Dieses Kribbeln im Hals!
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Energieschub für die einen, für andere die reinste Qual: Nüsse können heftige Beschwerden auslösen. Bild: Getty
Wer unter Heuschnupfen leidet, reagiert oft auch auf Obst – eine Folge tückischer Kreuzallergien. Eine echte Lebensmittelallergie bescheren aber meist Eier, Milch oder Nüsse. Was Betroffene beachten müssen.
Als wäre die Wucht der Pollen nicht genug. Für die meisten Menschen, die unter Heuschnupfen leiden und auf Blütenstaub allergisch reagieren, beginnt im Frühjahr eine lange Leidenszeit. Die Augen tränen, die Nase läuft, und Asthma kann für Atemprobleme sorgen. Der Körper ist geschwächt, viele fühlen sich über Monate matt, gar krank. Kaum lässt die Birke nach, muss mit Gräsern gerechnet werden, die das Immunsystem reizen. Allerdings sind nicht nur die in der Luft schwebenden Pollen zu fürchten: Ein Großteil der Betroffenen entwickelt tückische Kreuzallergien und reagiert zudem auf Lebensmittel, weil das Immunsystem beim Verzehr ähnliche Proteinmoleküle als unerwünschte Allergene identifiziert und attackiert.
Anstelle von Baum, Busch oder Kraut werden Früchte zum Risiko. Die Liste der möglichen Kreuzreaktionen ist lang, quer durch den Obst- und Gemüsegarten gehen die Kombinationen. Wenn jemand zum Beispiel auf das Allergen „Bet v 1“ des Birkenpollens reagiert – was nur eines von mehreren ist – und dagegen Antikörper gebildet hat, sorgen oft auch Äpfel für Ärger, ebenso Kirschen, Aprikosen und andere Früchte aus der Familie der Rosengewächse, sowie Haselnüsse und Möhren. So wie man von einem Birken-Apfel-Syndrom sprechen kann, gibt es das Zypressen-Pfirsich- und ein Hopfen-Sellerie-Syndrom. Es existieren etliche weitere Homologien solcher „Pollen-Food-Syndrome“, durch die Tomaten, Bananen, Melonen, Senf oder Pistazien für Pollenallergiker ungeahnt zur Qual werden, um nur ein paar der fraglichen Aggressoren zu nennen. Vor allem roh verzehrt, fordern diese Nahrungsmittel mit ihren Proteinen die irritierten Abwehrkräfte mit heraus. Die Zunge schwillt an, es kribbelt in Mund und Rachen, und am liebsten würde man den furchtbar juckenden Innenraum mit einem Rückenkratzer bearbeiten. Heftige Niesattacken können folgen, am Ende ist man völlig erschöpft.
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