Quantencomputer im Praxistest
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Tunneln bis die Lösung kommt: Der Prozessor eines „Quanten-Annealers“ Bild: D-Wave
Noch kann man mit Quanten nichts wirklich Nützliches ausrechnen. Aber wo die ersten Anwendungen liegen werden, dürfte manchen überraschen.
In dem schmucklosen Raum steht die Zukunft in Gestalt eines schwarzen großen Schranks. Oben leuchtet das Logo des Herstellers D-Wave Systems. Drinnen, aufwendig isoliert von der störenden Umwelt und auf sehr tiefe Temperaturen gekühlt, werkeln 5000 supraleitende Schaltkreise vor sich hin – jeder davon repräsentiert ein Quantenbit, kurz Qubit, die elementare Speichereinheit der Quanteninformation. Dieses Gerät sei ein „Quanten-Annealer“, eine Art Analogcomputer des Quanteninformationszeitalters, erklärt Kristel Michielsen. Die belgische Physikprofessorin leitet den Aufbau der Quantencomputer-Infrastruktur am Forschungszentrum Jülich.
Beim Thema Quantencomputer denken viele Zeitgenossen ans Codeknacken – oder an tiefste Grundlagenforschung. Dabei wird auch an handfesten industriellen Anwendungen gearbeitet. In Jülich etwa arbeitet man an Verfahren, um sie für das Fräsen und Laserschneiden von Turbinenrädern einzusetzen. Ein anderes, wirtschaftlich bedeutendes Anwendungsgebiet könnten Optimierungsprobleme sein, wie sie vielerorts in Wirtschaft und Gesellschaft auftreten.
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