Heute in der Zeitung : Schaden Pausen dem OP-Erfolg?
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Seite N1 von „Natur und Wissenschaft“ von heute Bild: F.A.Z.
In der heutigen F.A.Z.-Beilage „Natur und Wissenschaft“ berichten wir über eine Debatte unter Chirurgen: Sie wollen rigide Arbeitszeitregeln nicht mehr akzeptieren, denn sie sehen Weiterbildung und Patienten gefährdet. Zudem werfen wir einen Blick auf zwei Ebola-Impfstoffe, erkunden den Meeresboden mittels Radarsatelliten und zeigen auf, wie Fettlebererkrankungen zu Krebs führen können.
Zwei Ebola-Impfstoffe sind die Hoffnungsträger in der verheerenden Epidemie. Einer von ihnen wird nun bald in Deutschland an Freiwilligen getestet. Radarsatelliten finden in der Tiefsee Berge und untermeerische Erdbeben. Auf einer Konferenz in Heidelberg wird eine Kurskorrektur für das „Human Brain Project“ gefordert. Forscher zeigen einen hoffnungsvollen Weg auf, wie Wasserstoff allein mit Sonnenlicht gewonnen werden könnte. Und Mediziner klären im Detail, warum Cholesterin auf die Leber toxisch wirkt und wie aus entzündlichen Fettlebererkrankungen schließlich Krebs entstehen kann. Ärzte anderer Disziplinen stellen grundsätzliche Fragen: Halten Chirurgen die Arbeitszeitgesetze streng ein, scheint das kaum mit ihrer Aufgabe zu vereinbaren zu sein. Der OP-Erfolg leidet und die jungen Ärzte werden schlechter ausgebildet. Die deutschen Chirurgen fordern deshalb jetzt unter anderem eine Reform der Weiterbildung.
Hier ein Auszug aus dem Artikel:
„Sie greifen am liebsten zu Messer, Nadel und Faden, aber man lässt sie nicht. Die Rede ist von Chirurgen – und das, was ihrer bevorzugten Tätigkeit, dem Operieren, einen Riegel vorschiebt, sind zum einen die unflexiblen Arbeitszeitgesetze und zum anderen die überbordende Administration. Aus dieser Zwickmühle scheint es kein Entkommen zu geben. Eine Veröffentlichung im amerikanischen Fachjournal „Annals of Surgery“ nimmt die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie deshalb jetzt zum Anlass, um für eine neue Weiterbildungsordnung zu plädieren. Die kanadische Metaanalyse, auf die Bezug genommen wird, umfasst 135 Studien, in denen es um die Auswirkungen des Gesetzes zur Limitierung ärztlicher Dienstzeiten auf junge Chirurgen in der Ausbildungszeit ging. Die Reduzierung der Arbeitszeiten hat demnach nicht dazu geführt, dass der Nachwuchs sich besser fühlte, die Ergebnisse bei den operierten Patienten waren schlechter und die jungen Ärzte schnitten bei der Facharztprüfung umso schlechter ab, je mehr sie sich an rigide Dienstzeiten hielten (Bd. 259 (6), S. 1041). Das ist nur eine von vielen wissenschaftlichen Analysen dieser Art, was davon zeugt, dass den Ärzten die Thematik unter den Nägeln brennt – und offensichtlich den Chirurgen besonders.“
Der vollständige Artikel ist in der Mittwochsbeilage „Natur und Wissenschaft“ der F.A.Z. zu lesen.
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