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Endlich neue Physik? : Sieben Sigma sind schon beachtlich

Der Detektor CDF am Fermilab Bild: Fermilab

In den Daten eines längst abgeschalteten Teilchenbeschleunigers am Fermilab bei Chicago wurde etwas Hoffnungsvolles entdeckt: Das W-Bo son ist schwerer als es sein dürfte. Stecken dahinter unbekannte physikalische Phänomene?

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          Seit fast zehn Jahren ist die Teilchenphysik komplett. Damals, im Juli 2012, wurde die Entdeckung des Higgs-Bosons verkündet und damit das letzte Element einer Theorie mit dem öden Namen „Standardmodell“ als real erwiesen, die alle Elementarteilchen erfasst und akkurat ordnet, die sich bislang empirisch bemerkbar gemacht haben. Einerseits ein großer Erfolg. Andererseits auch nicht. Denn das Standardmodell lässt zugleich vieles unerklärt: zum Beispiel warum Neutrinos eine Masse haben oder was es mit „Dunkler Energie“ und „Dunkler Materie“ im All auf sich hat. Außerdem bietet das Standardmodell, das zugleich die modernste Version der Quantentheorie darstellt, so gar keinen Ansatz dafür, wie es mit dem Phänomen der Gravitation unter einen Hut zu bringen wäre.

          Ulf von Rauchhaupt
          Redakteur im Ressort „Wissenschaft“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

          Daher ist es jedes Mal aufregend, wenn Messdaten veröffentlicht werden, die nicht zum Standardmodell passen und damit auf „neue Physik“ hoffen lassen, also auf neue Teilchen beziehungsweise Quantenfelder, die einen in den genannten Fragen weiterbringen. Vor fast genau einem Jahr machte hier die Resultate des Experiments „Muon g-2“ am Fermilab bei Chicago Schlagzeilen. Myonen, schwerere Verwandte der Elektronen, waren dabei beobachtet worden, etwas stärker auf Magnetfelder zu reagieren, als es das Standardmodell erlaubt.

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