Katholische Kirche : Papst bleibt beim Nein zur Priesterweihe für Frauen
- -Aktualisiert am
Ein einsamer Mann am Altar: Papst Franziskus will, dass Frauen keine Priester werden dürfen. Bild: dpa
Papst Franziskus hat ein Machtwort gesprochen: Frauen und das Priesteramt – das geht für ihn nicht. Für seine Amtszeit ist das Thema wohl endgültig vom Tisch.
In der katholischen Kirche werden Frauen auf unabsehbare Zeit nicht das Weihesakrament empfangen. Papst Franziskus bekräftigte nach Informationen von FAZ.NET am Dienstag auf dem Rückflug von Schweden die Ansicht seines Vorvorgängers Johannes Paul II., wonach die Kirche nur befugt sei, Männer zu Priestern zu weihen. Auf Nachfrage eines Journalisten, ob die Kirche irgendwann ihre Haltung gegenüber der Frauenordination ändern könnte, antwortete der Papst, die Äußerungen Johannes Pauls II. aus dem Jahr 1994 seien wohl das letzte Wort in der Sache.
Johannes Paul II. wiederum hatte in dem „Apostolischen Schreiben“ namens „Ordinatio sacerdotalis“ nur die Position seines Vorgängers Paul VI. wiederholt, wonach die katholische Kirche sich aus drei Gründen nicht in der Lage sehe, Frauen den Weg in das kirchliche Amt zu eröffnen. Erstens habe Jesus nur Männer als Apostel in seine Nachfolge berufen; zweitens habe die katholische Kirche es immer so gehalten wie Jesus, drittens halte das kirchliche Lehramt an der Auffassung fest, dass der Ausschluss von Frauen von der Priesterweihe nicht im Widerspruch zu dem Heilsplan Gottes stehe. Diese Begründungen, so Johannes Paul II. weiter, müssten von allen katholischen Christen als bindend angesehen werden.
Ohne diese Begründungen im Detail zu zitieren, ließ Franziskus keinen Zweifel daran, dass er zu keiner anderen Einschätzung gelangt sei. Implizit ist damit auch die Weihe von Frauen zur Diakonin ausgeschlossen – jedenfalls insoweit der Frauendiakonat Teil des dreistufigen Weihesakraments wäre.
In Schweden war Papst Franziskus aus Anlass der Eröffnung des Reformationsjahres 2017 auch mit der Bischöfin der Lutherischen Kirche in Schweden, Antje Jackelén, zusammengetroffen. In vielen, wenngleich nicht allen aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen ist es seit einigen Jahrzehnten möglich, Frauen zu ordinieren. In manchen können sie aber bis heute nicht Bischof werden. Die Kirchen der Orthodoxie und die mit Rom unierten Kirchen des Ostens schließen die Ordination von Frauen ebenso kategorisch aus wie die römisch-katholische Kirche.