
Was beim ersten Date passiert : Der Puls der Liebe
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Was entscheidet beim ersten Date über die Anziehung zwischen zwei Menschen? Überraschenderweise sind es weder die Mimik noch das Lachen (Archivbild) Bild: Picture-Alliance
Über die eigene Wirkung beim ersten Date macht sich fast jeder Gedanken – manche in besorgniserregendem Maße. Dabei bestimmen ganz andere Faktoren die herrschende Anziehung, als man vermuten würde.
Es gibt ja so einige Ängste, mit denen wir Zivilisationsmenschen zu kämpfen haben. Die vor Spinnen oder vor tiefen Abgründen sind darunter noch die harmloseren. Evolutionsbiologisch beunruhigender ist ein Problem, das sich offenbar so sehr unter jungen Menschen verbreitet hat, dass sich damit bereits Psychologen beschäftigen: die „Dating-Angst“. Plagende Gefühle in Zusammenhang mit einer Interaktion mit potentiellen romantischen Partnern vor der Entwicklung einer richtigen Beziehung also.
Drei Psychologen aus Großbritannien und Norwegen sind jüngst der Frage nachgegangen, woher diese Panik kommen könnte. Ihre Vermutung, dahinter könne ein negatives Bild des eigenen Körpers stecken, bestätigte sich dabei in Befragungen von rund 500 jungen britischen Erwachsenen nur indirekt. Vielmehr identifizierten sie die Dating-Angst als Teil eines größeren Problems: der Angst, in der Öffentlichkeit hinsichtlich der Beschaffenheit des eigenen Körpers beurteilt zu werden. Der Romantik-Kontext bietet für diese Vorstellung offensichtlich einen ganz besonders unangenehmen Rahmen — der daraufhin von den Betroffenen nicht selten gemieden werde.
Der Gleichklang von Puls und Hautleitfähigkeit
Für junge Erwachsene sei dies ein echtes Problem, schreiben die Forscher im Journal Body Image und appellieren, Wege zu finden, um der Körperfixiertheit junger Menschen entgegenzuwirken. Vielleicht mag da eine andere Studie im Journal Nature Human Behaviour helfen, in der wiederum niederländische und britische Psychologen empirisch der Frage nachgegangen sind, was darüber bestimmt, ob sich zwei Menschen bei einem Blind Date attraktiv finden.
Während sie zufällig ausgewählte Paare in einer kontrollierten Umgebung erstmalig aufeinandertreffen ließen, maßen die Wissenschaftler verschiedenste Körpersignale: Gesten, Lachen und Blicke etwa. All dies stellte sich allerdings als wenig aussagekräftig über die sich entfaltende Anziehungskraft zwischen beiden heraus. Stattdessen war es der Gleichklang von Puls und Hautleitfähigkeit, anhand dessen die empfundene Attraktivität vorhergesagt werden konnte.
Unbewusste, nicht wahrnehmbare und kaum gezielt regulierbare Körperreaktionen also. Und somit vielleicht eine gute Nachricht für alle mit Dating-Angst: Wie man beim ersten Date körperlich bewusst beurteilt wird, mag relativ egal sein, solang nur Puls und Hautspannung stimmen.