona-Kurses.
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