Nirgends ist unser Planet so blau wie hier
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Alltag auf dem deutschen Forschungsschiff „Sonne"“. Das 2014 in Dienst gestellte Schiff kann mit seiner Seilwinde Sonden bin in die tiefste Tiefsee hinablassen. Bild: MPI für Marine Mikrobiologie
Am „Point Nemo“ entsorgt man Raumfahrzeuge, weil dort so wenig los ist. Selbst das am weitesten verbreitete Lebewesen macht sich rar und überlässt das Feld einer mysteriösen Mikrobe. Auf Expedition mit dem deutschen Forschungsschiff „Sonne“.
Guck erst, ob unten niemand ist!“ – schon Kinder hören die Warnung vor dem Sprung ins Becken. Auch die japanische Raumfahrtagentur wird wieder so verfahren, nachdem ihre Versorgungskapsel „HTV-9“ gestern von der Internationalen Raumstation ISS abgekoppelt wurde und morgen zur Erde zurückfällt, wo sie aber nicht restlos verglühen, sondern in den Pazifik plumpsen wird, in eine eigens dafür ausgewählte Meeresregion: rund um „Point Nemo“.
In mehr als fünftausend Meter Tiefe wird das HTV-9 dort zur letzten Ruhe sinken. Es ist damit nicht das erste. Der Tiefseeboden unter Point Nemo ist ein veritabler Raumfahrtfriedhof. Mehr als 260 Stück Weltraumhardware wurden dort bereits versenkt: Ausgeglühte Reste großer Raketenstufen vor allem, Frachtraumschiffe sowie die russischen Raumstationen Salyut 1 bis 6 und die „Mir“.
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