Die wiederkehrende Seuche
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Heute lässt sich die Syphilis mit Medikamenten gut behandeln. Ein Arzt des Frankfurter Universitätsklinikums wärmt sie zwischen den Händen auf. Bild: Vogl, Daniel
Amerikanische Gesundheitsexperten empfehlen bestimmten Menschen, sich regelmäßig auf Syphilis testen zu lassen. Wer trägt ein hohes Risiko?
Die Syphilis breitet sich aus – in den USA und Japan haben Experten jüngst vor einem sprunghaften Anstieg der Infektionen gewarnt. Dabei ist der Erreger Treponema pallidum kein Unbekannter. Bereits 1905 identifizierten ihn Fritz Schaudinn und Erich Hoffmann an der Berliner Charité als Erreger der sexuell übertragbaren Krankheit. Sie geht mit Schmerzen, Hautausschlägen und Organschäden einher. Sogar mit dem Tod musste seinerzeit gerechnet werden.
Dank Antibiotika lässt sich Syphilis heute gut behandeln – wenn man sie frühzeitig entdeckt. Doch gerade daran hapert es. Denn nur jeder zweite Infizierte entwickelt Symptome. Unwissentlich kann die oder der scheinbar gesunde Betroffene andere anstecken. Bei ihnen selbst kann die Syphilis in ein chronisches Stadium übergehen und bleibende Schäden verursachen. Eine Infektion erhöht zudem das Risiko, das Aids-Virus zu übertragen oder sich damit anzustecken. „Das sind gute Argumente, sich als sexuell aktiver Mensch regelmäßig testen zu lassen“, sagt Stefan Esser, er leitet die Ambulanz für HIV, Aids, Proktologie und Geschlechtskrankheiten an der Uniklinik Essen.
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