Ist das Sterben der Korallenriffe noch aufzuhalten?
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Selten sieht man Korallen in der freien Natur so intakt wie diese Lederkorallen und Blasenkorallen in einem Aquarium auf der Fidschi-Hauptinsel Viti Levu. Bild: dpa
Die Korallenriffe sind weltweit bedroht. Noch scheint es möglich, dass sie unsere zivilisatorischen Attacken überleben werden. Doch der Kampf gegen den Klimawandel allein reicht nicht aus.
Jeder, der sie kennt, bestaunt und bewundert sie: Korallenriffe – unerwartet dichtbesiedelte „Städte“ unter Wasser mit faszinierenden Farben und einer unglaublichen Arten- und Formenvielfalt. Seit einiger Zeit sind sie allerdings dramatisch in die Schlagzeilen gekommen, denn weltweit sind Korallenriffe am Absterben. Doch wer ist schuld? Der globale Temperatur- und Meeresspiegelanstieg? Meeresversauerung, Überdüngung, Plastikverschmutzung oder gar der fiese Dornenkronenseestern? Was denn nun? Die australische Regierung macht 250 Millionen Euro locker und wirbt für „innovative“ Ideen, etwa um mit solarbetriebenen Ventilatoren das zu warme Wasser rund um das Great Barrier Reef zu kühlen. Den bösen, korallenabweidenden Seesternen soll es bald mit Unterwasserdrohnen an den Kragen gehen. Für viele Wissenschaftler sind dies alles nur Ablenkungsmanöver und Geplänkel.
Korallenriffe lehren uns, dass wir mit Komplexitäten und Wechselwirkungen nur schwer umgehen können. Dass wir uns die Welt zu einfach machen. Die einfache Botschaft ist, die Korallenriffe sind tatsächlich extrem gefährdet. Die komplizierte, aber auch frohere Botschaft lautet: Es gibt nicht den einen Hebel als Lösung. Wir müssen vieles gleichzeitig angehen.
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