Eine Frage des Vermögens
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Zählen wir mal nach. Gehöre ich schon zur ökonomischen Elite? Bild: Picture Alliance
Das Vermögen vieler Reicher entstammt selten eigenen beruflichen Tätigkeiten – sie haben es vielmehr geerbt. Was bedeutet das für unser gesellschaftliches Zusammenleben? Ein neues Klassenmodell sucht Antworten.
Von den prägenden Variablen der sozialstrukturellen Schichtung der Gesellschaft – Bildung, Alter, Geschlecht, Einkommen, Beruf – ist Vermögen vielleicht diejenige mit dem größten Empörungspotential. Extreme Ungleichheit wird hier als Skandal, ja gar als Bedrohung des Zusammenhalts einer am Ideal der Gleichheit orientierten Gesellschaft empfunden. Entsprechend wird der starke Anstieg der Vermögenskonzentration der vergangenen Jahre als ein Verteilungsproblem diskutiert.
Aus Vermögen folge wirtschaftliche und politische Macht, was als umso problematischer angesehen wird, je weniger dieses Vermögen auf eigene Leistungen zurückgeht, sondern vielleicht sogar geerbt wurde. In Deutschland besitzt das reichste Prozent der Bevölkerung rund 35 Prozent des gesamten Vermögens, während rund 25 Prozent der Bevölkerung kein Vermögen besitzen oder verschuldet sind. Dennoch gibt es kaum empirische Arbeiten darüber, ob diese steigende Relevanz von Vermögen die Klassenstruktur der Gesellschaft selbst verändert hat.
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