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Sprachstörung : Was sich hinter „Aphasie“ verbirgt

Bruce Willis muss aufgrund der Krankheit seine Schauspielkarriere beenden. Bild: AFP

„Stirb langsam“-Star Bruce Willis beendet seine Karriere, weil bei ihm eine Aphasie diagnostiziert worden sei. Auch in Deutschland ist das kein so seltenes Krankheitsbild.

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          Die eigene Sprache ist von unschätzbarem Wert, oder wie Ludwig Wittgenstein es ausdrückte: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Ein schweres Schicksal ist es darum, wenn man die Fähigkeit, mit den Mitmenschen direkt zu kommunizieren, verliert – „Aphasie“ ist die medizinische Bedeutung für eine Sprachstörung und bedeutet so viel wie „ohne Sprache“. Während das Denken völlig ungestört sein kann, fällt es den Betroffenen schwer, sich auszudrücken. Auch Schauspieler Bruce Willis soll davon betroffen sein, weshalb er seine Karriere beenden muss. In Deutschland sind rund 70.000 Menschen von einer Aphasie betroffen, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie.

          Johanna Kuroczik
          Redakteurin im Ressort „Wissenschaft“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

          Hinter diesem Krankheitsbild steckt meist eine Schädigung der für Sprache zuständigen Bereiche im Gehirn, in etwa 80 Prozent der Fälle als Folge eines Schlaganfalls. Rund 30 Prozent der Menschen, die einen Schlaganfall erleiden, sind unmittelbar nach dem Ereignis aphasisch, doch die Sprachfunktion kehrt bei etwa der Hälfte der Betroffenen nach einigen Wochen bis Monaten zurück. Denn das Gehirn ist ein plastisches Organ, es kann sich bis ins hohe Alter verändern.

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