Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!
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In der Kathedrale von Lichfield, nördlich der britischen Stadt Birmingham, wurde schon im März fleißig der Impfstoff von AstraZeneca gespritzt. Bild: AFP
Große Impfzentren geraten zunehmend in Verruf, und in Arztpraxen ist es oft zu eng um Hygienestandards beim Impfen einzuhalten. Ideal um viele Menschen zu impfen, wären die Kirchen. In Castrop-Rauxel startet jetzt das erste deutsche Modellprojekt.
Endlich nimmt die Impfkampagne auch in Deutschland Fahrt auf: Allein am vergangenen Mittwoch wurden an einem Tag mehr als eine Million Menschen geimpft, fast drei Viertel davon in Arztpraxen. Die Mehrzahl von bisher rund 32,6 Millionen Impfdosen wurde in Impfzentren verabreicht, seit es in Praxen erlaubt ist, kamen dort immerhin schon sieben Millionen zum Einsatz – und immer mehr niedergelassene Ärzte impfen mit, darunter auch spezialisierte wie etwa Augenärzte, Gynäkologen oder Orthopäden. Eine besondere Rolle übernehmen die Allgemeinärzte, sie kennen ihre Patienten am besten, sind mit deren Krankheiten und Familiensituation vertraut. Und immer mehr Menschen dringen auf einen Impftermin, so dass sich in manchen Fällen vor den Praxistüren Warteschlangen bilden.
Angesichts der hohen Inzidenzen ist es vielerorts eine Herausforderung, die Hygieneempfehlungen optimal umzusetzen. Und natürlich können die rund 100.000 Arztpraxen, so viele zählt die Kassenärztliche Vereinigung in Deutschland, kaum die gleichen Standards erfüllen wie die riesigen Impfzentren. Denn hinter dem Piks steckt enormer Aufwand – ein zeitlicher, organisatorischer und hygienischer. Zunächst müssen die Patienten einbestellt und über das Präparat aufgeklärt werden. Nach der eigentlichen Spritze müssen sie noch mindestens eine Viertelstunde unter Aufsicht in der Praxis warten, um eine starke allergische Reaktion auszuschließen. Dabei dürfen sie anderen Patienten und Mitarbeitern nicht zu nahe kommen, sie könnten ja beim Impftermin schon ansteckend sein.
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