Während die Insekten sterben, wagt die Politik weniger Ökologie
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Blauer Ziersalbei ist als Nektarquelle für Bienen und andere Insekten gut geeignet. Und als „Majas Mahlzeit“ wird die Pflanze von der Politik beworben. Bild: ZB
Nach der Krefeld-Studie zum „Insekten-Armageddon“ passierte einiges. Doch dann wurde es zäh. Die Ausbeutung der Landschaft geht weiter. Ein Überblick über Deutschlands Biodiversität fehlt.
Auch wenn es damals, vor fünf Jahren, ein Schock war, denkt Jens Dauber, Leiter des Thünen-Instituts für Biodiversität, fast mit Wehmut zurück: „Die Krefeld-Studie zum Insektenschwund hat wirklich sehr viel bewegt, sehr viel angestoßen“, sagt der Wissenschaftler, der auch als Professor für die Biodiversität von Agrarlandschaften an der Technischen Universität Braunschweig tätig ist. „Es wurde danach ein politisches Fenster relativ weit geöffnet, das vorher verschlossen war“, sagt Dauber. Mit dem politischen Fenster meint er die Chance, den Abwärtstrend bei der Artenvielfalt in Deutschlands Fluren zu stoppen, vielleicht sogar umzudrehen.
Selten hat eine einzelne wissenschaftliche Veröffentlichung einen derartigen Aufschrei in der Öffentlichkeit ausgelöst wie im Oktober 2017 die „Krefeld-Studie“. Auch internationale Medien griffen die Erkenntnisse auf, die Insektenforscher des Entomologischen Vereins Krefeld über Jahrzehnte hinweg auf Probeflächen in verschiedensten Teilen Deutschlands gesammelt und in Kooperation mit Forschern aus den Niederlanden im Online-Journal „Plos One“ publiziert hatten.
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