Entzündungsmarker steigt an : Mobbing schadet Kindern langfristig
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Mobbingprävention in einer achten Klasse Bild: dpa
Mobbing in der Schulzeit beeinträchtigt die körperliche Gesundheit eines Menschen langfristig, ergab eine Studie. Überraschend ist, dass es offenbar eine Schutzwirkung birgt, selbst andere zu mobben.
Mobbing in der Schulzeit beeinträchtigt die körperliche Gesundheit eines Menschen langfristig, ergab eine Studie amerikanischer Wissenschaftler um Elizabeth Costello vom Duke University Medical Center in Durham, North Carolina. Die Arbeitsgruppe untersuchte mehrere Jahre lang mehr als 1400 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 21 Jahren. Die Probanden nahmen insgesamt neunmal im Untersuchungszeitraum an strukturierten Interviews teil, mit denen erhoben wurde, ob die Kinder Erfahrungen mit Mobbing gemacht hatten, entweder als Opfer oder aktiv als Mobber.
Marker für Entzündungszustand
Zudem gaben die Kinder und Jugendlichen Blutproben ab, in denen der Gehalt an C-reaktivem Protein festgestellt wurde. Das C-reaktive Protein ist ein biologischer Marker für einen Entzündungszustand im Körper; es kann Hinweise geben auf einen generell schlechteren Gesundheitszustand. Bei Kindern, die unter Mobbing gelitten hatten, waren die Werte im jungen Erwachsenenalter deutlich stärker gestiegen als bei Kindern, die nicht gemobbt worden waren.
Je häufiger ein Teilnehmer Opfer geworden war, desto stärker stiegen die Werte, schreiben die Forscher in den „Proceedings“ der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften (doi: 10.1073/pnas.1323641111). Zudem waren aber die Werte bei Kindern, die selbst andere gemobbt hatten, erniedrigt – aktives Mobbing erwies sich sogar als Schutzfaktor.