Um andere vor einer möglichen Infektion zu schützen, tragen immer mehr Menschen im öffentlichen Raum Mundschutzmasken. Bild: dpa
Das Experiment, auf das alle warteten, kommt aus Hongkong. Es liefert einige wichtige Antworten in der Coronaschutz-Debatte, doch die Do-it-yourself-Gemeinde muss ihre eigenen Schlüsse ziehen.
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China will der Welt inzwischen die Pandemie erklären, und das gilt auch in der Corona-Maskenfrage, mit der sich nicht nur deutsche Experten (und damit auch Politiker) ganz offensichtlich schwer tun. An der Universität von Hongkong haben Virologen jedenfalls Experimente vorgenommen, und nicht einmal sehr aufwändige, die die Wirksamkeit von Atemschutzmasken in der Coronavirus-Pandemie belegen sollen. Fazit der Studie: „Wir haben gezeigt, dass Operationsmasken die Entdeckung von Coronaviren in Tröpfchen und Aerosolen wirksam reduzieren.“ So steht es in einer kurzen, in der international angesehenen Wissenschaftszeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlichten Korrespondenz.
Die Schlussfolgerung deckt sich in dieser zusammenfassenden Formulierung zu großen Teilen mit der neuesten Einschätzung der deutschen Nationalakademie Leopoldina. Allerdings lehnt sich der deutsche Expertenkreis weiter aus dem Fenster: Weil das Ausstoßen von Tröpfchen durch infektiöse Menschen durch die Masken reduziert werde, so die Leopoldina-Fachleute, „schützt ein Mund-Nasen-Schutz andere Menschen, verringert damit die Ausbreitung der Infektion und senkt somit mittelbar das Risiko“. Gesunde, noch nicht infizierte Menschen werden also geschützt. Für diese spezielle, sehr plausible Annahme gibt es nicht viel wissenschaftliche Evidenz, dabei bleibt es auch nach der neuesten chinesischen „Nature“-Publikation.
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