Ein Darwin der Chemie
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Dimitri Iwanowitsch Mendelejew (1834 bis 1907) im Talar der University of Edinburgh. Ein Wasserfarbenportrait des russischen Malers Ilja Repin aus dem Jahr 1885. Bild: culture-images/fai
Vor 150 Jahren ersann Dimitri Mendelejew das Periodensystem der Elemente. Doch das Ordnen der Stoffe hat er nicht begonnen. Und abgeschlossen ist es bis heute nicht.
Träumen hat in der Wissenschaft des öfteren geholfen. Gelegentlich sollen Gelehrten die Lösungen ihrer Forschungsprobleme sogar buchstäblich im Traum erschienen sein. Der deutsche Chemiker August Kekulé etwa erklärte, gleich zwei seiner Entdeckungen geträumt zu haben: Um 1855 herum seien ihm im Halbschlaf in einem Londoner Pferdebus wirbelnde Atome erschienen, die ihm seine Bindungstheorie vortanzten. Und 1865 habe ihn ein Tagtraum auf die Idee der Ringstruktur des Benzols und seiner Abkömmlinge gebracht.
Auch Dimitri Iwanowitsch Mendelejew soll Anfang 1869 auf die vielleicht berühmteste aller Tabellen im Schlaf gekommen sein. Die „Tabliza Mendelejewa“, wie sie auf Russisch heißt, ziert nicht nur unzählige Lehrsäle zwischen Grönland und der Südsee, sondern auch Nerdartikel wie Bürotassen und Krawatten, etwa die von Sir Martyn Poliakoff, Chemieprofessor an der University of Nottingham und Protagonist eines Youtube-Kanals zum Thema mit mehr als 1,12 Millionen Abonnenten. Und Mendelejews Tafel wegen haben die Vereinten Nationen das Jahr 2019 zum Jahr des Periodensystems der chemischen Elemente ausgerufen.
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