Diana und der Hirsch
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Emma Corrin als Lady Diana in einer Szene der Netflix-Serie „The Crown“. Bild: AP
Emblem tödlicher Schaulust: In „The Crown“ deutet der stolze und scheue König der Wälder voraus auf den Tod der Prinzessin, die nach der Jagdgöttin heißt. Peter Morgan arbeitet mit Verweisen in Vergils Manier.
Im Sommerurlaub 1980 kennt die englische Königsfamilie auf Schloss Balmoral für ein paar Tage nur ein einziges Gesprächsthema: Ein Hirsch, ein Vierzehnender, wurde von einem japanischen Jagdtouristen angeschossen und hat sich nun in das Revier der Krone verirrt. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelingt der Abschuss erst Prinz Philip in Begleitung einer neuen Heiratskandidatin für seinen ältesten Sohn. Auf der Suche nach dem Hirsch wandert das blonde Mädchen, das den Namen der römischen Jagdgöttin Diana trägt, an der Seite Philips durch die schottischen Hochlande, in deren Grün sich die Jagdkleidung der beiden unauffällig einfügt.
Sie ist es, die den Hirsch zuerst erspäht, und sie weiß, woher der Wind weht, so dass Philip seinen Schuss richtig plazieren kann. Schon am nächsten Tag weist dieser seinen Sohn an, Diana zu heiraten. Wir erfahren von dieser Unterredung, die in der Jagdkammer während der Häutung des Hirschs stattfindet, durch einen Bericht, den Charles seiner Geliebten Camilla Parker Bowles am Telefon gibt, wobei er sie auf die „groteske Symbolik“ der Szene hinweist, denn er sieht sich selbst als den geschundenen Hirsch.
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