Grünes Licht für die Urknallmaschine
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Blick in den 27 Kilometer langen Tunnel des „Large Hadron Colliders“. Bild: Reuters
Jagdfieber am Forschungszentrum Cern in Genf: Nach einer längeren Pause hat der größte Teilchenbeschleuniger der Welt seinen Routinebetrieb wieder aufgenommen. Und das bei einer bisher unerreichten Kollisionsenergie.
Lange haben die Physiker des europäischen Forschungszentrums Cern bei Genf sich gedulden müssen. Nach einer dreijährigen Umbau- und Wartungsphase hat der größte Teilchenbeschleuniger und Speicherring der Welt seinen Routinebetrieb wiederaufgenommen. Heute Nachmittag werden wieder zwei gegensinnig umlaufende Protonenstrahlen im „Large Hadron Collider“ zur Kollision gebracht und die Fragmente mit den großen Detektoren analysiert.
Erstmals prallen die Wasserstoffkerne mit einer Gesamtenergie von 13,6 Billionen Elektronenvolt (Teraelektronenvolt) aufeinander. Das entspricht 6,8 TeV pro Protonenstrahl. Der bisherige Energierekord lag bei 13 TeV und stammt aus dem Jahr 2018. Zum Vergleich: die Elektronen in einer althergebrachten Elektronenröhre wurden auf 20.000 Elektronenvolt beschleunigt. Außerdem will man die Luminosität der im LHC umlaufenden Protonenstrahlen kräftig erhöhen und damit die Kollisionsrate der Wasserstoffkerne. Bei den Teilchenkollisionen entstehen für einen kurzen Augenblick Bedingungen, wie sie Billionstel Sekunden nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren geherrscht haben.
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