Das heilende Potential der Pilze
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Vielversprechender Wirkstoff: das in „Magic Mushrooms“ enthaltene Psilocybin Bild: ddp
Können aus psychedelischen Substanzen doch noch seriöse Arzneien gegen seelische Leiden werden? Neue Experimente schüren die Fantasien – auch die von Investoren.
Die psychiatrische Forschung sucht seit Jahren händeringend nach neuen Mitteln zur Behandlung von Patienten mit depressiven Episoden und Angststörungen. Zu groß ist das Leid, das psychische Erkrankungen Tag für Tag auslösen, zu gering sind die Effekte, die aktuelle Therapieansätze bei vielen Patientengruppen bewirken können – trotz oft langjähriger, hingebungsvoller Behandlung durch Ärzte und Psychotherapeuten.
Ein Drittel aller Patienten mit Depressionen und Angststörungen spricht nicht auf etablierte Psychopharmaka an. Bei gut 5,3 Millionen Menschen, die im Laufe eines Jahres in Deutschland an einer Depression erkranken, sind das 1,8 Millionen Betroffene, für die es noch kein adäquates Medikament gibt. Bei den etwa 3,5 Millionen, die auf etablierte Psychopharmaka ansprechen, sind die positiven Effekte sehr unterschiedlich stark ausgeprägt. Häufig kann nur von einer stabilisierenden Symptomlinderung gesprochen werden, die wertvoll und wichtig im Akutzustand ist, aber langfristig oft keine genussvolle Teilhabe am menschlichen Miteinander ermöglicht. Eine Betrachtung der Häufigkeit, mit der Personen in Deutschland an Depressionen erkranken, verdeutlicht das Ausmaß: Jeder fünfte Bürger erleidet mindestens einmal im Leben eine depressive Episode.
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