https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/krankenwagen-brauchen-zu-lange-rettungsdienste-in-der-krise-18546882.html

Rettungsdienste in der Krise : Die Krankenwagen kommen immer später

  • -Aktualisiert am

Rettungsdienste kommen immer später zum Einsatzort. Ursachen dafür gibt es viele – und auch viele Ideen, wie das System verbessert werden kann. Bild: Saskia Stöhr

Seit Jahren brauchen Krankenwagen immer länger bis zum Patienten – das kostet Menschenleben. Rettungsdienste fordern nun mehr Entscheidungskompetenzen. Die Notfallversorgung sei gefährdet.

          5 Min.

          Die Rettungsdienste in Deutschland schlagen Alarm: Die Notfallversorgung könnte schon bald zusammenbrechen, wenn es nicht bald zu grundlegenden Reformen kommt, warnen sie. Was das bedeuten würde, führt der tragische Tod eines Mädchens vor Augen: Die 15-Jährige war am zehnten Dezember in Berlin bei einem schweren Busunfall lebensbedrohlich verletzt worden. Laut der Berliner Feuerwehr dauerte es zwanzig Minuten, bis ein Krankenwagen zur Stelle war – zu lange für eine Rettung. Der Grund: Als der Notruf einging, seien im ganzen Stadtgebiet von Berlin keine Rettungswagen mehr frei gewesen.

          Der Vorfall in Berlin ist nur die Spitze des Eisbergs. „Da er im öffentlichen Verkehr aufgetreten ist, hat er viel Aufmerksamkeit erregt“, sagt Marco König, Vorsitzender des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst und Notfallsanitäter (DBRD) bei der Berufsfeuerwehr in Lübeck. „Was sich in den hiesigen Wohnstuben abspielt, dringt dagegen nur selten an die Öffentlichkeit.“ Dass die Sanitäter derart überlastet sind, hat laut König einen wesentlichen Grund. „Wir betreiben immer weniger Notfallrettung, sondern werden zunehmend wegen Bagatellen gerufen und müssen außerdem Tätigkeiten übernehmen, die eigentlich nicht in unserem Verantwortungsbereich liegen“, sagt der Vorsitzende des DBRD.

          Zugang zu allen F+ Artikeln 2,95 € / Woche
          Jetzt 30 Tage kostenfrei testen
          2,95 € / Woche
          Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?
          Mit einem Klick online kündbar
          Weiter Ja, 30 Tage kostenfrei testen
          Diese und viele weitere Artikel lesen Sie mit F+
          Die stellvertretende brasilianische Außenministerin Maria Laura da Rocha mit Baerbock in Brasília

          Baerbock in Brasilien : Der komplizierte Freund hat anderes zu tun

          Deutschlands Außenministerin erklärt Brasilien den deutschen Ukraine-Blick. Präsident Lula und ihr brasilianischer Amtskollege haben keine Zeit für Baerbock.