Wer profitiert wirklich von Bildungsangeboten?
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Die These zu „Kulturellem Kapital“ wurde erstmalig im Jahr 1983 von Pierre Bourdieu aufgestellt. Bild: dpa
Dänische Soziologen haben den Einfluss von familiärem Kulturkapital auf den Bildungserfolg von Kindern untersucht. Sie sagen: Jedes zusätzliche Buch und jeder Museumsbesuch hilft. Aber nicht jedem Kind gleichermaßen.
Soziale Ungleichheiten erscheinen als problematisch, wenn sie nicht auf individuellen Leistungsunterschieden beruhen. Kaum jemand beschwert sich, wenn Schüler unterschiedlich benotet werden und diese Unterschiede sich auf ihre weiteren Bildungschancen auswirken. Wenn die Leistungsunterschiede jedoch auf ungleichen Startchancen beruhen, sieht die Sache anders aus: Wenn Akademikerkinder durchweg bessere Resultate erzielen, dann scheint der Vergleich zugunsten einer bestimmten Gruppe verzerrt zu sein.
Der Grund möglicher Vorteile für die Sprösslinge sozioökonomisch bessergestellte Familien liegt nicht primär im finanziellen Bereich oder in spezifischen Anstrengungen der Eltern. Bessere Möglichkeiten, Nachhilfestunden zu finanzieren, mögen eine Rolle spielen. Wichtiger als das finanzielle Kapital ist jedoch das „kulturelle“ Kapital, über das besser ausgebildete Familien verfügen und von dem ihre Kinder profitieren: Wenn zu Hause viel gelesen wird, unterstützt dies den Erwerb von Lesekompetenzen bei den Jüngsten.
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