Heute in der Zeitung : Fragwürdige Kügelchen
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Die Seite N1 der Ausgabe von diesem Mittwoch Bild: F.A.Z.
Homöopathie, Tiefseefische, spiegelbildliche Moleküle, Quantensimulator, Chamäleon, Depressionen - das sind die Themen in unserer Mittwochsbeilage „Natur und Wissenschaft“.
Leichtsinn mit Medikamenten: Ob Andidepressiva jungen Menschen in Not wirklich helfen, ist nach wie vor offen, auch noch nach Dutzenden von Studien. Spiegelbilder im All: Erstmals wurde eine Substanz, die in zwei spiegelbildlichen Formen auftritt, auch außerhalb des Sonnensystems in einer Molekülwolke aufgespürt. Ist die Vorliebe für Händigkeit nicht erst auf der Erde entstanden? Klebrige Angelegenheit: Der Speichel auf der Zunge von Chamäleons wirkt wie ein Superkleber. Er ist unglaublich zähflüssig. Kristall in Einzelhaft: Quantensysteme lassen sich nur mit eben einem solchen nachahmen. Der größte Quantensimulator besteht aus 200 Ionen. Leuchtende Meeresbewohner: Tiefseefische haben ihre Fähigkeit zur Biolumineszens gleich mehrmals erfunden. Fragwürdige Kügelchen: Die Wirksamkeit von Homöopathie ist höchst umstritten und keinesfalls belegt. Und doch erfährt sie große Unterstützung in der Ärzteschaft und sogar bei Politikern. Eine nicht ganz unbedenkliche Entwicklung, findet der Mediziner und Pharmakologe Karl Friedrich Sewing von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Hier ein Auszug aus dem Artikel:
„...Wie steht es um die Therapieerfolge durch homöopathische Verfahren? Gemäß Paragraph 1 Arzneimittelgesetz müssen Arzneimittel auf ihre Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit geprüft werden. Die Industrie investiert Milliardenbeträge, um Therapieerfolge nachweisen zu können und den Nachweis der Unbedenklichkeit und Qualität zu erbringen. Homöopathische Mittel werden dagegen ausschließlich an Gesunden 'geprüft', wobei ein Heilungserfolg dabei natürlich nicht Gegenstand der Prüfung sein kann. Es gibt bislang keine als hinreichend seriös einzustufende Studie, in der ein Therapieerfolg durch ein homöopathisches Mittel zweifelsfrei nachgewiesen wurde. Die sogenannte 'Erstverschlimmerung' des Krankheitsbilds wird immer wieder als Therapieerfolg gewertet, dürfte jedoch der Tatsache geschuldet sein, dass dieses Phänomen in erster Linie den natürlichen Verlauf einer Erkrankung widerspiegelt...“
Der vollständige Artikel ist in der Mittwochsbeilage „Natur und Wissenschaft“ der F.A.Z. zu lesen.
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