Alle Vögel sind schon rar
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Gefiederte Bewohner der Feldflur wie diese bodenbrütende Feldlerche haben unter der Intensivierung der Landwirtschaft besonders gelitten. Bild: ddp Images
Die Zahl der Vögel in Europa sinkt rapide. Im Interview erklärt Wolfgang Fiedler, Ornithologe des Max-Planck-Instituts, welche Arten besonders betroffen sind und was im Naturschutz falsch läuft.
Der European Bird Census Council hat gerade erschreckende Zahlen veröffentlicht: Seit 1980 hat die Zahl der Vögel in der Europäischen Union um 56 Prozent abgenommen. Das erinnert an die Befunde zu den Insektenverlusten. Ist das Vogelsterben schon so dramatisch?
Es kommt darauf an, welche Vogelarten man betrachtet. Arten, die im Wald leben oder in der Nähe des Menschen, sind seit 1970 um etwa ein Drittel gesunken, ihr Bestand ist aber jetzt stabil. Manche zählen auch zu den Gewinnern, etwa die Rabenkrähe, die furchtbar intelligent ist und mit dem, was der Mensch anrichtet, eben klarkommt. Wirklich dramatisch ist der Rückgang bei vielen Vogelarten der Offenlandschaften, also Feldvögeln wie Kiebitzen und Feldlerchen. Dort haben wir seit 1970 zwei Drittel verloren, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Auch viele Zugvögel sind stark bedroht.
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