Sars-CoV-2 kann das Herz-Kreislauf-System langfristig schädigen
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Veränderungen am Herzen nach einer Covid-19-Erkrankung können noch Monate bestehen. Bild: Plainpicture
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, leidet mitunter auch noch Monate später häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kann ein Medikament helfen?
Schon zu Beginn der Corona-Pandemie zeichnete sich ab: Das neue Coronavirus kann das Herz und die Blutgefäße schädigen. Ärzte fürchteten, es drohe eine gigantische Welle an neu aufgetretenen Herz-Kreislauf-Krankheiten. Inzwischen, fast drei Jahre später, lassen sich die gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie deutlich besser beurteilen. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist der Tsunami an Herzkranken zwar ausgeblieben. Dennoch waren die Befürchtungen berechtigt: Ergebnisse einer mittlerweile großen Zahl von Studien verdeutlichen, dass Menschen nach Corona-Infektionen auffallend oft an Herz-Kreislauf-Leiden erkranken, etwa Herzinfarkten, Schlaganfällen, einer Herzschwäche, Entgleisungen des Herzrhythmus und Gefäßverschlüssen in den Beinen oder auch der Lunge. Diese Bedrohung besteht nicht nur während der akuten Infektion, sondern teils noch Monate danach.
Auch bei anderen Infektionskrankheiten steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden, allerdings wohl nur kurzfristig. Dies zeigen die Erkenntnisse von Wissenschaftlern aus Kanada (doi: 10.1056/NEJMoa1702090). Diese hatten die Krankenversicherungsdaten der Einwohner Ontarios ausgewertet und dabei festgestellt, dass die saisonale Grippe das Risiko eines Herzinfarktes um das Sechsfache und gewöhnliche Erkältungen um das Dreifache in die Höhe treiben. Dies war allerdings nur während der akuten Infektion und auch nur bei Personen fortgeschrittenen Alters der Fall. Das neue Coronavirus kann dagegen auch vielen jüngeren Personen aufs Herz schlagen, und das nicht nur akut, sondern auch langfristig.
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