Halbseidene Pandemie-Nachlesen
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Unscharfe Wissenschaft oder gezielte Desinformation? Die Maskendebatte ist wieder neu entbrannt. Bild: dpa
Anfeindungen, Rechthaberei und Desinformation: Die fragwürdige Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen spitzt sich am Beispiel der Gesichtsmasken zu. War alles falsch?
Die Erleichterung ist inzwischen mit Händen zu greifen, das Ende der pandemischen Wellen von Covid-19 rückt fast überall auf der Welt näher. Zeit, abzurechnen – und zu verzeihen, so könnte man mit dem unvergesslichen Ausspruch des zum Pandemieausbruch amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn annehmen. Danach sieht es allerdings aktuell nicht aus. Im Gegenteil. Rechthaberei, gezielte Desinformation und Anfeindungen erreichen einen weiteren Höhepunkt.
Als ginge es darum, zu verhindern, dass die Wissenschaftler, deren Ad-hoc-Expertisen in den drei Jahren wie nie zuvor von der Politik in Anspruch genommen wurden, als Erfolgsfaktor und damit als Nutznießer dieser Krise hervorgehen, werden in sozialen Medien antiwissenschaftliche Kampagnen zelebriert, die rückblickend alles infrage stellen: Impfung, Corona-Maßnahmen, ja selbst an der Gefährlichkeit des SARS-CoV-2-Virus wird gerüttelt. Beispielhaft der Tweet des pensionierten Finanzwissenschaftlers Stefan Homburg, der aus den ersten Bilanzen der Berliner Gesundheitspolitik herausgelesen haben will, „dass Lockdowns, Ausgangssperren, Schulschließungen und Masken falsch und ohne Grundlage waren“. Soll das heißen: Hätte die Politik nichts unternommen gegen die Ausbreitung der Viren, wäre die Opferbilanz auch nicht schlechter ausgefallen?
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