Mit Bioplastik die Umwelt retten?
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Plastikmüll schwimmt in unseren Meeren und verschmutzt viele Strände wie hier nördlich von Beirut. Bild: dpa
Die Kritik an Kunststoffen ist vielfältig: Ihre Herstellung verbraucht fossile Ressourcen und erzeugt Kohlendioxid, Plastikmüll verseucht den Planeten. Der Entwicklung von Biovarianten gibt das Aufwind.
Hart, gleichzeitig formbar und flexibel, preiswert in der Herstellung, dazu noch erstaunlich haltbar – lange Zeit als Wundermaterial gepriesen, gilt Plastik heute als ökologisches Sorgenkind. Rund 150 Millionen Tonnen Plastikmüll treiben schätzungsweise in den Ozeanen, und jedes Jahr kommen rund zehn Millionen weitere Tonnen hinzu. Auf vielen Feldern und in zahlreichen Flüssen der Erde lassen sich mittlerweile Mikroplastikpartikel nachweisen – mitunter gelangen sie über die Nahrung bis in den menschlichen Verdauungstrakt. Die Kunststoff-Herstellung verbraucht große Mengen an Erdöl und setzt dabei gleichzeitig große Mengen an Kohlendioxid (CO₂) frei.
Trotz aller Bemühungen, den Verbrauch massiv einzudämmen, lässt sich Plastik derzeit nicht umfassend vermeiden oder durch andere Materialien ersetzen. Aus diesem Grund forschen Chemiker bereits seit einiger Zeit an umweltverträglicheren Plastiksorten, die schnell zerfallen und bei deren Herstellung möglichst wenig CO₂ entsteht. Dabei handelt es sich in der Regel um sogenannte biobasierte Kunststoffe, auch als „Biokunststoffe“ bezeichnet. Diese werden nicht wie herkömmliches Plastik aus Erdöl gewonnen, sondern aus nachwachsender Biomasse – üblicherweise aus stärkereichen Pflanzen wie Mais, Weizen oder Zuckerrohr, seltener auch aus tierischen Stoffen.
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