Kontrolliertes Trinken statt Abstinenz
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Wie viel trinkt Bundesbürger durchschnittlich im Jahr? Diese Angaben beruhen meist auf Verkaufszahlen der Hersteller und variieren je nach Statistik leicht. Eine Menge ist’s jedoch immer! Bild: Illustration Dmitri Broido, Fotos iStock
Alkohol ganz zu meiden gilt als einzige Maxime für Süchtige. Verfechter des kontrollierten Trinkens sind überzeugt: Das aussichtsreichere Therapieziel wäre, nur wenig zu trinken. Lässt sich die Abhängigkeit in Zaum halten?
Sechs Bier am Abend und ein dröhnender Kopf am Morgen. Vor sieben Jahren wurde Herbert Wurst klar, dass sein Alkoholkonsum nicht gesund sein konnte. Er fühlte sich müde und schlaff, die Arbeit fiel ihm schwer. Langsam reifte in ihm die Einsicht, dass er so nicht weiterleben wollte. In der Lokalzeitung stieß er auf eine Anzeige: Einsteigerkurs zum Kontrollierten Trinken. Das klang vielversprechend. Herbert Wurst meldete sich an, ein Freund ebenfalls. Gemeinsam wollten sie ihr Alkoholproblem in den Griff bekommen.
Heute hat Herbert Wurst den Alkohol im Griff, er trinkt hin und wieder ein Glas, aber nie große Mengen. Er ist jetzt schlanker und auch gesünder, das hat ihm der Arzt bescheinigt. Herbert Wurst gelang etwas, was Suchtexperten lange für völlig undenkbar hielten: Er hat seine Abhängigkeit selbst unter Kontrolle gebracht, ohne dem Alkohol vollständig zu entsagen. Herbert Wurst ist ein gutes Beispiel, dass es einen anderen Weg als die Abstinenz gibt, der zum Erfolg führen kann: das kontrollierte Trinken.
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