Warum Long-Covid uns noch lange beschäftigen wird
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Ein Covid-Patient bei einem Lungenfunktionstest Bild: dpa
Nach einer Sars-CoV-2-Infektion leiden viele noch Monate später. Auch jene, die nicht schwer krank waren. Ihre Konzentration leidet, sie sind erschöpft, können nicht frei atmen. Was weiß man inzwischen darüber, wie ihnen geholfen werden kann?
Nach „Corona“ wieder fit zu werden, das dauert zwei Wochen. Höchstens, sofern die Infektion mit Sars-CoV-2 mild verläuft und man sie zu Hause auskurieren kann. Ein paar Tage Husten und Kopfweh, vielleicht Fieber, das war’s mit Covid-19 – diese Annahme gehört fast schon zum Allgemeinwissen, nach einem Jahr Pandemie meinen alle, den Durchblick zu haben. Acht von zehn Corona-Infektionen verlaufen tatsächlich mild, mit leichten oder ganz ohne Symptome. Doch manche Patienten leiden noch nach Wochen und Monaten.
Die Betroffenen haben dafür den Begriff „Long Covid“ geprägt, sie tauschen sich seit dem Frühjahr 2020 in sozialen Medien darüber aus. Es ist wohl die erste Krankheit, die über einen Hashtag bekannt wurde, seit kurzem ist der „Post-Covid-19-Zustand“ auch in der internationalen Klassifikation von Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation verzeichnet, somit eine anerkannte Diagnose. Neben den sozialen Netzwerken sind mittlerweile Rehakliniken, Krankenhausambulanzen und Selbsthilfegruppen eine Anlaufstelle, und dort berichten die Patienten von ihren teils rätselhaften Schicksalen: Da ist die Frau in ihren Vierzigern, die plötzlich den Weg zur Arbeit nicht mehr findet. Der junge Mann, der zuvor gerne in den Alpen wanderte und seit Corona am Rollator geht. Menschen, die keine Buchseite mehr schaffen, weil die Konzentration zum Lesen fehlt. Die von Kopfweh, Schwäche, Schmerzen, Atemnot geplagt – und immer wieder von einer bleiernen Erschöpfung übermannt werden.
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