Das heißeste Thema des Winters
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Schöner Heizen: Das Wasser, das durch die Heizkörper fließt, lässt sich mit Hilfe einer Wärmepumpe effizient, auf Gas oder Öl könnte man verzichten. Bild: Mauritius
Je höher die Energiepreise steigen, desto mehr drängt jetzt die Zeit für eine Wärmewende. Eine effizientere Heiztechnik existiert längst, warum zögern wir noch?
Wenn der Winter bleibt, wie er begann, wird es am Ende teuer. Die Preise für Gas und Öl sind schon jetzt gewaltig und werden weiter steigen, allein aus Klimaschutzgründen. Damit hat die Heizung das Zeug, zum heißesten Thema dieses Winters zu werden, abgesehen von Omikron. Umso dringlicher wird eine echte Wärmewende, der Abschied von Öl und Gas zum Verheizen.
Nach Jahrzehnten des Zögerns und Aussitzens scheint das Thema nun endlich in Berlin angekommen zu sein. Die neue Bundesregierung möchte den Umstieg auf klimaneutrale Heizungen voranbringen, das hat die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt. Heizen muss grün werden, da sind sich alle einig. Nur das Wie hat die neue Bundesregierung noch offengelassen. Derzeit werden rund achtzig Prozent aller Heizungen in Deutschland mit Öl und Gas befeuert. Ein Drittel des Energieverbrauchs geht fürs Heizen drauf, dabei möchte das Land bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. So steht es im Klimaschutzgesetz. Der Ausstoß von Kohlendioxid im Wärmesektor muss also in weniger als einem Jahrzehnt halbiert werden, um die Klimaziele zu erreichen. Das entspricht einer Verdreifachung des bisherigen Tempos. „Der Handlungsdruck ist gewaltig“, sagt Alexandra Langenheld von Agora Energiewende, einer gemeinnützigen GmbH und Denkfabrik zur Energiepolitik. Die frühere Bundesregierung habe das Thema stark vernachlässigt, meint die Expertin und fordert ein Sofortprogramm für die Wärmewende, Strom solle zudem billiger werden. Faktisch beschlossen ist bisher aber nur das Ende von Gas- und Ölkesseln in Neubauten von 2025 an.
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