Mal langsamer, mal schneller
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Schematischer Aufbau der Erde: Innerer und äußerer Erdkern, Erdmantel und Erdkruste. Bild: Shutterstock
Das Zentrum der Erde ruht keineswegs, sondern vollführt überraschende Rotationsbewegungen. Womöglich rostet der Erdkern sogar, wie seismische Messungen und Laborversuche zeigen.
Was im Erdkern vorgeht, einer Kugel von der Größe des Mars im Zentrum unseres Planeten, gibt Geoforschern immer wieder Rätsel auf. Zwar zweifelt heute niemand mehr daran, dass das Innerste der Erde zweigeteilt ist. Es besteht aus einem festen inneren Kern mit einem Durchmesser von etwa 2400 Kilometern, der von der nahezu ebenso dicken flüssigen Schale des äußeren Kerns überlagert wird. Was sich aber genau im Zentrum unseres Planeten abspielt, liegt im Dunkeln. Amerikanische und chinesische Forscher haben neues Licht auf das extrem heiße, unter unvorstellbar hohem Druck stehende Eingeweide der Erde geworfen. Dabei haben sie erstaunliche Entdeckungen gemacht.
Schon seit langem vermuten Forscher, dass der innere Kern sich unabhängig vom Rest unseres Planeten zu bewegen scheint. Darauf lassen unter anderem genaue Messungen der Schwankungen der Tageslänge schließen. Im Rhythmus von etwa sechs Jahren werden die Tage nämlich um etwa eine Zehntel Millisekunde länger oder kürzer. Vor etwa 30 Jahren führten Forscher von der Columbia Universität in New York diese Veränderung darauf zurück, dass der innere Erdkern etwas schneller als der Rest des Planeten rotiert. Sie schlossen das aus den Veränderungen der Laufzeit von Erdbebenwellen, die durch den Erdkern laufen. Seitdem wird aber über die genaue Bewegungsrate dieser plutogroßen Kugel aus Eisen und Nickel diskutiert.
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