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FAZ.NET-Spezial : Die Nobelpreise 2007

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Die Nobelpreis-Medaille

Die Nobelpreis-Medaille Bild: AP

Die Träger der Nobelpreise im Jahr 2007 werden in diesen Tagen ernannt. Ein FAZ.NET-Spezial nennt die Namen der Preisträger und beleuchtet die außergewöhnlichen Leistungen in ihren Disziplinen.

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          Die neuen Träger der Nobelpreise werden in diesen Tagen ernannt. FAZ.NET stellt die neuen Preisträger vor und beleuchtet die herausragenden wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen in ihren jeweiligen Disziplinen. Berücksichtigt werden auch der alternative Nobelpreis und die sogenannten Ig-Nobelpreise für „unwürdige“ Forschung.

          Frieden

          Für viele überraschend geht der Friedensnobelpreis in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den früheren amerikanischen Vize-Präsidenten Al Gore und den Klimarat der Vereinten Nationen. Gewürdigt wird mit dieser Auszeichnung der Kampf beider gegen einen tiefgreifenden Klimawandel und dessen Folgen - ein Preis für den Kampf gegen den Weltfrieden gefährdende Konflikte, die erst noch entstehen müssen (siehe: Al Gore und UN-Klimarat bekommen Friedensnobelpreis).

          Literatur

          Rund zwei Jahrzehnte musste sie warten, im hohen Alter von 87 Jahren hat sie schließlich doch den Nobelpreis für Literatur bekommen: die britische Autorin Doris Lessing, die mit ihrem Hauptwerk, dem „Goldenen Notizbuch“ zu einer der wichtigsten Autorinnen der feministischen Literatur wurde. Nie hat sie daran geglaubt, durch das Schreiben die Welt verändern zu können, beklagte sich aber dennoch stets über den Niedergang der Lesekultur und die latente Aggressivität gegenüber allem Geschriebenen (siehe: Literaturnobelpreis 2007 für Doris Lessing).

          Chemie

          Nach knapp 20 Jahren geht der Preis im Fach Chemie wieder an einen deutschen Forscher. Gerhard Ertl, emeritierter Direktor des Max-Planck-Instituts für physikalische Chemie in Berlin, erhält die Auszeichnung für seine bahnbrechende Forschung zu chemischen Prozessen auf festen Oberflächen. Diese ist Grundlage für das Verständnis der Funktion von Auto-Katalysatoren, Brennstoffzellen oder der Entstehung von Rost auf Eisen. Praktische Anwendung finden Ertls Erkenntnisse vor allem in der chemischen Industrie (siehe: Deutscher Forscher Gerhard Ertl erhält Chemie-Nobelpreis).

          Physik

          Gemeinsam mit dem Franzosen Albert Fert (Universität Paris-Sud) erhält Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich die Auszeichnung im Fach Physik. Beide hatten unabhängig voneinander den sogenannten Riesenmagnetwiderstand entdeckt. Ihre Erkenntnisse bildeten die Grundlage für die Entwicklung der heutigen Computer-Festplatten, die auf kleinem Raum große Datenmengen speichern können. Ohne die Arbeit von Grünberg und Fert wäre die Entwicklung handlicher und mobiler Datengeräte wie Laptops oder MP3-Musikplayer nicht möglich gewesen (siehe: Physik-Nobelpreis für deutschen Forscher).

          Medizin

          Der Nobelpreis für Medizin geht an drei Wissenschaftler, die embryonale Stammzellen erforscht haben. Die beiden Amerikaner Mario Capecchi und Oliver Smithies sowie der Brite Martin Evans erhalten die höchste wissenschaftliche Auszeichnung für ihre bahnbrechenden Arbeiten zum zielgenauen Einbauen und Ausschalten von Genen. Forschung, die den Weg frei machte, schwere Krankheiten besser zu verstehen und neue Behandlungsmethoden zu entwickeln (siehe: Medizin-Nobelpreis 2007: Maßgeschneidertes Erbgut beflügelt die Phantasie).

          Alternativer Nobelpreis

          Fünf Preisträger teilen sich in diesem Jahr die Right Livelihood Awards, die sogenannten alternativen Nobelpreise. Der Jurist Christopher Weeramantry aus Sri Lanka wurde für seinen Einsatz für die Stärkung des Völkerrechts ausgezeichnet. Als preiswürdig sah die Jury außerdem die Arbeit der Kenianerin Dekha Ibrahim Abdi an, die erfolgreich Konfliktlösungen an vielen Krisenherden der Welt entwickelt hat. Ebenfalls ausgezeichnet: Die Kanadier Percy und Louise Schmeiser, die auf die Gefahren hinweisen, die gentechnisch verändertes Saatgut für die Artenvielfalt hat und die Firma Grameen Shakti aus Bangladesh, die die Versorgung von Dörfern mit Solarenergie vorangetrieben hat (siehe: Alternative Nobelpreise 2007: Praktische Lösungsvorschläge zu globalen Problemen).

          Die Ig-Nobelpreise „der anderen Art“

          Viagra gegen den Jet-Lag? Vanillearoma aus Kuhdung? Wie unterscheiden sich rückwärts gesprochenes Japanisch und Niederländisch? Welche Probleme gibt es beim Einordnen des englischen Artikels „the“ in eine alphabetische Liste? Für die Lösung dieser Fragestellungen wurden in diesem Jahr die sogenannten Ig-Nobelpreise vergeben, die „unwürdige“ Wissenschaft „würdigen“ sollen (siehe: Ig-Nobelpreise: Viagra für Hamster und Vanille aus Kuhdung).

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