Wenn Kranke nicht zum Arzt gehen
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Volles Wartezimmer bei einem Arzt in Brandenburg Bild: dpa
Mediziner machen sich Sorgen: Aus Angst, sich mit dem Covid-19-Virus anzustecken, gehen viele kranke Menschen zu spät zum Arzt – oder gar nicht mehr. Das kann tödlich enden.
Die Frau hustet, sie fühlt sich fiebrig, und ihr fällt das Atmen schwer. Jetzt hat es sie offenbar auch erwischt: angesteckt mit dem Coronavirus. Ins Krankenhaus will die 37-Jährige auf keinen Fall. Doch dann geht es ihr rasch schlechter. Sie bekommt kaum Luft, ihr Herz schlägt rasend schnell, sie hat Angst. Irgendwann ruft sie dann doch noch den Notarzt. Der sieht sofort, dass die Frau schwerkrank ist. Angekommen in der Uniklinik Frankfurt, wird sie in den „Corona-Bereich“ gebracht, und die vermummten Ärzte nehmen einen Abstrich.
Inzwischen ist ihr Blutdruck bedrohlich gesunken, ihr Herz schlägt immer schneller – ein Herz-Kreislauf-Zusammenbruch droht. Die Ärzte stabilisieren mit Infusionen den Kreislauf, warten auf das Ergebnis und machen weitere Untersuchungen. Kurz darauf ist klar: Die Frau hat keine Coronavirus-Infektion, sondern eine Lungenembolie. Ein Blutgerinnsel hat ein Gefäß in der Lunge verstopft, und das Blut kann keinen Sauerstoff mehr aufnehmen. Rasch gibt der Kardiologe per Katheter ein Medikament, welches das Gerinnsel auflöst.
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