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Mathematik : Forscher knacken elektronische Datenverschlüsselung

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RSA200 ist ein Zahlenungetüm, das zum Beispiel der Datensicherheit im Internet dient. Der Aufwand war riesig, aber Forscher der Universitäten Bonn und Amsterdam haben den Code geknackt. Ein Weltrekord.

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          Deutsche und niederländische Forscher haben einen neuen Weltrekord bei der Zerlegung großer Zahlen in ihre Primfaktoren aufgestellt. Mit Unterstützung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) knackten die Forscher der Universität Bonn und des Amsterdamer Informatikzentrums CWI die 200 Dezimalstellen lange Zahl RSA200, die zur elektronischen Datenverschlüsselung dienen kann.

          Wie die Universität Bonn am Montag berichtete, ist RSA200 das Produkt zweier Primzahlen und wurde von der amerikanischen Firma RSA Security unter Geheimhaltung dieser beiden Primfaktoren veröffentlicht. Mit beträchtlichem Rechenaufwand gelang den Forschern nun, die Riesenzahl in ihre beiden Primfaktoren zu zerlegt.

          Sicherheit elektronischer Signaturen angeknackst

          Die Sicherheit bestimmter Verfahren zur elektronischen Signatur beruht auf der Schwierigkeit, sehr große Zahlen in ihre Primfaktoren zu zerlegen. Das gilt besonders für das unter anderem in Internet-Browsern verbreitete RSA-Verfahren, das 1977 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt wurde. Das BSI untersucht kontinuierlich, welche Verfahren den Vorgaben deutscher Gesetze genügen. Dafür ist eine Abschätzung des Aufwands für solche Primfaktorzerlegung erforderlich.

          Am Weltrekord waren Jens Franke, Thorsten Kleinjung und Friedrich Bahr von der Universität Bonn, Peter Montgomery und Herman te Riele vom CWI sowie das BSI beteiligt.

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