Vergifteter Frühling auf dem Acker
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Pestizide schaden der Umwelt immer. Bild: dpa
Artenschutz oder Bauernschutz? Europas Ökowende auf dem Acker stolpert über den Pestizideinsatz in deutschen Landschaftsschutzgebieten. Streitpunkt ist eine neue EU-Verordnung.
Die deutsche Agrarlandschaft verarmt. Frühere Allerweltsvögel wie Kiebitz und Feldlerche sowie jede zweite Amphibienspezies stehen auf den Roten Listen gefährdeter Arten. Blumenwiesen sind zur Seltenheit geworden, allenfalls das Gelb des Löwenzahns sorgt noch für Farbtupfer. Bei mehr als 70 Prozent von 2200 Pflanzenarten, die Forscher untersucht haben, ist in den vergangenen Jahrzehnten das Verbreitungsgebiet geschrumpft. Auch das Summen, Brummen und Flattern der Insekten wird stetig weniger.
Der Abwärtstrend bei der Biodiversität ist wissenschaftlich gut dokumentiert. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina warnt, dass es keinesfalls nur um Bienchen und Blümchen geht: Der beobachtete Rückgang werde „zukünftig die Funktionsfähigkeit der Agrarökosysteme einschränken und spürbare Folgen für Mensch und Umwelt haben“, schreibt eine Expertengruppe der Akademie.
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